Donnerstagabend, Große Freiheit 36. Die Venue ist voll, die Luft schwer, alles in Bewegung. Kein Platz für Stehenbleiber.
Local Support gibt es heute doppelt. Den Anfang macht Cosie. Die Hamburgerin kommt ohne großes Drumherum aus und zeigt, dass man nicht laut sein muss, um gehört zu werden. Mit katlix hat sie bereits auf seiner EP »I HATE KATLIX« zusammengearbeitet – jetzt steht sie selbst auf der Bühne.
Danach übernimmt katlix. Der Anfang-20-jährige hat sich mit seiner Debüt-EP »U3« und dem Follow-up letztes Jahr einen Namen gemacht. Seine raue Stimme trägt die Songs durch den Raum. Live kommt das noch ungefilterter. Wer nicht mitzieht, steht im Weg. Die ersten Reihen haben das längst verstanden.
Dann Ritter Lean. 39 Grad Fieber, aber absagen? Keine Option. Er taumelt nicht, er kämpft sich durch. Die Stimme kratzt, die Energie ist trotzdem da. Zwischen den Tracks ein tiefer Atemzug mehr als sonst, aber sonst keine Kompromisse. Dass er durchzieht, fühlt sich nicht nach Trotz an, sondern nach purer Konsequenz. Schließlich geht es am nächsten Tag direkt weiter nach Berlin. Kein Raum für Erholung, kein Moment zum Runterkommen – einfach weitermachen.
Die “Stell dir vor du warst nicht da”-Tour macht ihrem Namen alle Ehre. Und wer’s verpasst hat, sollte sich den nächsten Termin freihalten.
