Was steckt eigentlich hinter TOOLOUDFORTHEROOM?

“Tooloudfortheroom, meine Crew auf deiner Box. Diese Zeile aus »Babyblau« von Paula Hartmann hat mich durch die letzten beiden Sommer begleitet und wird es dieses Jahr weiterhin tun. Ihr habt den Song bestimmt auch schon mal gehört und euch gefragt: Was ist Tooloudfortheroom eigentlich?

Es handelt sich hier um ein Künstlerkollektiv aus Hamburg, in dem junge Kreativschaffende unterschiedlicher audiovisueller Bereiche zusammenkommen und Kunst kreieren. Paula Hartmann, eine der vielversprechendsten deutschen Künstler*innen momentan, machte mit dem Kollektiv ihre ersten musikalischen Schritte und ist nach wie vor gut mit dessen Mitgliedern befreundet.

In der Gruppierung wird das Augenmerk besonders auf Hip-Hop gelegt. Hierbei lassen sich Toolouds musikalische Künstler moé, ELEF, Sant, ghostboo, FRISO & lenzy zusätzlich von diversen Genres, wie Indie, DnB und Synthpop inspirieren, welche in die teils melancholischen, teils traplastigen Songs einfließen. In jenen verarbeiten die jungen Artists ihre Probleme und Sorgen. „Wir weinen die gleichen Tränen, nur auf unterschiedlichen Wangen“ rappt moé beispielsweise auf seinem introspektiven Song »Fallen und Fliegen« und macht damit klar, dass keiner von uns sich mit seinen Problemen alleine fühlen muss.

Häufig entstehen diese Lieder in Zusammenarbeit mit den hauseigenen Produzenten Soma, Lawin – die übrigens auch für einen Großteil der Produktionen auf dem neuen Album »Obststand 3« der 187 Mitglieder LX und Maxwell verantwortlich sind – sowie Juri Voutta, über den, abgesehen von der Arbeit mit dem Kollektiv, bisher noch wenig bekannt ist.  

Von kleinen Clubs zu Festivalbühnen: Tooulouds Werdegang

Seit längerer Zeit ist klar, dass sich mit Tooloudfortheroom etwas Gewaltiges anbahnt. Angefangen vor zwei Jahren mit eigenen kleinen Veranstaltungen in Clubs wie dem PAL und dem Volt in Hamburg wurde ihre Vision sowie die dadurch generierte Aufmerksamkeit stetig größer. Dadurch war es ihnen möglich, 2022 eine eigene Stage auf dem Dopamin Festival in der Schanze zu kuratieren und 2023 einen Slot beim SPEKTRUM, dem kleinen Hip-Hop Bruder vom Dockville, zu spielen.

Doch das ist längst nicht alles. Durch diverse Pop-Up Events, EP-Listenings und eine immense Anzahl an herausragenden musikalischen Veröffentlichungen haben sie ihre Ideen konstant nach außen getragen. Momentan spielt moé seine erste eigene „Mini Tour“ mit zwei Konzerten in Hamburg und Berlin. 

Film, Format & Fotografie – Was zeichnet die Gruppe künstlerisch aus?

Ebenfalls bemerkenswert ist die kontinuierlich hohe Qualität ihrer Musikvideos. Verantwortlich dafür sind die Videografen Finn Dubbeld und Tomke Mendt, beide feste Bestandteile des Teams. Es lohnt sich definitiv einen Blick in die Videos zu »pille / beipackzettel« von Sant und »Eisen« von moé zu werfen. Visuell überzeugt die Crew zudem durch die „Tooloud Sessions“, eine Videoreihe auf YouTube, in der die Künstler in Live-Performances Tracks präsentieren. Interessant dabei: Diese Songs werden überwiegend exklusiv auf YouTube und SoundCloud veröffentlicht. Vor kurzem hatte der Flensburger Künstler Keule in der zweiten Staffel einen Gastauftritt mit seinem Song »Vielleicht hast du morgen schon die Sonne verpasst«. Zusätzliche Unterstützung im visuellen Bereich liefert unter anderem Miena Tehrani, die mit ihren stilvollen schwarz-weißen Fotografien die Arbeit der Gruppe stimmungsvoll einfängt.

Nicht zu vergessen ist Mitglied DJ Babyblade, die sich aktuell mit dem DJ Kollektiv The Art of the Streets in der deutschen Club-Szene einen Namen macht. Zuletzt war sie Resident DJ im PAL, welches zu Jahresbeginn jedoch leider schließen musste. Eine Neueröffnung in einer anderen Location ist bereits in Arbeit.

Wie geht es nun weiter?

Es steht außer Frage, dass die Geschichte von Tooloudfortheroom längst noch nicht auserzählt ist und dass ihnen Großes bevorsteht. Beim moé Konzert in der Hebebühne im Februar dieses Jahres, wurde bereits angekündigt, dass ein gemeinsames Tape in Arbeit ist, was an Vorbilder wie die Berliner Rapgruppe BHZ oder auch den A$AP Mob aus New York mit ihren Cozy Tapes erinnert. Vor Ort spielten moé, ELEF und Sant einen gemeinsamen Song aus diesem Projekt, welcher bereits sehr vielversprechend klang. Man sollte die junge Hamburger Gruppe also im Auge behalten. Die kommenden Jahre halten sicher noch viel für sie bereit.