18 Sekunden. So lange dauert es bis Zartmann auf seiner Debütsingle »2Blocks« einsteigt und man unweigerlich beginnt zu erkennen, dass es sich bei ihm um keinen gewöhnlichen Newcomer aus der Hauptstadt handelt. Zartmann spricht zwar genauso in Zahlencodes und identifiziert sich stark mit seiner Stadt, doch er verfügt über gleich mehrere Qualitäten, die ihn aus der Masse herausstechen lassen.
Eine ist ab besagter Sekunde spürbar: Zartmann ist ein Künstler mit Kraft und Gefühl in seiner Stimme. Und nicht nur das, vielmehr ist er ein Sänger und Multiinstrumentalist der darüber hinaus auch noch gerne rappt. Auf dem sehnsüchtigen »2 Blocks« präsentiert er sich dort, wo er sich am wohlsten zu fühlen scheint, im Einklang der Gegensätze. Rap und Gesang, New Wave und Pop, Trap und Ballade, zwischen Parts und Hook weiß man nicht so genau, was man hier eigentlich hört.
„Ist schon witzig.“ Zartmann spielt mit seinen Fähigkeiten, lässt sich weder einfangen noch ausrechnen und behält dabei immer ein verschmitztes Lächeln im Gesicht, als gäbe es nichts, was ihm größere Freude bereiten könnte.
Im Track »Komm mit an die Bar« lädt der Newcomer an seinen wortwörtlich selbstgebauten Tresen ein. Dabei liefert er auf einer funky Bassline eine Hook mit Ohrwurmpotenzial und stabile Reimketten, die auch ausgemachte Silbenzähler glücklich stimmen sollten.
Doch das wahre Stichwort ist „DIY“. Denn Zartmann wirkt, auch mit Labeldeal, wie der klassische Selfmadekünstler. Gemeinsam mit seinem Freund und Produzenten Drumla zeigt er sich auf Instagram regelmäßig mit Gitarre und Piano bei Studiosessions und teilt Teaser zu unveröffentlichten Songs.
Kein Wunder also, dass die bisher bekannten Werke, trotz der großen Bandbreite von melancholisch über atmosphärisch bis hin zum aktuellen Partytrack, stets vor allem organisch und authentisch klingen.
Die letzten Jahre haben deutlich gezeigt, wie gefragt die Kombination aus Rap und Gesang in Deutschland ist. Großes Potenzial hat Zartmann ohne Frage.
Und wer weiß, vielleicht nennt man ihn ja in Zukunft in einem Atemzug mit Namen wie Majan, Trettmann und Cro. Unterschätzen sollte man ihn auf keinen Fall.