Next Up: cuffa Zwischen Boombap und Cloudrap

cuffa – Zwischen Boombap und Cloudrap

cuffa aus Duisburg ist ein echtes Rap-Multitalent. In seinen Songs verbindet er lyrische Raffinesse mit eingängigen Vibes und vereint somit das Beste aus beiden Welten. Auf regionaler Ebene hat er bereits einen Namen für sich gemacht. Auch scheint er schon jetzt über den Ruhrpott hinaus bestens vernetzt zu sein. Er arbeitet regelmäßig mit verschiedenen Musikern aus Berlin, Hamburg und sogar Kanada zusammen. Dies legt den Grundstein für eine vielversprechende musikalische Karriere des gerade einmal 19-Jährigen.

Seine ersten Schritte im Rap unternahm cuffa bereits im Alter von etwa 13 Jahren über Famous Dex und Pi’erre Bourne Type Beats während diverser Freestyle-Sessions mit Freunden. Bald darauf entstanden bereits die ersten Songs. Ein paar Jahre später zog es den Duisburger für ein Auslandsjahr nach Kanada, wo er sich von lyrisch versierten Rappern wie Joey Bada$$ oder MF DOOM inspirieren ließ und ihren Sound für sich entdeckte.

Zurück in Deutschland schloss er sich mit einigen Schulfreunden zum Kollektiv Heatwaves Radio zusammen. Als Band ziehen sie ihre Inspiration aus RnB, Jazz, Soul, Rock und Hip-Hop. Diese vielfältigen Einflüsse bilden die Grundlage für cuffas musikalische Arbeit, bei der Genre-Grenzen eine untergeordnete Rolle spielen.

Warum cuffa das nächste Große Ding sein könnte

cuffas Musik ist so vielseitig, dass sie sich nicht auf eine bestimmte Art festlegen lässt. Mal ist es Cloudrap, mal Boombap. Mal als Rapper allein auf der Bühne und mal mit seiner Band. Nur wenige Künstler bieten ein so breites musikalisches Spektrum wie unser heutiger Next Up-Künstler. Dies spiegelt sich auch in seiner bisher noch jungen Diskographie wider. Seine erste EP »diamondintheruff«, die er 2022 nach seiner Rückkehr aus Kanada aufgenommen hat, kommt mit Pianosamples und klassischen Hip-Hop-Rhythmen daher.

Foto via cuffa

Im Gegensatz dazu überrascht seine »Young Philosophen«-EP, die zu Beginn dieses Jahres veröffentlicht wurde, mit einem moderneren und teilweise experimentellen Sound. Dies gilt auch für seine im Juli erschienene »CC.«-EP. Hier finden sich Ohrwürmer wie »Uber Benz«, gemeinsam mit seiner Kollegin Sevval von Heatwaves, sowie melancholische Trap-Banger wie »Is This Love?«. Demgegenüber steht der Song »Many Mics«, der die Hörer*innen mit Vinyl-Scratches und Hornsamples begrüßt.

cuffa schafft es, eine Balance zwischen gut gerappten Texten und eingängigen Melodien zu finden. Er zeigt, dass man sich nicht auf einen bestimmten Stil festlegen muss, um qualitativ hochwertige Songs zu produzieren. Während sich selbst gestandene Artists oft zwischen verschiedenen Subgenres verlieren können, gelingt es cuffa als Newcomer so gut wie immer on-point zum Beat zu performen.

Auch inhaltlich hat cuffa viel zu bieten, und das besonders beachtlich, wenn man sein Alter bedenkt. Besonders beeindruckend ist sein äußerst reflektierender Song »Traumfänger«, in dem er sich mit seinen Ängsten und Sorgen auseinandersetzt, ohne dabei theatralisch zu wirken. Dennoch überzeugt er auch auf einem Spaß- und Partytrack wie »Seasick«, bei dem er neben Kollege Sujuk auf einem Korkens Beat glänzt.

Das ist das Gefühl, wenn der siebte Verwandte nebenbei fragt: “Mein Junge, was hast du eigentlich so für dein Leben geplant?”

cuffa – Traumfänger

Neben seiner Vielseitigkeit scheint es cuffa nicht an Motivation zu mangeln. Im Laufe dieses Jahres hat er insgesamt 12 Singles und 2 EPs veröffentlicht, und eine weitere EP steht in den Startlöchern.

Für kommendes Jahr stehen auch gemeinsame Veröffentlichungen mit dem Produzenten HTN auf dem Programm, der bereits mit Künstlern wie Eloquent oder John Known zusammengearbeitet hat. In dieser Partnerschaft sind bereits im Frühjahr zwei Songs entstanden, darunter »BARES4RARES« in Zusammenarbeit mit John Known und »Ritter Lean Freestyle« mit Duisburger Compadre Miliö, beide produziert von HTN. In welche Richtung es danach gehen soll, lässt der junge Rapper aus dem Ruhrgebiet erst einmal offen. Somit bleibt es spannend, die weitere Entwicklung dieses talentierten Künstlers zu verfolgen.