Spotlight: Kummer
Foto via Philip Gladsome

Kummer – Vom Rapper zum Indierockstar und zurück

Unser heutiges Geburtstagskind Kummer kennt man vermutlich am besten unter Felix Brummer als Frontsänger von Kraftklub, einer der erfolgreichsten deutschen Indierockbands der 2010er Jahre. Dabei hat Felix Kummer, so sein bürgerlicher Name, allerdings auch durchaus seine Fußstapfen im Rapgeschehen hinterlassen.


Bereits 2007 und 2008 erschienen unter dem Alias Bernd Bass zwei Alben im Partyrap-Stil à la Atzen – was allerdings noch nicht wirklich nachhaltig zündete.
Es folgte die Umbenennung in Bass Boy, die wenigstens für einen aggro.tv-Clip und einen kleinen Auftritt auf dem splash!-Festival 2009 sorgen. Dieser fand gemeinsam mit der Rockband Neon Blocks statt und muss so gut gelaufen sein, dass die beiden Parteien fortan gemeinsame Sache machten – und zwar als Kraftklub.


Die folgenden Jahre sind wohl jedem bekannt. Für Rap war jetzt weniger Zeit, lediglich als Carsten Chemnitz trat er zwischendurch nochmal auf Hiphoptracks in Erscheinung.
Man merkt, der Chemnitzer hat schon viele Pseudonyme gehabt aber für sein Solodebüt als Kummer im letzten Jahr wurde schließlich sein Nachname gewählt. Und diese persönliche Note zieht sich durch das Album; er erzählt auf 12 Tracks vom Leben in Chemnitz, von der Furcht des Älterwerdens oder von Selbstzweifeln.


»KIOX« heißt diese Platte und entspricht damit dem Namen des Plattenladens, den sein Vater früher in Chemnitz führte (Funfact: Ein gewisser Trettmann arbeitete Anfang der 90er hier als Aushilfe). Wie alle Kraftklub-Alben chartete auch dieses Werk auf Platz 1 und zeigte damit auf, dass Deutschrap auch mit einer weicheren Seite erfolgreich sein kann.


Hervorzuheben ist bei Kummer außerdem noch seine entschiedene Haltung gegen Rechts, die bspw. als Teilorganisator des Wir sind Mehr-Konzerts oder auf Tracks wie »9010« immer wieder zur Erscheinung kommen. Auf weitere Jahre und wer weiß, wie viele Namensänderungen noch: Alles Gute Kummer!