Soundcheck: Dead Rabbit - Deady
Foto via Pascal Kerouche

Dead Rabbit schafft mit »Deady« ein eindrucksvolles Mosaik aus verschiedensten Elementen

Dead Rabbit ist bereits seit einiger Zeit eine echte Instanz unter Beatbastlern. Als Hausproduzent von Green Berlin kann er auf erfolgreiche Arbeiten mit großen Acts wie Bausa, Marteria oder Samy Deluxe zurückblicken. Doch der gebürtige Rostocker ist nicht nur der Mann im Hintergrund. Knapp zwei Jahre nach seinem Doppel-Producer-Album »Dark Shades/Brighter Lights« erschien am Freitag »Deady«, auf welchem er beweisen will, dass Produceralben nicht immer Sampler Charakter aufweisen müssen.

Soundcheck: Dead Rabbit - Deady
Cover via Dead Rabbit

Insgesamt 13 Gastmusiker*innen scharrt der Green Berlin-Produzent auf den zehn Anspielstationen von »Deady« um sich. Von Drum & Bass DJ Kabuki über Rapper wie DISSY bis hin zu Sängerinnen wie Wanja Janeva ist für jeden etwas dabei. Dead Rabbit ist natürlich in der Hip-Hop Szene bestens vernetzt, verzichtet hier aber auf große Namen wie Marsimoto oder Chefket. Dies tut der musikalischen Qualität der Platte allerdings keinen Abbruch, denn jeder einzelne der Gäste ist passend platziert und zeigt eine gute Performance.

Eine große Bandbreite an Gästen

Highlights hat die Platte über die gerade einmal 27 Minuten Spielzeit einige aufzuweisen. So wird der Hörer schon vom Opener »Blessings«, welcher in Kollaboration mit Produzent 7apes entstanden ist, in den Bann von »Deady« gezogen. Ebenfalls ein Glanzpunkt ist »Kein Problem« mit DISSY und Savvy. Ganz besonders Savvy sticht hier mit einem sehr stark gerappten Part hervor. Auch der letzte Song »Wir sind viele« – eine Hymne für Diversität und Zusammenhalt – gemeinsam mit Roger Rekless und Shelly Phillips bleibt noch lange im Gedächtnis.

»Deady« wirkt nicht zusammengewürfelt wie so manch anderes Produceralbum, sondern ganz wie aus einem Guss. Nichtsdestotrotz zeigt Dead Rabbit hier seine musikalische Spannweite: Von Dancehall Grooves wie auf »Underground« bis zu Balladen wie »Du bist genug« wird ein breites Spektrum gezeigt, das in seiner Vielfältigkeit überzeugt. Auch wenn die Produktionen allesamt recht poppig und melodiös klingen, so verzichtet Dead Rabbit nicht auf wummernde Bässe und unkonventionell gesetzte Drums.

Abschließend lasst sich sagen, dass »Deady« ein ausgesprochen gutes Album ist, welches die Tücken eines Produzentenalbums geschickt umschifft. Trotz der sehr verschiedenen Einflüsse und Gäste wirkt die Platte durchweg stimmig. »Deady« wirkt weniger wie ein wild zusammengestellter Flickenteppich, als viel mehr wie ein Mosaik, in welchem sich jeder Stein – so verschieden sie auch sein mögen – zu einem Gesamtbild zusammensetzt.

Tracklist: Dead Rabbit – Deady

1. Blessings (feat. 7apes)
2. Kein Problem (feat. DISSY & Savvy)
3. Dinero (feat. MAUVEY & Wanja Janeva)
4. Heart Glow (feat. SCHWARZ & Sola Plexus)
5. Underground (feat. Bay-C, Junior Carl & DJ Access)
6. Changeover (feat. Kabuki)
7. Milwaukee (feat. Subbotnik)
8. Ich find dich ( feat. Shelly Phillips)
9. Du bist genug (feat. Wanja Janeva)
10. Wir sind viele (feat. Roger Rekless & Shelly Philipps)