Mit dem obligatorischen #spotifywrapped wurde Anfang Dezember offiziell die Jahresrückblickssaison eingeläutet. Auch wir wollen unseren Teil zu dieser musikalischen Dezembertradition beitragen. Deshalb findet ihr hier ab heute täglich neue persönliche Einblicke in das Hörverhalten des Mostdope Teams (und einiger Special-Gäste). Viel Spaß mit dem Mostdope-Adventskalender 2022!
Hinter jedem „Türchen“ versteckt sich ein Song, der aus verschiedensten Gründen Eindruck hinterlassen hat. Am Ende findet ihr alle 24 Songs in unserer Adventskalender-Playlist auf Spotify.
Kaum ein Album wurde in 2022 so zerrissen wie Drakes »Honestly, Nevermind«. Denjenigen, denen das Album nicht so gefallen hat, würde ich empfehlen, es noch einmal zu hören, während man im Sommer auf der wunderschönen italienischen Insel Capri am Strand liegt, sich von der Sonne bräunen lässt und die Augen geschlossen hat. Das habe ich nämlich diesen Sommer getan und dabei bin ich besonders bei »Flight’s Booked« hängen geblieben. Neben »Jimmy Cooks« und »Massive« ist der Track eher untergegangen, für meine Zwecke war er aber genau richtig. Entspannte Tunes mit melodischem Afrobeat und träumerischer Melodie – das ist Sommer am Meer für mich.
– Lene Daetweiler
Torky Tork, Döll – Glaub ich kaum (19.12.)
Als Torky mir Silvester 21/22 klammheimlich den sexiesten USB Stick, den ich je in meinem Leben gesehen habe, in die Jackentasche steckte, konnte ich es nicht abwarten, die Tracks zu hören. Döll ist einer der besten Rapper, die wir in D haben und Torky Tork aka Der Coach DIE Produzentenlegende. Ich wusste, wenn beide auf Albumlänge aufeinandertreffen, muss es böse werden. Ich hörte die ersten Takte von „Kein Anfang“ und schon verzog sich mein Gesicht zu einem Ausdruck, der meinte „ok ciao, was habt ihr getan??!!“.
Keinen Song habe ich dieses Jahr öfter gehört als „Glaub ich kaum“. Die rotzige Art, die Message und der bretternde Beat spiegeln für mich wieder, was “mein” Hip Hop ist, sodass ich jeden in meinem Umfeld mit diesem Song therapiert habe.
Als Frau in der Hip Hop Musikindustrie ist es selten einfach, daher fühle ich, wovon Döll rappt: Festgefahrene Strukturen, Missgunst, Ellenbogen, schlechte Deals, schnelles Geld und sehr viel fake Friends auf Social Media — aber eben auch die feste Überzeugung, dass wir es besser machen und die Kultur prägen! Also Ärmel hochkrempeln, Kopf oben halten und nie vergessen: Hip Hop lebt!
– Julia Gröschel
Danzinger99 & DJ<3 – regen༺♡✧+++(17.12.)
Sanft gleitet die Melodie in Schlangenlinien durch den Kopf. Melancholisch und wunderschön: die nächsten 86 Sekunden sickern direkt ins <3.
DANZINGER 99 & DJ <3 erzählen in »Regen« von einem Moment. Ein paar Sekunden, in dem es wenig zu sagen gibt, ein Moment, der einem durch die Hände rinnt, durch dessen Leere die Vergangenheit hallt. Es sind vier blaue Augen benebelt von Emotionen.
Eine einzige Träne, getränkt mit Erinnerungen, kondensiert im Vakuum enttäuschter Hoffnungen in dem es keinen Halt zu geben scheint.
Du sagst: ‘Es ist zu spät‘
Berührende Naivität – in ihrer romantischsten Form – schwimmt mit, die zuletzt in der Ernüchterung mündet, dass sich die „Träne Richtung Boden bewegt“.
– Fynns Schwester
RIN, Schmyt, Miksu & Macloud – Dark Knight (16.12.)
Vor knapp 3 Monaten – es war ein Mittwochabend. Der Arbeitstag viel zu lang, die Vorfreude auf den Feierabend dafür umso größer – saßen 2 MOSTODPE Kolleg:innen in 2 unterschiedlichen Städten Deutschlands zusammen und schauten gemeinsam einen Livestream von Schmyt & RIN. Aufgeregt, wie der geheimnisvoll angekündigte neue Track wohl klingen mag, war uns von der ersten Sekunde an klar, dass er mehr als nur Potenzial hat.
„Sternenstaub“ war und ist einfach schön. 2:21 Min, die einem dieses wohlig-warme Gefühl, kurzum einfach eine gute Zeit geben. Keine Frage, dass dieser Track seit offiziellem Release bei mir im Loop läuft!
– Vivian Wegener
Kollegah & Genetikk – Dark Knight (15.12.)
Krasser Beat, krasse Parts, krasse Hook.
– Jay Jiggy
Luvre47 & Saftboys – Bestzeit (14.12.)
Mit 6 Jahren Verspätung konnte man vor Kurzem erstmals auch auf Apple Music den ziemlich lieblosen Versuch einer Spotify-Wrapped Adaption begutachten. Dabei durfte ich überraschenderweise feststellen, dass „Bestzeit“ mein meistgehörter Deutschrap-Track der vergangenen 12 Monate ist. Dass es sich dabei um einen Song von und mit Luvre47 handelt, ist hierbei weniger überraschend, als der Fakt, dass die besagte Single nicht Teil des empfehlenswerten Albums „Herz“ ist. Doch die Kollaboration mit den Saftboys auf „Bestzeit“ zeigt trotzdem eine der vielen Facetten von derartigem Untergrund-Rap, die mich auch auf Luvres LP begeistern konnten. “Bestzeit” geht nach vorne und ist rough, kommt aber trotzdem technisch anspruchsvoll daher und ist smart geschrieben. Darüberhinaus geht es um riskante Nächte in U-Bahn-Schächten und Berliner Jungs, die einfach ihr Ding machen. Ein Konzept, welches meinen Geschmack wohl nie verfehlen wird.
– Tom Wittpohl
KEZ – Florenz Freestyle (13.12.)
» Florenz Freestyle « von KEZ war für mich einer der besten Songs des Jahres. Auf diesem transportiert der Baden-Badener perfekt das Gefühl von Motivation und sozialem Aufstieg, ohne dabei jedoch theatralisch oder prollig zu wirken.
Der Beat von versprüht gute Laune und geht mit seinem gefiltertem Keysample extrem gut ins Ohr. Darüber hinaus fängt der Song an sich sehr gut den Vibe der titelgebenden Stadt ein: Florenz ist eine sehr prunkvolle Stadt voller Kunst und teurer Geschäfte. Wer es hier hin schafft, hat es geschafft. So rappt KEZ über teure Restaurants und seinen neuen Porsche, ohne jedoch dabei müde zu werden, davon zu sprechen, dass all das nicht immer da war und er es sich hart erarbeiten musste.
Denn Armut lehrt dich Sachen, die dir Geld nicht beibringt
Für mich als Gastarbeiterkind mit italienischen Wurzeln bietet „Florenz Freestyle“ viel persönliche Identifikationsfläche und begleitet mich alleine deshalb schon seit seinem Release im Juli.
– Nico Maturo
Internationales Album des Jahres 2022 (11.12.)
Geschlagen wird es in unserem Ranking nur noch von einem: Vom wohl am meisten antizipiertesten Album des Jahres. Fünf lange Jahre war Kendrick Lamar weg und teilweise wirkte er wie vom Erdboden verschluckt. Zurückgekommen ist er mit einem Doppelalbum, das in seiner Intensität, Offenheit und musikalischer Weitläufigkeit nicht zu vergleichen mit irgendetwas anderem in diesem Jahr ist.
Kendrick arbeitet seine Vergangenheit auf, spürt die toxische Männlichkeiten in seinem Leben auf, lässt uns Hörer*innen an seinen Therapiesitzungen teilhaben und bricht mit dem sich im letzten Jahrzehnt aufgetanen gesellschaftlichen Gedanken, er sei die Stimme einer Generation. Das alles in wie gewohnt vielen Stimmlagen, Flows und auf allen möglichen Instrumentalarten. Es lässt sich festhalten: Niemand hätte ein derartiges Album fertigstellen können!
Hier findet ihr unsere ganze Top10-Liste internationaler Alben.
Pale Jay – Under The Magnolia Tree (10.12.)
Zac (Bronski) hat mir den Link zur Pale Jay EP Anfang Juni geschickt und plötzlich hatte der Sommer seinen Soundtrack. Auch wenn die ganze Platte bei uns regelmäßig in Dauerschleife lief, ist »Under The Magnolia Tree « für mich der größte Pale Jay Hit. Irgendwie cool mal wieder einen Künstler so völlig aus dem Nichts zu entdecken: Es gibt kaum Infos über die Person, keine vorhandene Diskografie – einfach nur dieser Typ mit der knallroten Sturmmaske und dieser unfassbaren Stimme. Ich weiß noch, wie ich mit Blizzy in der Abenddämmerung bei Freunden im Obstgarten stand und der Song schon zum zweiten Mal lief, als uns aufgefallen ist, dass wir unter einer Magnolie stehen. Good Times.
– Maxime Schubert
Vince Staples – When Sparks Fly (09.12.)
WHEN SPARKS FLY ist vielleicht nicht der größte Banger des Jahres (geht in meinen Augen an Lugatti & 9ine – AK und Kendrick Lamar – N95), aber als komplettes Werk der für mich beste Song aus 2022.
Die Fusion vom mysteriös-verwaschenen, auf einem Lyves – No Love Sample aufgebauten Instrumental und den vollständig doppeldeutigen Lyrics aus verschiedenen Perspektiven, schafft einen ungewöhnlichen Lovesong, der gleichzeitig von der Liebe, aber auch seiner Handfeuerwaffe handelt. Es ist typisch Vince Staples – nichts ist absolut und sogar der Sound liegt irgendwo zwischen tanzbar und tiefenentspannt. Es ist ein ambivalenter Track, der allerdings auf keiner der Seiten seine Qualität zu verlieren scheint.
Das gesamte Album hat mich besonders auf einer achtstündigen Zugfahrt kurz nach Release begleitet und eine Freundschaft begonnen. Und während die gesamte Folge zwischen WHEN SPARKS FLY und LEMONADE wahrscheinlich einer der stärksten Abschnitte eines Albums in diesem Jahr ist, hebt sich dieser Song nochmal von den anderen der LP ab und schafft ein Soundbild, das mit keinem anderen Track in diesem Jahr vergleichbar ist.
– Paul Hilge
Mayomann & Backfischboy – Schlaflos in Seattle feat. Melchior & wooded (08.12.)
Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so schwer fallen würde ein Song Highlight zu finden mit dem ich dieses Jahr besonders viel Verbinde. Am Ende bin ich immer wieder bei „Schlaflos in Seattle“ gelandet.
Vielleicht ist es damit zu erklären, dass ich an der Entstehung beteiligt war.
Der Song entstand in einer nächtlichen Session im alten Mayoheadquarter in Münster.
Für den Song haben MeraOne & ich, eher untypisch für uns, alles Sounds selbst aufgenommen und eingespielt.
Alles was in Reichweite war wurde aufgenommen und so wurde z.B. aus den Schlüsselbund der Shaker, der Wäschebox die Kick und aus einem Schnipser gegen das interne Mic der SP404 die Snare.
Noch ein wenig Gitarre & Bass und das Grundgerüst vom Beat war fertig!
Nebenher haben Matasten & Melchior am Text gefeilt.
Bei mir geriet der Song dann etwas in Vergessenheit, bis ich irgendwann eine Sprachnachricht von Matasten mit der Hook bekommen habe, sofort war ich wieder gecatcht und bin bis heute mehr als zufrieden mit dem Resultat.
Young Meyerlack – Wellness (07.12.)
Wer ist der gechillteste Lover auf der Erde?
Young Meyerlack ist sich seiner Sache dahingehend ziemlich sicher und man muss es ihm einfach abkaufen. Mit spielerischer Gelassenheit flowt der Hamburger seine Hörerschaft auf »Wellness« unweigerlich in die Tiefenentspannung. Nicht ohne Grund ist er 2022 mein meistgestreamter Künstler auf Spotify. Besonders »Wellness« ist für mich fest gekoppelt an das Ende eines langen Winters, den Frühlingsanfang in einer neuen Stadt und dringend benötigte Auszeiten in stressigen Phasen.
Nun ist bereits der nächste Winter angebrochen und ein paar Monate Kälte und Dunkelheit stehen noch aus. Doch sobald Young Meyerlack seinen Optimismus auf ein paar warmen Pads und rauschenden Wellen versprüht, kann ich gar nicht anders als zuversichtlich zu bleiben. „Ich gönn mir eine Dusche so heiß wie Feuer, (…) mach es mir zu Hause alleine chill” und mit dem richtigen Soundtrack wird das kleine WG-Zimmer plötzlich zum Spa.
Das ist Wellness. What a time to be alive.
– Magnus Menzer
Nikan – Chelsea 2009 (06.12.)
Am Nikolaus wenden wir den Blick nach Düsseldorf, die Heimatstadt von nikan. Die Songs des Nachwuchstalents überschreiten zwar quasi nie die 3-Minuten-Marke, sorgen aber mit großer Treffsicherheit immer wieder für Ohrwürmer und dafür, dass auch noch deutlich später einzelne Momente hängenbleiben. So auch auf »chelsea 2009« von nikans dritter EP »N35 O51«, der unseren Autor Roman das ganze Jahr über begleitet hat.
In einer Zeit, in der viele wieder bangen, dass DHL ihre Pakete rechtzeitig für Weihnachten liefert, geht mir eine Line von nikan nicht aus dem Kopf: “Ich wart’ auf Post von DHL / In den Asics bin ich schnell”. Wahrscheinlich ist das nicht der cleverste One-Liner, den man 2022 so hören konnte, aber die Delivery seiner Zeilen setzen den Düsseldorfer immer weiter von großen Teilen der Rapszene ab. »chelsea 2009« ist ein Paradebeispiel dafür, was nikans noch junge Karriere antreibt, die auf der Mainstage vom Splash! im Sommer schon jetzt einen kleinen Höhepunkt erreicht haben dürfte. Die Zeitgeistigkeit von nikans mit Referenzen gespickten Zeilen und die sphärische Produktion von Alexis Troy gehen Hand in Hand und erinnern uns an eine Zeit, in der Chelsea zwar noch keinen Havertz, dafür einen ganzen Kader voller Hochkaräter hatte. Also fast so wie die Diskographie von nikan bisher.
Kendrick Lamar & Sampha – Father Time (05.12.)
Unser Song des Jahres kommt von einem Kendrick Lamar in Bestverfassung – allerdings zu fast genauso großen Teilen auch wegen seines Featurepartners Sampha, der diesen Song wirklich noch einmal grandios veredelt. Gemeinsam nehmen sich die beiden dem riesigen Thema der generationenübergreifenden toxischen Maskulinität an und wie sie durch Väter wieder und wieder weitergegeben wird. Der Bogen, der dabei zur Gangkriminilität und vieler sinnloser Gewalt geschlagen wird, ist atemberaubend und eingebettet ist es dann auch noch in seine eigene Biographie. Ein Wahnsinnssong, der in seinem eh schon großartigen Album noch einmal einen Standout-Track darstellt.
Hier findet ihr unsere ganze Top10-Liste internationaler Singles.
Wesley Joseph – Cold Summer (04.12.)
Ein Künstler der mich dieses Jahr wirklich abgeholt hat ist Wesley Joseph. Im Februar releaste er den Track »COLD SUMMER« und seitdem geht mir der Song nicht mehr aus dem Kopf. Der Song erschafft für mich einfach eine unglaublich geile, düster- und mysteriöse Atmosphäre die direkt Kopfkino bei mir auslöst. Diese verzerrten Geigen treffen auf modernen Superschurken. Wesley Joseph rappt und singt nicht nur sondern ist auch Co Producer. In dem Song gibt es einfach so viele Ebenen das ich das Gefühl bekomme durch musikalische Dimensionen zu fliegen. »COLD SUMMER« ist für mich ein Song den man richtig laut und mit dem ganzen Körper hören sollte. Bei mir hat er sich seit Februar als Ohrwurm eingenistet und einen Platz in meinen Lieblings Playlisten bekommen.
Als i-Tüpfelchen erschien jetzt im November die Single »MONSOON« die zwar atmosphärisch ganz anders ist, aber auch wieder sofort diesen Kopfkino Moment erzeugt.. sehr beeindruckend. Umso größer werden dadurch meine Erwartungen an das kommende Projekt/Album »Glow« im Februar ’23.
– Hannah Wietbrock
Verifiziert – Lady Boba (03.12.)
Tatsächlich fällt es mir relativ schwer, einen Song aus 2022 zu finden, mit dem ich besonders viel verbinde, da ich eher selten privat Musik höre. Wenn es jedoch einen Song gibt, der mich sehr viel begleitet hat, dann ist es »Lady Boba« von Verifiziert. Ich war dabei, als er im Studio entstand und finalisiert wurde und darüber hinaus den kompletten Sommer mit diesem Song auf Festivals in ganz Deutschland unterwegs. Inzwischen höre ich nur noch sehr selten die Musik meiner Freunde, für Verifiziert würde ich mir aber auch weiterhin Konzertkarten kaufen. »Lady Boba« hat für mich den Sommer eingeleitet, steht für Leichtigkeit und für alle besonderen Festival-Momente dieses Jahr, wie zum Beispiel dem unglaublichen Auftritt beim MS Dockville, wo sehr viele Menschen den Song mitsingen konnten.
– Zeitfang
Paula Hartmann – Babyblau (02.12.)
Paula Hartmann hat mein Jahr mit ihren Songs sowieso dauerhaft begleitet, aber »Babyblau« war mit seinem unkonventionellen Werdegang nochmal ganz besonders präsent: Schon als Hidden Track auf der Vinyl zu »Nie verliebt« hat er mich auf Anhieb gehabt. Etwas treibender als die weniger up-tempo-geprägten anderen Songs der Platte und mit einem Vibe, der schon dem April einen mittsommerlichen Flair mitgab.
Fast forward zum eigentlichen Sommer und auch den begleitete »Babyblau« verlässlich: Bei ihren zahllosen Festivalauftritten gehörte der Track genauso zum festen Inventar wie Friso und Himbeerschnaps – ohne jemals offiziell rausgekommen zu sein. Das änderte sich dann Ende August, als »Babyblau« schließlich doch auf den Streamingplattformen veröffentlicht wurde und so nicht mehr nur Vinylkäufer*innen und Festivalbesucher*innen zugänglich war. Und auch die haben sich sicherlich gefreut, dass der Ohrwurm dann auch außerhalb von Plattenspieler und Bühne zu hören war.
– Matthi Hilge
Yung Hurn & skrt cobain – ELFBAR (01.12.)
Kurz vor dem Jahresende erscheint mein persönliches Highlight 2022.
Eigentlich war ich schon im Begriff meine Augen zu schließen und mich dem wohlverdienten Schlaf zu widmen, als ich die YouTube App noch ein letztes Mal refreshte und sich der Verlauf meines Abends schlagartig ändern sollte: Yung Hurn und sein verlorener Sohn Skrt Cobain droppen wie aus dem nichts »ELFBAR«. Ein Lied, das wie kaum ein anderes die Probleme und Freuden meiner Generation behandelt: 1. Emotionale Unzugänglichkeit (“Ich hab sehr verkackt, mein Herz hat kein Platz”), 2. Turn Up (“Too turnt Babygirl you know me“) und 3. E-Zigaretten Rauchen:
Rauch in der Luft, weil ich ein ELFBAR hab.
Dieser lyrische Tiefgang hat, gepaart mit einer engelsgleich hochgepitchten Stimme der beiden Künstler, nicht nur mein Herz, sondern auch den ersten Platz meiner Top 10 Liste (auf diese darf man gespannt bleiben, Anm. d. Red.) gewonnen.
– Fynn Pschiuk