Die internationalen Neuheiten der Woche im Überblick. Mit dabei sind Bricknasty, Rosalía, KeiyaA und Big L.
Big L – Harlem’s Finest: Return of the King
Wir stehen posthumen Alben grundsätzlich eher kritisch gegenüber und folgen da ganz Tyler, The Creator’s Motto: unfertige Musik mit random Features sollte nicht veröffentlicht werden.
Was aber nun bei einem Artist wie Big L, der in den Neunzigern zu einem der vielversprechendsten seiner Zeit gehörte und dann – ebenfalls wie viele seiner Zeit – zu früh ums Leben kam. Big L ist nur 24 Jahre alt geworden und hatte gerade seinen Vertrag bei Roc Nation unterschrieben. Für Artists wie Nas war er einer der besten Lyriker seiner Zeit.
Die Songs mit ihm und Jay-Z machen durchaus Sinn, und selbst der Joey Bada$$ Track
»Grant Tomb ’97 (Jazz Mobile)« ist eine schöne Hommage. Den Joe-Budden-Track brauchen wir persönlich nicht, grundsätzlich sollte man von diesem Mann eher weniger als noch mehr hören. Auch wenn wir uns immer freuen, Mac Miller zu hören und er ein großer Fan des Rappers war, fühlt sich das trotzdem nicht ganz richtig an. »Harlem’s Finest: Return of the King« ist eine Mischung aus alten Freestyles und Live-Tracks mit dem ein oder anderen neuen Spin – ein Album für Liebhaber*innen und Fans.
Rosalía – Berghain
Sie hat es schon wieder geschafft: Rosalía hat mit der ersten Single zu ihrem kommenden Album »LUX« gefühlt mal wieder das ganze Genre umgekrempelt und Pop neu definiert. »Berghain« ist nicht nur nach dem legendären Berliner Club benannt, sondern der erste Teil des Songs ist auch komplett auf Deutsch. Zu Vivaldis »Winter« (Klassikfans, korrigiert hier bitte) gibt es eine deutsche Oper erst im Chor dann als Solo von Rosalía persönlich, gefolgt von Spanisch, nur um dann Platz für Features von Björk und Yves Tumor zu machen.
Absolut wild, verrückt und so unfassbar gut, dass wir die Tage zählen, bis am 7. November dann endlich das Album erscheint. Es wird gemunkelt über Features von Patti Smith und Frank Ocean, und Rosalía soll neben ihrer Muttersprache und Deutsch noch einige weitere sprachliche Ausflüge machen. Die Künstlerin hat sich ein ganzes Jahr nur den Lyrics und unterschiedlichsten Sprachen gewidmet.
Bricknasty – BLACKS LAW
Nachdem wir von den Singles vorab wie »go get that blade« (zum Artikel geht es hier) schon sehr überzeugt waren, gibt es nun endlich das zugehörige Album von Bricknasty.
Auf »BLACKS LAW« hat die Band aus Irland alles gelassen, was sie haben: Blut, Schweiß, Tränen, Sucht und wohl jede Menge Konflikt. Das Ergebnis ist ein großartiges Album, das die Gruppe komplett selbst produziert hat. Perfekte Disharmonie, die experimentell ist und genau das ist, was unsere Musikindustrie gerade braucht: frischer Wind.
Wir sind Fans, ihr hoffentlich danach auch.
KeiyaA – hooke’s law
Ebenfalls auf der experimentellen Seite und ebenfalls sehr, sehr toll ist das neue Album von KeiyaA. Laut der Künstlerin war die Arbeit eine sehr lange und harte Reise zur Selbstfindung und ultimativ zur Selbstliebe. Welche Höhen und Tiefen sie dabei durchlebt hat, hört man auf jedem einzelnen Song. Die sie übrigens auch alle selbst produziert und geschrieben hat – sollte eigentlich Standard sein, wir wissen aber alle, dass es das heutzutage nicht mehr ist.
Zuletzt erschien 2020 das Debüt »Forever, Ya Girl«, mit dem KeiyaA sich neben uns ein paar sehr namhafte Fans gemacht hat. Das neue Projekt überzeugt durch vielseitige Tracks, die mal ein bisschen mehr Elektro, mal ein bisschen mehr R&B und mal ein bisschen mehr in Richtung Spoken Word gehen. Am besten macht ihr euch selbst ein Bild davon, es lohnt sich nämlich sehr.




