Alben des Monats April 2021

Alben des Monats | April 2021

Bereits die Kritiken für sein letztes Album »tru.« (2017) hielten fest:
Cro erfindet sich in seinem eigenen Stil neu.
Und diese Feststellung lässt sich auch auf sein neues Album »trip« übertragen.
Der Sound ist ausgereifter, reflektierter und kaum mehr zu vergleichen mit dem, der ihn vor knapp 10 Jahren mit »Easy« die Szene entern ließ.
Gestrandet in Bali scheint auf verschiedensten Ebenen Thema des Albums zu sein, aber zugleich auch seine losgelöste Stellung in der deutschen Rap-Szene perfekt wiederzugeben. Soviel Neid diese Unbekümmertheit vielleicht auch auslösen mag, soviel Respekt und Bewunderung gebührt zu gleichen Teilen der stetigen Weiterentwicklung und Eigenständigkeit seiner Musik.

Schon im Jahr 2008 rappte Antilopen Gang-Mitglied Danger Dan „Hip-Hop stinkt. Hip-Hop unterfordert mich. Und wenn’s kein Klavier mehr gibt auf dieser Welt, bitte ermordet mich.“ Eine self-fulfilling prophecy in dem Sinne, dass er nun knappe 13 Jahre später mit »Das ist alles von der Kunstfreiehit gedeckt« tatsächlich ein Klavieralbum veröffentlicht.
Mit dem Titelsong schaffte Danger Dan sogar einen Hype um seine Person, mit dem er in der Form scheinbar selber gar nicht gerechnet hätte, obgleich dieser durchaus berechtigt ist.

BRKN hingegen scheint es auf seinem neuen Album »Drama« geschafft zu haben seine Liebe und Leidenschaft für Jazz und Soul, aber auch für Rap und R&B endgültig in ein eigenes und modernes Soundbild zu vereinen.
Zwar sind fast alle Songs absolut tanzbare Nummern, doch mit dem titelgebenden Drama wird dem positiven Grundton der Musik auch eine verletzliche Seite entgegengesetzt. 
Thematisch verarbeitet BRKN auf dem Album rückblickend eine gescheiterte Beziehung und den Versuch das Chaos in seinem Kopf zu ordnen.
Auch hier wieder eine schöne Weiterentwicklung eines spannenden und vielversprechenden Künstlers von dem noch eine Menge zu erwarten ist.

Cro – trip

Fast vier Jahre hat es gedauert, bis Cro sich nach »tru« mit einem neuen Album zurückgemeldet hat – dafür sind es aber im Prinzip gleich zwei Alben auf einmal.

»trip« kommt mit zwei Hälften, die sich in Stil, Sound und gewählter Maske doch sehr unterscheiden.
Teil 1 vertraut größtenteils noch auf die bewährten Cro-Formeln inklusive Hitdichte, während Teil 2 deutlich experimentierfreudiger wird und den vom Albumtitel prophezeiten Trip wahr werden lässt – gemein ist beiden aber die Leichtigkeit und Harmonien, die ihn seit Beginn seiner Karriere ausmachen. Wird diesen Sommer überall viel laufen, da bin ich mir sicher!

– Matthi Hilge

BRKN – Drama

BRKN ist zurück. Mit Unterstützung von Szenegrößen wie Jumpa und Miksu schafft das Berliner Multitalent auf seinem dritten Album eine eindrucksvolle Kombination aus den soulig-jazzigen Elementen seines Signature-Sounds und modernen Klängen.

Themen wie Trennung und persönliche Abgründe bringt BRKN darauf so leichtfüßig rüber, dass »Drama« einen perfekten Soundtrack zu aktuell steigenden Temperaturen liefert und sicherlich noch einige Zeit in der Rotation verweilen wird.

– Roman Zingel

Danger Dan – Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt

»Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt« ist zwar kein Rap, aber ein Klavier-Album, das anstelle von Punchlines durch reflektierte Zeilen überzeugt.
Mit jedem Tastenschlag appellieren die Songs ans Gewissen und die Herzen der Zuhörenden.

Neben scharf pointierter Kritik an Politik und Gesellschaft thematisiert Danger Dan in seinen 11 Tracks auch die Liebe und rückt diese durch die klaren Klänge des Klaviers auf eine viel deutlichere Bewusstseinsebene.

– Vivian Wegener

– Vivian Wegener