Während »Faith«, die mittlerweile zweite posthume Veröffentlichung von Pop Smoke, die ständige Debatte um Releases aus dem Nachlass von verstorbenen Artists erneut angeheizt hat, richtet sich der Blick im heutigen Staff Pick auf ein Projekt des New Yorkers, das noch zu Lebzeiten erschienen ist: »Meet The Woo 2«.
Nicht einmal ein Jahr war sein endgültiger Durchbruch mit »Welcome To The Party« her, als Pop Smoke am 20. Februar 2020 viel zu früh ums Leben kam. Sein letztes Mixtape war nur 13 Tage zuvor veröffentlicht worden und ein weiteres Aushängeschild in der Karriere eines jungen Rappers, der mittendrin war, die Szene umzukrempeln. »Meet The Woo 2« macht da weiter, wo das Vorgängertape aufgehört und führt den von Pop Smoke in Amerika großgemachten Drill-Sound fort, beinhaltet an einigen Stellen aber nochmal einige neue Elemente.
Genau darin liegt auch der Reiz von »Meet The Woo 2« im Vergleich zum ersten Teil oder dem posthum veröffentlichten Debütalbum »Shoot For The Stars Aim For The Moon«. Es gibt weniger „deutliche“ Hits (auch wenn »Dior« fast schon traditionell wie bei jedem Release von Pop Smoke enthalten ist), stattdessen aber verbindet das Mixtape auf äußerst zugängliche Art den harten Drill und der später noch deutlich stärker werdenden Einbindung von melodiösen Parts. Das alles gepaart mit den drückenden Beats von #808Melo oder #RicoBeats und Pop Smokes tiefdunkler Stimme, die selber als Instrument durchgehen könnte, kann man anhand dieses Projekts sehr genau erkennen, was für ein immenses Talent in dem zu dem Zeitpunkt gerade mal 20-Jährigen gesteckt hat und was seine musikalischen Visionen für die Zukunft gewesen wären.
Auch wenn seine Entourage ihr bestes tut, wirklich alle hinterlassenen Aufnahmen in ein Audioformat zu pressen: Man wird immer nur rätseln können, wie stark Pop Smoke dem Hip-Hop noch seinen Stempel aufgedrückt hätte. Rest in power!