Seit seinem ersten in Erscheinung treten mit der Odd Future-Gang sahen viele bereits unglaubliches Talent in Vince Staples. Dies verstärkte sich mit seinem vielgefeierten Erstlingswerk »Summertime ’06« aus dem Jahr 2015 und seiner Aufnahme in die XXL Freshman List desselben Jahres. Vor weniger als einem Jahr releaste er sein letztes Album und kündigte ein weiteres Release für 2021 an, welches er dann aber schuldig geblieben ist – bis letzten Freitag. Denn da erschien mit »RAMONA PARK BROKE MY HEART« Vince’s mittlerweile fünftes Studioalbum.
Über die 41 Minuten Spielzeit beschäftigt sich Vince Staples inhaltlich hauptsächlich mit seiner eigenen Identität und liefert hier sein vielleicht autobiografischstes Werk ohne dabei aber zu eindeutig zu werden. Raptechnisch bewegt er sich dabei zwischen angenehmen Singsang wie auf »EAST POINT PRAYER« mit Lil Baby und präzise geflowten Parts wie auf »PLAYER WAYS«. Um musikalische Dogmen schert sich Vince eher weniger, wie – neben seinem eigenem einzigartigem Style – beispielsweise die mit exorbitant viel Hall belegte Snare auf »WHEN SPARKS FLY« beweist. Lyrisch ist er dabei wie immer tiefgreifend aber immer an der Grenze zum Unverständlichen.
The first rule to understanding Vince Staples? Don’t even try.
Los Angeles Times
Insgesamt klingt das Album durchweg verträumt und fast wie aus einem Guss. Und dass obwohl an der Platte 21 verschiedene Produzenten beteiligt waren, unter anderem DJ Mustard, Cardo und Kenny Beats. Trotz des sehr angenehmen soundtechnischen roten Fadens vereint »RAMONA PARK BROKE MY HEART« viele verschiedene Styles. Highlight der des Albums ist das bereits wähnte »WHEN SPARKS FLY«, in welchem er über ein smoothes Soul-Sample quasi einen Dialog mit seiner Pistole führt.
Alles in allem ist »RAMONA PARK BROKE MY HEART« ein sehr starkes Release. Darüber hinaus ist es das mit Abstand längste von Vince Staples Alben und ist dennoch zu keiner Sekunde langweilig. Das unterstreicht sein bereits vor sieben Jahren vielgelobtes Können.