Michael Omari alias Stormzy ist im Süden Londons großgeworden und damit inmitten des Hauptgeschehens des Grimes, einer roughen und düsteren Musikrichtung mit Einflüssen aus Jungle, Dancehall und Hiphop. Zwar hatte es in den 2000ern in Form von bspw. Wiley oder Dizzee Rascal schon einige kommerziell erfolgreiche Künstler aus dieser Szene gegeben, doch größtenteils spielte sich das meiste im Untergrund ab.
Dass Grime-Künstler heutzutage Dauergäste in den UK-Charts sind und regelmäßig Musikpreise abräumen, liegt zu großen Teilen auch an Stormzy. Er kam 2014 durch seine »Wicked Skengman«-Reihe zu lokaler und 2015 mit dem »Shut Up«-Video zu internationaler Bekanntheit und wurde dann rasend schnell von Jahr zu Jahr größer. Von dem ersten independent veröffentlichten Nr. 1 Grime-Album der Geschichte (2017) bis hin zum Headlinen von Glastonbury 2019 als erster schwarzer britischer Rapper – Stormzy brachte sich und die Grime-Kultur in die Mitte von Großbritannien und hat dort mittlerweile einen weitaus größeren Status als „nur“ ein Künstler zu sein.
Durch seine fortwährenden und unverblümten Statements mit Blick auf die Regierenden ist er längst auch zur politischen Stimme geworden, sein Wort hat Gewicht. Die Time kürte ihn 2019 zu einem der Next Generation Leader – und das alles mit nun gerade mal 27 Jahren.