Soundcheck: Benny The Butcher - Burden of Proof
Label: Griselda Records

Benny The Butcher – Burden of Proof // REVIEW

Neben Conway the Machine und Westside Gunn ist Benny the Butcher der wohl Mainstream tauglichste, der drei Cousins und Frontmänner von Griselda Records. Allerdings soll das kein Negativpunkt sein, sondern zeigt, dass auch harte Texte und unkonventioneller Sound für die Masse zugänglich gemacht werden können. Aus diesem Grund wurde das am 16.10. erschienene Projekt »Burden of Proof« bereits im Vorfeld heiß diskutiert. Denn wenn einer der Rapper, der momentan interessantesten Crew mit einem Multi-Platin Producer zusammenkommt, wachsen selbstverständlich die Erwartungen.


Produziert wurde das gesamte Album von Hit Boy. Er war bereits für die Beats von »Ni**as in Paris« von Jay-Z und Kanye West, »Goldie« von A$AP Rocky und »Backseat Freestyle« von Kendrick Lamar verantwortlich. Dem Ex-GOOD Music Produzent gelingt hier ein regelrechter Spagat. Zwar klingt »Burden of Proof« kommerzieller und glatter als sonstige Releases des Labels, dennoch ist hier der samplebasierte Signature-Sound von Griselda Records zu erkennen. Allerdings mit weniger Ecken und Kanten als bei hauseigenen Produktionen.


Benny selbst tut das, was er am besten kann. Schnörkellos und technisch versiert rappt er seine Lyrics über den sozialen Aufstieg aus dem Ghetto. Dabei wirkt er, passend zum Sound, positiver als auf vorangegangenen Projekten. Neben eher unbekannteren Namen wie Dom Kennedy und Queen Nijaa finden sich mit Lil WayneBig Sean und Rick Ross echte Schwergewichte auf der Platte. Auch hiermit stößt er wieder Türen zu einer breiteren Hörerschaft auf. Ein Highlight ist neben dem Possetrack »War Paint«, der Song »One Way Flight« mit Freddie Gibbs. Beide Protagonisten liefern hier extrem starke Parts auf einem butterweichen Vokal Loop.


Alles in allem überzeugt »Burden of Proof« sowohl mit sehr starken Produktionen als auch Raps und erfüllt damit jede Erwartung. Allerdings fehlt es dem Album an Reibungspunkten um zum Klassiker zu werden. Dennoch könnte die Platte nicht nur für Benny, sondern für das gesamte Label die Brücke vom Untergrund in den Mainstream schlagen.