Oddisees Rückkehr mit dem Album »To What End« überzeugt durch seinen vielfältigen und innovativen Sound

Oddisee dürfte nur wenigen hierzulande ein Begriff sein. Dabei hat sich der Produzent und Rapper aus Washington, D.C. in den Vereinigten Staaten seit dem Beginn seiner Karriere im Jahr 2005 zum Kritikerliebling gemausert. So fanden bereits Magazine wie NPR, Rolling Stone und Complex lobende Worte für Oddisee’s gesellschaftskritische Lyrics und seine Musikalität, welche in der Hip-Hop-Szene ihresgleichen sucht.  Mittlerweile sind knapp zweieinhalb Jahre seit Oddisees letztem Album »Odd Cure« vergangen in welchen Fans sich lediglich mit ein paar Singles zufriedengeben mussten. Nun erschien am letzten Freitag sein langersehntes zwölftes Studioalbum »To What End«.

Titelbild zum Soundcheck über Oddissees neues Album

Thematisch geht es während der 51 Minuten Spielzeit um soziale und politische Themen, die von Oddisee auf sehr persönliche und authentische Weise behandelt werden. Er spricht über Rassismus, Ungerechtigkeit und den Kampf für Gerechtigkeit. Dennoch hebt er nie zu sehr den Zeigefinger und findet hier und da noch Platz für ein Augenzwinkern.

Besonders produktionstechnisch sind die 16 Songs extrem interessant und bieten eine Mischung aus Jazz, Hip-Hop und Soul, die durch Oddisee’s kreative Produktion perfekt ineinandergreift. Er bewegt sich zwischen Lo Fi-Hip-Hop Anleihen, Vocal Samples und sogar orchestralen Sounds. Damit schafft er einen teils entspannten, teils treibenden, jedoch immer sehr melodischen Soundteppich für seine ruhige und klare Stimme. Ein Beispiel für seine überragenden Produktionen ist der Song »People Watching«, welcher von einem Staccato Piano-Sample zu sanften Rhodes Sound und wieder zurück switcht.

Tracklist und Features

Unter den elf Gästen auf der Platte befinden sich Jazz Musiker, Sängerinnen und Rapper. Hip-Hop Fans dürften sich aber besonders über das Feature mit Rap-Veteran und Ex-Roc-A-Fella Signing Freeway gefreut haben. »Ghetto to Meadow« beginnt mit einem unglaublich einprägsamen Part des Gastes, woraufhin Oddisee mit einer echten Flow-Abfahrt über einen smoothen Beat nachlegt. Der Song ist definitiv eines der Highlights des Albums.

Insgesamt ist »To What End« ein überragendes Album, das zeigt wie vielseitig und kreativ Hip-Hop sein kann. Es ist eine komplexe und tiefgründige Platte, welche sowohl musikalisch als auch inhaltlich eine Menge zu bieten hat. Der Produzent und Rapper aus Washington, D.C. zeigt hierbei sein Können sowohl als Rapper als auch als Musiker und Songwriter.

Tracklist: Oddisee – To What End

  1. The Start of Something
  2. How Far
  3. Many Hats
  4. Already Knew
  5. Choices (feat. Phonte, BeMyFiasco & Kay Young)
  6. Try Again
  7. Ghetto to Meadow (feat. Freeway)
  8. More to Go (feat. C.S. Armstrong)
  9. All I Need
  10. Olivier St. Louis
  11. Bartenders (feat. Toine Jameson)
  12. Work to Do (feat. Bilal)
  13. People Watching
  14. Hard to Tell
  15. Bogarde (feat. Noochie)
  16. The Way (feat. Haile Supreme & Saint Ezekiel)
  17. Race