Titelbild zum Soundcheck über Lil Yachty's neues Album
Foto via Tom Harrison

Lil Yachty erfindet sich auf »Let’s Start Here« neu und wagt sich in psychedelische Sphären

Seit 2016 ist so gut wie kein Jahr vergangen in welchem sich Lil Yachty nicht mindestens eine Gold- oder Platin-Single verdienen konnte – auch wenn es seine letzten beiden Alben nicht einmal in die Top-10 geschafft haben. Ende letzten Jahres war der Rapper aus Mableton in Georgia dann wieder in aller Munde, als er mit dem geleakten 88 Sekunden Hit »Poland«, vor allem in den Sozialen Netzwerken, riesige Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte. Damit wuchs auch die Freude auf ein neues Yachty Release. So erschien letzten Freitag sein fünftes Studio-Album »Let’s Start Here«.

Abseits von Trap

Schon im Vorfeld hatte Lil Yachty angekündigt, sein Album sei kein Rap-Album, sondern beschrieb es als “psychedelic alternative project! It’s different! It’s all live instrumentation!” Und genau das erwartet die Hörer*innen über die 57 Minuten Spielzeit. Statt die zu erwartenden Trap-Beats finden sich hier starke Einflüsse von seichtem Psychedelic und Alternative Rock aber auch Jazz. Die Instrumentals stammen hauptsächlich von Instrumentalisten abseits des Hip-Hop, wie Jake Portrait, Daniel Ceasar und der neuseeländischen Band Unknown Mortal Orchestra. Dennoch fungierte Yachty’s Sparringspartner SadPony, welcher vor allem für »TROLLZ« von 6ix9ine und Nicki Minaj bekannt ist, als Executive Producer und auch Yachty selbst hat an jedem Song selbst Hand angelegt. Yachty singt, rappt, leiert und trällert über die verschiedenen Instrumentals und klingt dabei durchweg losgelöst. Zwar mögen seine Vocals erst einmal gewöhnungsbedürftig sein, lässt man sich aber auf die teils recht abgedrehten Passagen ein, so ergibt sich ein einzigartiges Gesamtbild.

Vielleicht Lil Yachtys bestes Album

Auf »Lets Start Here« erfindet Yachty sich neu und schafft es, sich völlig ungezwungen einem gänzlich neuen Sound zu widmen. Etwas, was nur wenigen Acts gelingt. Auch überrascht er auf der Platte durch eine starke Musikalität, welche man von den sonst recht simplen Beats die Yachty für berappt nicht gewohnt ist. Somit könnte »Let’s Start Here« die zahlreichen Kritiker*innen, welche es sonst auf Lil Boat abgesehen haben schließlich zum Schweigen bringen.

Tracklist: Lil Yachty – Let’s Start Here

1. The Black Seminole
2. The Ride (feat. Teezo Touchdown)
3. Running Out of Time (feat. Justine Skye)
4. Pretty (feat. Fousheé)
5. Failure
6. The Zone (feat. Justine Skye)
7. We Saw the Sun!
8. Drive Me Crazy! (feat. Diana Gordon)
9. I’ve Officially Lost Vision!!!! (feat. Diana Gordon)
10. Say Something
11. Paint the Sky
12. Should I B?
13. The Alchemist (feat. Fousheé)
14. Reach the Sunshine (feat. Daniel Caesar)