In einer Zeit, in der digitale Medien den Ton angeben und Printmagazine wie Intro, Spex und Juice ihre Türen schließen, geht das DIFFUS Magazin bewusst einen anderen Weg. Die Überraschung: Am 16. November 2023 erscheint die erste Printausgabe von DIFFUS.
Gestartet als Online-Musikmagazin im Jahr 2014, hat DIFFUS gegen alle Odds sich etabliert. Nun verwirklicht sich das Team rund um Chefredakteur Torben Hodan einen langgehegten Traum und geht back to the roots: Print baby!
Nun die gute und schlechte News: Die Erstausgabe, die schon vor dem offiziellen Erscheinungsdatum vorbestellt werden konnte, war binnen weniger Stunden komplett ausverkauft! Doch kein Grund zur Sorge: Das DIFFUS Team hat sich schon dran und drauf gemacht für Nachschub zu sorgen. Hier bestellen
Das erste Cover ziert? Klar, Casper. Er hat mit DIFFUS einen Roadtrip in die Südstaaten der USA unternommen, um seinen Wurzeln auf den Grund zu gehen. Zusätzlich erwarten die Leser*innen exklusive Gespräche mit Artists wie Makko, Edwin Rosen und Boloboys sowie eine Featurette über Xavers Zeichenkünste im Manga-Bereich.
Hip-Hop und Print: Eine nicht enden wollende Liebe
In der deutschen Hip-Hop-Szene ist es schon fast Tradition, dass Künstler eigene, limitierte Magazine rausbringen. Neuestes Beispiel: Antifuchs hat zu ihrem gestern erschienenen Album »Feminem« direkt ein Fan-Magazin als Bonusbeilage dazugepackt. Vor rund zwei Jahren veröffentlichte Pimf parallel zu seinem Playlistalbum »final.wav« ebenfalls ein gleichnamiges Magazin und noch weiter zurück, 2015, lancierte Farid Bang mit Rückendeckung von BACKSPIN ein eigenes Magazin rund um sein Label Banger Musik. Und wirklich echte Kenner erinnern, dass Bushido schon 2010 ein eigenes Print-Magazin als Promo für sein Biopic Zeiten Ändern Dich genutzt hat (Flers Idee?).
Aber nicht nur Musiker*innen sind auf den Zug aufgesprungen auch andere Akteur*innen aus dem Hip-Hop-Kosmos haben sich diesen Trend angenommen. Der Designer und Fotograf Liam Tanzen veröffentlichte zwischen 2021 und 2022 sein AUSRUF Magazin, das sich intensiv mit Memphis Rap befasst. Parallel dazu bereitet gerade Szene-Fotograf Zeitfang die Herausgabe seiner Zeitschrift vor. Klar ist: Trotz der digitalen Übermacht haben solche Printprodukte im Hip-Hop nach wie vor einen besonderen Stellenwert.
Der Musikjournalismus lebt!
Die Ankündigung des DIFFUS Print-Magazins fällt in eine Phase, in der der Musikjournalismus immer noch den Rückzug von Größen wie JUICE, Rap.de, Spex und der Intro verarbeitet. Diese Entwicklungen ließen eine Lücke in der Branche zurück, boten aber auch Chancen für Neues. Neue Player und kreative Köpfe zeigen: Musikjournalismus hat Zukunft. Projekte wie JuicyUnderground, New Wave Germany, Flutwelle und das Picky Magazine sind da nur der Anfang und auch Mostdope stellt sich hier mit in eine Reihe.
Kurzum: Musikjournalismus ist im Wandel. In der Pop- und Hip-Hop-Journalismuslandschaft besteht weiterhin Hoffnung. DIFFUS’ Entscheidung, ins Print-Geschäft einzusteigen, beweist: das Tradition auch in einer zunehmend digitalen Welt ihren Platz hat. Bei Mostdope sehen wir das Kommen und Gehen in der Branche, wir applaudieren aber auch mutige Schritte wie dem von DIFFUS, der den Weg für eine erneuerte Ära des Musikjournalismus aufzeigt.