Fettes Brot verabschieden sich nach über 30 Jahren von der Bühne

Hamburg, 2. September 2023 – nicht vom Teufel wurden sie geholt sondern von ganz alleine verabschiedeten sich Fettes Brot mit Pauken und Trompeten von ihren Fans. Härter als der BSC und realer als Madrid haben sich König Boris, Dokter Renz und Björn Beton seit nun fast 30 Jahre in unsere Herzen gespielt. Klar, dass so ein Abschied gebührend gefeiert werden musste. 

3 IS NE PARTY

Mit einem letzten Album »Fettes Brot is Hitstory« (zum Soundcheck geht es hier) und gleichnamiger Abschiedstournee ging es in 18 1/2 Städtchen durchs ganze Land. Für das Finale im Heimathafen Hamburg haben sich die drei Brote dann aber noch etwas ganz besonderes ausgedacht. Zwei Tage Abschiedsfestival auf der Trabrennbahn. Das Abschiedsfest oder auch BROTSTOCK nutzen die drei um sich mit gemeinsamen Wegbegleiter*innen gebührend von den fast 25.000 Fans zu verabschieden. Da die Tickets für das Brotstock weggingen wie geschnitten Brot gab es spontan noch zwei Warm-Up Shows in der Markthalle und zwei Open-Air Konzerte, das BROTSTÖCKCHEN. 

Das maximal nordische Bühnenbild des Künstlers Jakobus Durstewitz untermalte besonders schön Hits wie »Jein«, »Erdbeben« und »Emanuela«. Zu den Gästen zählten Großstadtgeflüster, Antilopen Gang, Deine Freunde, Meute und die Beginner in Gründungsformierung. Surprise Act am ersten Tag waren Kraftklub,die den Fans sichtlich gerührt erzählten, das Fettes Brot die erste Band war, die sie damals als Vorband mit auf Tour nahmen. Gleiche Story erzählte auch Danger Dan: die Brote waren die ersten und einzigen, die sie mit auf Tour nahmen. Am Samstag gab es dann eine noch größere Überraschung als der Vorhang nach kurzer Pause fiel und Die Ärzte erschienen. Langjährige Fans wird das nicht überrascht haben, da Bela B schon 1998 auf dem Album »Fettes Brot lässt grüssen« zu hören war. 

Alle Auftritte unterstrichen, welches Standing Fettes Brot über die langen Jahre in der deutschen Musiklandschaft weit über den Hip-Hop hinaus innehatten. Jan Delay fasste es nochmal ganz gut in einem Instagram-Post zusammen: “ihr habt uns und mich mit so vielen dingen inspiriert: man kann es wagen zum major zu gehen, wenn man die kontrolle behält. auch gute songs können hits werden und das ist kein sellout.”

nah… AM WASSER GEBAUT

Die Ansage war eigentlich das Brot nicht weint, aber »Schwule Mädchen« manchmal schon. 

Wenn dann die Publikumskamera von küssenden Fans wechselt auf weinende Fans dann bleibt kaum noch ein Auge trocken. Was am Freitag schon ein schwerer Abschied war, wurde Samstag zum Tränenfest. Nachdem fast 25.000 Menschen im Chor erst »Schwule Mädchen« noch lange nach der Performance singen und die Brote damit doch noch auf die Bühne lockten. So richtig wehmütig wurde es dann als Fan Chor dann wechselte zu: „weil Brot nicht weint“. Noch lange nachdem der Vorhang fiel und die Flutlichter schon angingen, wehte der Gesang durch die Nacht. 

Ein sehr emotionaler Moment, der viele der Besucher*innen zum Verweilen brachte. Denn zu gehen bedeutet ja auch, dass es wirklich vorbei ist. Aber mit jedem Ende kommt ein neuer Anfang und die drei Hamburger mit’m Monsterbass werden ihre Wege schon finden. Wie Heidi Kabel schon so passend sang: „In Hamburg sagt man Tschüss, das heißt auf Wiedersehen“.