Die besten Releases der Woche mit Tyler, The Creator u.v.m.

Die internationalen Neuheiten der Woche im Überblick. Mit dabei sind EARTHGANG & Spillage Village, Ab-Soul & J.I.D und Tyler, The Creator.

Tyler, The Creator – »CHROMAKOPIA«

Ein Album, das vier Tage nach dem Release schon so viel besprochen wurde, dass wir hier nichts wirklich Neues beitragen können. Tyler, The Creator hat es während einer Listening-Party selbst am besten ausgedrückt: Hört euch »CHROMAKOPIA« einmal in Ruhe von vorne bis hinten an, ohne voreingenommen zu sein durch die Meinungen anderer. Mr. Okonma ist es gelungen, eine neue Welt zu kreieren, die uns emotional mitnimmt. Es ist eine sehr gute Balance zwischen tiefgründigen Texten über die Beziehung zu seinen Eltern. Besonders der Sprung zwischen dem Song »Answer« von 2013 und »Like Him« ist so groß, dass einem erst wieder bewusst wird, welche enorme künstlerische Entwicklung Tyler, The Creator durchgemacht hat. Gerade wenn man seine Musik seit den ersten Projekten hört, ist es ein absolutes Privileg, gemeinsam mit ihm erwachsen zu werden.

Ab-Soul & J.I.D – »Crazier«

Ab-Soul befindet sich im Endspurt für sein neues Album »Soul Burger«, alle die sich jetzt denken: Mensch Tyler & Soul sind aber gerade ganz schön häufig bei euch dran! können wir nur Antworten: aus gutem Grund. Ab-Soul und J.I.D gehören beide zu den lyrisch versiertesten ihrer Generation, aber auch zu denen die am meisten im Schatten berühmterer Label Kolleg*innen stehen. Der neue gemeinsame Track »Crazier« überzeugt mit einem hypnotischem Beat der einen nervös über die Schulter blicken lässt. Sehr geiler (excuse our French) Track der noch gespannter auf das Album macht.

EARTHGANG & Spillage Village – »PERFECT FANATASY«

Bereits der Intro Track »Godly« mit Damon Albarn zeigt, dass sich das neue Album von EARTHGANG in ganz anderen Sphären bewegt als die Projekte zuvor. Der Titel »PERFECT FANTASY« ist dabei ziemlich passend, da Johnny Venus und Doctur Dot hier mit musikalischen Fantasien experimentieren und sich weiter von eindeutigen Genregrenzen entfernen. Das mag für Fans des Dreamville Duos vielleicht zuerst etwas gewöhnungsbedürftig sein, die neue Richtung hört sich aber verdammt gut an, auch wenn hier und da noch stellen sind die etwas poliert werden könnten.
Ein roter Faden wie auf dem vorherigen Album »GHETTO GODS« ist nicht sofort hörbar, es ist teilweise eher eine Ansammlung neuer Songs. Dennoch ist es schade, dass das Album zwischen Tyler und Halloween fast ein wenig untergeht. 

Cleo Sol – »Fear When You Fly«

Was sollen wir noch über Cleo Sol schreiben, das wir nicht bereits geschrieben haben? (Zum Soundcheck geht es hier.) Wenn das Ziel authentischer Musik darin besteht, die Seele der Menschen zu berühren, dann ist Sol eine der authentischsten Künstlerinnen des UK. Der neue Track »Fear When You Fly« ist wie eine heiße Tasse Kakao nach einem kalten, verregneten Tag oder der erste Sonnenstrahl im Frühling nach einem langen, harten Winter. Bei dieser Stimme und den Lyrics fließt schon die ein oder andere dicke, kugelige Träne.