“Let The Music Grow” ist das Motto des diesjährigen Reeperbahn Festivals und wichtiger als je zuvor. In Hamburg hat sich das Festival rund um den Kiez seit 2006 zu einem der wichtigsten Musik-Events der Hansestadt etabliert. Besonders jetzt wo immer mehr kleine Clubs schließen oder für große Bauprojekte weichen müssen ist das Festival eine wichtige Erinnerung daran das Indie-Clubs und Kunst die Seele der Stadt bilden. 4 Tage lang können Besuchende über 80 Veranstaltungsorte besuchen. Von spannenden Talks, über Kunst und von Indie bis Hip-Hop ist dort alles vertreten. Das Reeperbahn Festival ist und bleibt einzigartig und ein extrem wichtiges Sprachrohr für die Hamburger Indie-Kulturszene. Um dieses Motto zu ehren stellen wir euch anbei 5 Acts vor auf die wir uns besonders freuen.
Moonchild Sanelly
Moonchild Sanelly ist schon länger der nicht mehr ganz so geheime Geheimtipp in der Musikszene. Die Südafrikanerin hat schon mit Gorillaz, Beyoncé, Ghetts und Africa Express kollaboriert. In Englisch und Xhosa macht Sanelly jedes Genre zu ihrem eigenen. Inhaltlich bleibt sie sich allerdings immer treu und spricht sich laut für female empowerment und Sex-positivity aus. Aktuell ist Moonchild Sanelly zusammen mit M.anifest auf dem Track »Streets is Calling« von Ezra Collective zu hören.
Kabeaushé
Den Sound von KABEUSHÉ kann man nur als Kunst bezeichnen. Ästhetik und Musik fließen lückenlos ineinander und das Musikvideo hat einen genauso hohen Stellenwert wie der Song. Die Wurzeln von KABEAUSHÉ liegen zwar in Kenia, aber den Sound kann man nur als überweltlich bezeichnen. Pop trifft auf Elektro, irgendwo ist der seltene Gesang auch Rap und der Sound wandelt sich im Klang unterschiedlicher Kulturen. KABEAUSHÉ ist auch für uns eine Neuentdeckung im RBF-Lineup, die uns komplett umgehauen und anschließend direkt auf die Tanzfläche gezerrt hat.
Noga Erez
Gestartet mit Jazz, weiter gemacht mit Electro-Pop und immer wieder die starken Einflüsse aus Hip-Hop: Spielend leicht fusioniert die Israelitin Noga Erez in ihrer Musik Genres, immer irgendwo zwischen ansteckend tanzbar auf der einen und viel Augenmerk auf die Umstände in ihrer Heimat auf der anderen Seite.
Ohne Protestsongs in dem ursprünglichen Sinne zu schreiben, zeigt sie unvermittelt Probleme auf, bewahrt Haltung und klagt an. Weil Strukturen durchbrechen und zerstören so elementar für Noga ist, heißt ihr kommendes Album »The Vandalist« – Releaseshow natürlich auf dem Reeperbahn Festival.
Jassin
Wer bereits ohne auch nur einen Song veröffentlicht zu haben nicht nur bei Unreleased Berlin spielen darf (zum Artikel geht es hier.), sondern auch gleich noch das gesamte Publikum so dermaßen begeistert, dass man die erste Zugabe jemals in diesem Format geben darf, der scheint von Beginn an auf dem richtigen Weg zu sein.
Mittlerweile sind es drei Songs mehr und dazu steht eine ganze EP des Überfliegers an. »Kinder können fies sein« erscheint am Freitag des Reeperbahn Festivals und verspricht, der nächste große Schritt des Newcomers mit den packenden und gleichzeitig nüchtern gehaltenen Songs zu werden.
Kate Nash
Kate Nash und Reeperbahn Festival passen wie Hamburg und Kiez. Die UK Künstlerin hat 2007 mit ihrem Debüt »Made of Bricks« Indie-Pop Hymnen geschaffen die auch heute noch lautstark im molotow Club und anderen Clubs weltweit mitgeschrien werden. Seitdem hat sich Kate Nash erfolgreich unabhängig von den großen Labels gemacht und die Freiheit genutzt um sich einmal durch alle Genres zu spielen. Ihr neues Album »9 Sad Symphonies« geht musikalisch wieder etwas zu ihren Wurzeln zurück und verzaubert mit schönen Melodien und schlauen Texten.