Höllisch gut: Die 6 besten Tracks für Halloween

Die Zahl sechs hat eine magische Bedeutung. Sie symbolisiert den menschlichen Geist und das sechste Sinnesorgan, aber auch die sechs Unreinheiten: Lust, Wut, Gier, Stolz, Täuschung und Neid. Kein Wunder, dass die Zahl oft mit dem Übernatürlichen in Verbindung gebracht wird und sowohl im Zusammenhang mit Alchemie und Hexerei als auch mit dem Teufel höchstpersönlich steht. Sechs ist also die perfekte Anzahl an Liedern, um den All Hallows’ Eve zu feiern.

1. ROSALÍA & James Blake – DIABLO

No hablo español, und trotzdem hängen wir an jedem Wort von ROSALÍA. Die spanische Künstlerin hat mit ihrem Mix aus traditionellem Flamenco, Pop, R&B und einem Hauch von Hip-Hop die ganze Welt verzaubert. Ihr letztes Projekt war die EP mit ihrem damaligen Verlobten und heutigen Ex-Partner Rauw Alejandro.
Der Track »VAMPIROS« ist bereits Teil unserer Halloween-Playlist (zum Artikel geht es hier), und mit dem Musikvideo, das stark an den Film Only Lovers Left Alive erinnert, ist der Song perfekt für alle Kinder der Nacht. Doch dass ihr Album »MOTOMAMI« noch einiges mehr im Petto hat, zeigt der Song »DIABLO«. Die zarte Musik im Intro erinnert an die Sternensequenz aus dem Studio Ghibli Klassiker Das wandelnde Schloss, nur um dann in einen Reggaeton-Beat überzugehen, bei dem ROSALÍA durch den faszinierenden Einsatz ihrer Stimme ein dämonisches Kopfkino schafft. James Blake fängt uns sicher wieder auf, dennoch ist es ein Song, der uns noch lange fesselt.

2. Tyler, The Creator – NEW MAGIC WAND

Dass Tyler, The Creator ein Herz für Festlichkeiten hat, sollte man spätestens seit seinem musikalischen Beitrag zum Grinch Film 2018 wissen. Der Mann der vielen Masken hat in seiner Diskografie so einige Halloween-Klassiker versteckt. Allein das Album »Goblin« bietet mit Songs wie »Transylvania« und »Nightmare« den perfekten Soundtrack für den Allerheiligenabend. Aber auch »Trouble on My Mind« und »CHERRY BOMB« sind großartige Tracks, die den Adrenalinspiegel in die Höhe treiben – perfekt, wenn die Nachbarschaft nicht genug Süßes hat und es Zeit wird, Saures auszuteilen. Ein absoluter Favorit ist der vergleichsweise fast schon harmlose Track »NEW MAGIC WAND«, der durch das fiese verzerrte Lachen und den verdrehten Text besonders gruselig ist.

3. J Hus – It’s Crazy

„The devil in me, demon in me / I had six, but I let go of three“, singt J Hus im Chorus seines Tracks »It’s Crazy«. Der ganze Song ist geladen mit Metaphern über Vampire, Luzifer und die Hölle. Untermalt von fast schon kitschig-schaurigen Effekten beschreibt der Londoner auf dem Track seine nachtragende Ader und die unkontrollierte Wut, die nach Vergeltung verlangt. Man sollte J Hus in einer Nacht wie dieser, in der die Tore zwischen unserer Welt und dem Übernatürlichen offen stehen, besser nicht schief von der Seite anquatschen. Rache scheint ein Gericht zu sein, das er heiß wie Höllenfeuer serviert – obwohl er sein Leben eigentlich nur friedlich leben möchte.

4. Doechii – Pacer

Doechii ist gerade erst als Feature auf Tyler, The Creators neuem Album »CHROMAKOPIA« zu hören. Der Track »Balloon« ist ein fast schon zu fröhlicher Bruch mit den vorherigen Songs, bietet aber eine gute Ablenkung von den schweren emotionalen Themen. Eine weitere Gemeinsamkeit, die Doechii mit Tylers maskiertem Alter Ego St. Chroma teilt, ist ihre Vorliebe für Stilbrüche und Schockmomente. Die Königin der Sümpfe hat alleine genug Tracks, um eine ganze Halloween-Playlist zu füllen. Unser Favorit ist »Pacer«, auf dem Doechii ihre Hörer*innen zwar anschreit, was uns aber nicht stört – jedem seinen Fetisch. Das Musikvideo bietet zudem diverse Referenzen zu bekannten Horrorfilmklassikern. Für alle, die nun Blut geleckt haben und dringend mehr brauchen, können wir noch »Swamp Bitches« mit Rico Nasty oder »Crazy« ans verrottende Herz legen.

5. Santigold – High Priestess

Wenn Santigold heute offenbaren würde, dass sie wirklich eine Hohepriesterin des Voodoos oder eine Hexe ist, wären wir nicht verwundert. Wir bewundern die Künstlerin aus Philly seit Langem. Was genau für ein „Mana“ Santigold auf »High Priestess« beschwört, können wir nur erahnen. Dabei bleibt sie so cool wie kaum jemand in der Industrie. Auch wenn sie den Ruhm, den sie verdient hätte, nicht immer bekommt, hat sie sich weltweit treue Fans geschaffen. Unerschrocken und unnachgiebig ist sie damit der Inbegriff einer Indie-Künstlerin. »High Priestess« ist ein Song, der in dieser Playlist nicht fehlen darf.

6. Moonchild Sanelly & Sad Night Dynamit – Demon

Wenn drei super-schräge Künstler*innen zusammenkommen und einen Song über Dämonen machen, kann das eigentlich nur gut werden. Moonchild Sanelly, die gerade erst auf dem Reeperbahn Festival für den Anchor Award nominiert war, trifft auf »Demon« auf die beiden exzentrischen Londoner von Sad Night Dynamite. Eine gelungene Kollabo. Wer schon einmal das Vergnügen hatte, Moonchild Sanelly live zu erleben, weiß, dass sie mit ihrer Performance so viel positive Energie verbreitet, dass Dämonen keine Chance haben.