Das vorletzte August Wochenende ließ Hamburg dieses Jahr für die Cruise Days in blau erstrahlen und bei den Cyclassics mitfiebern. Parallel dazu lieferte das diesjährige MS Dockville Festival in Wilhelmsburg den passenden Soundtrack. Wir waren von Freitag bis Sonntag vor Ort und haben für euch die besten Eindrücke gesammelt.
Dabei stand das Festival nicht unter dem besten Stern. Es gab viel Gerede in Freundes- und Bekanntenkreisen, dass dieses Jahr irgendetwas fehlt, das Lineup war zwar gut aber die Jahre vor Corona war es eben überzeugender. Viele haben vor Festivalbeginn ihre Tickets doch noch verkauft oder waren lange wankelmütig ob sie nun wirklich hingehen wollen. Während des Festivals sagte dann noch Girl in Red ab, die eigentlich einen der Prime Spots Sonntag Abend auf der Hauptbühne „Grossschot“ spielen sollte. Aufgrund von schlechten Wetterbedingungen war es für sie nicht möglich noch rechtzeitig nach Hamburg zu kommen. Da kann nun wirklich keine*r was dafür, aber gerade diese Umstände haben dazu beigetragen das dieses Dockville Festival dann doch ganz besonders wurde. Denn obwohl die Hauptbühne dieses Jahr vielleicht nicht alle einhundertprozentig überzeugen konnte, haben die kleineren Bühnen umso mehr geglänzt. Für uns war es ein hin und her zwischen „Vorschot“ und „Maschinenraum“ gefolgt mit Abstechern ins „Butterland“.
Am Freitag war die ungeschlagene Queen die UK Rapperin Enny, die erst vor einem noch ziemlich spärlichen Publikum auf der „Vorschot“ stand und dann eine so wahnsinnig gute Stimmung geschaffen hat, dass zum Schluss das Publikum dicht gedrängt stand. Die Londonerin war sehr charismatisch und hat zusammen mit ihrer DJ eine dermaßen, auf gut Deutsch, geile Show abgeliefert, die für uns der perfekte Einklang für das Festival Wochenende war. Unglaublich beeindruckend war am Freitag auch die australische Künstlerin Tash Sultana bei der uns irgendwann nur noch das Kinn runterhing, als sie ein Instrument nach dem anderen gespielt- und nahtlos in ihr Set eingebaut hat. Neben Gitarre, Schlagzeug, Drum Machines und Flöte konnte sie dann auch noch entspannt das Saxofon spielen. Eine sehr starke Performance auf der Hauptbühne. Für alle deutsch Rap Fans gab es dann leicht überlappend im Timetable Pashanim, der mit seiner Show auf der „Vorschot“ mehr als nur einen Moshpit verursacht hat.
Weitere Highlights des Festivals waren: Am Samstag die UK Rapper*in Lex Amor die mit ihrem DJ Rei Sky ordentlich Stimmung geschafft hat, dann einer der Main Acts Faber der auf der Hauptbühne am Samstag für Gänsehautmomente gesorgt hat, die Chicago Künstlerin Ogi, die am Sonntag im Maschinenraum auftrat. Sowie Hamburgs „Own“ Rapperin Kwam.E, der den Heimvorteil ausgenutzt hat und trotz sehr starker Parallel-Performances von 01099 und der spontan Performance Ahzumjot die kleine Crowd vorm Maschinenraum zum Ausrasten gebracht hat.
Das MS Dockville 2022 ist vorbei. Was bleibt, sind Erinnerungen an die drei unvergesslichen Festival-Tage und ein paar dieser Momente findet ihr festgehalten in der Bildergalerie.