Spotlight: Little Simz
Foto via Nwaka Okparaeke

Little Simz – Keine Newcomerin, aber erfrischend für die Szene

Kaum eine Person im UK-Rapkosmos hatte ein so erfolgreiches Jahr 2019 wie die Londonerin Little Simz. Als Double Threat brachte sie mit »Grey Area« eines der Alben des Jahres heraus und spielte zusätzlich in der Netflix-Serie Top Boy den Charakter Shelley. Nach einem Lockdown-Mixtape zur Überbrückung ist sie zurück mit ihrem vierten Album »Sometimes I Might Be Introvert«.

Viele Jahre vor 2019, im Jugendalter, hatte Little Simz angefangen in Jugendzentren zusammen mit ihrem Producer Inflo Musik zu machen und aufzutreten.
Nach dem Release des ersten Mixtapes mit 16 und etwas größerer Aufmerksamkeit durch das Tape »Blank Canvas« im Jahr 2013, brachte sie schließlich 2015 ihr erstes Album heraus. »A Curious Tale of Trials + Persons« inkl. des spukhaften »Dead Body« waren ein Vorgeschmack auf das, was später kommen sollte.

Das Folgealbum »Stillness In Wonderland« kam 2017 als Multimediaprojekt inkl. Kurzfilm und Comics heraus, bevor Simz schließlich im Jahr 2019 mit »Grey Area« und besonders den damit verbundenen Singles »Venom«, »Selfish« und »101 FM« nochmal einen Schritt nach vorne gemacht hat.

Während sich »Grey Area« besonders durch die Straightforwardness in aggressiven Bangern und emotionaler Offenheit in ruhigeren Tracks auszeichnet, ist »Sometimes I Might Be Introvert« filmischer und größer angelegt. Mit orchestraler Untermalung ab dem Titelsong wird der Blick des Albums auf Little Simz, die Rapperin von außen und Simbi, die Person, nach innen gerichtet. Während »Grey Area« auf die rohe Essenz der Tracks baut, so schmückt »Sometimes I Might Be Introvert« sie aus, poliert sie auf Hochglanz und hängt noch ein paar Lichter hin.

Mit einem Flow, der in jedem Moment entspannt über die Wellen der Beats gleitet und introspektiven, sowie deskriptiven, cinematischen Inhalten ist es kein Wunder, dass Simz auch Fans in Größen wie Kendrick Lamar und Jay-Z gefunden hat und gerade mit ersterem ebenfalls aufgrund ihrer lyrischen Stärke Vergleiche sammelt.
Doch Simz, ist nicht nur irgendein Vergleich mit den Lieblingsrappern anderer Leute, sei es als die UK-Lauryn Hill oder die weibliche Kendrick. So langsam und spätestens seit »Sometimes I Might Be Introvert« könnten andere Rapper froh sein, eine Version von Little Simz zu sein.