Die Hälfte des Jahres ist bereits rum und wir können bereits auf sechs unglaubliche Monate mit non stop neuen Releases zurückblicken, also beschweren können wir uns wirklich nicht.
Der Juni war auch endlich der erste Monat, der sich wie der erste Sommer seit zwei Jahren angefühlt hat und nicht nur die Temperaturen im ganzen Land sind zwischenzeitig in die Höhe geschoßen, auch die wöchentliche Flut an Veröffentlichungen hat inzwischen Dimensionen erreicht, die kaum mehr zu überblicken sind.
Passend dazu bieten wir euch seit nun mehr als einem Jahr jeden Freitag eine Navigationshilfe in Form unseres wöchentlichen Release Radars.
Nun da der Juli bereits unterwegs ist, hier unsere Zusammenfassung einiger der besten Platten, die im vergangenen Monat erschienen sind…
Von Maeckes “Becken voller kleiner Sehnsüchte” bis hin zu BHZ’s perfektem Soundtrack für vibige Sommernächte, über Rapk’s Treueschwur an Kreuzberg – der Juni hatte eine Fülle an starken Releases zu bieten.
Maeckes – Pool
Maeckes ist zu. sensibel.
Nach fast 5 Jahren, 2 Orsonsalben, 10 Youtube-Exclusives und etlichen Ausflügen in andere Branchen beweist er mit „Pool“ einmal mehr, wie gut sich seine Sensibilität, seine außergewöhnliche Beobachtungsgabe und sein Gespür für Melodien auf (Solo-)Albumlänge anhören.
Von Mauern bis Calippo Vivaldi nimmt Maeckes uns mit auf eine Achterbahnfahrt durch seinen Kopf und wechselt dabei spielend Perspektiven und Genres, ohne das Gesamtkonzept aus den Swimmingpoolaugen zu verlieren. Wie er dabei mit seiner Stimme, seinen Texten und wenn es hart auf hart kommt auch mit einem Clueso-Sample Gänsehautschübe auslöst, ist einzigartig.
Pool ist ein Album zum Augenschließen und Genießen und zieht einen allein musikalisch voll in seinen Bann. Vernachlässigen sollte man dabei aber keinesfalls die tiefgreifenden Geschichten und detailverliebten Musikvideos, die das Gesamtwerk komplettieren.
Auch 2021 bleibt Maeckes ein Universalgenie und obwohl oder gerade weil kein Song auf dem Album während der Corona Pandemie entstanden ist, trifft Pool voll ins Schwarze und wird noch jahrelang aktuell bleiben.
– Magnus Menzer
BHZ – halb:vier
BHZ hängen nicht mehr an der Aral sondern spielen Konzerte über den Dächern der Stadt.
In einer Zeit, in der es für junge Menschen außer Parks und Straßenecken kaum Treffpunkte gibt, verkörpern die Berliner das aktuelle Lebensgefühl so treffend wie wenig andere.
Auf ihrem vierten Album widmet sich die Crew neben bekannten Themen auch zunehmend den Schattenseiten ihrer nächtlichen Eskapaden und öffnet sich musikalisch neuen Einflüssen, die »halb:vier« zu ihrem wohl vielfältigsten und dadurch auch rundesten Projekt machen.
– Roman Zingel
RapK – GPS
Berliner Untergrund ist und bleibt am Drücker.
Ihren Teil dafür haben RAPK (fka Rapkreation) im vergangenen Monat mit »GPS« geliefert, denn auch wenn der Crewname mittlerweile kürzer geworden ist:
Die Mucke ist die gleiche geblieben, wenn nicht sogar weiterentwickelt worden.
Zwischen drückenden Drill-Beats und leichtfüßigen Pianoklängen entwickeln die Kreuzberger eine Atmosphäre, die einen direkt nach 10997 bringt und den Vibe der New Wave perfekt transportiert.
– Matthi Hilge