Soundcheck: Isaiah Rashad - The House Is Burning
Label: Top Dawg Entertainment

Isaiah Rashad – The House Is Burning // REVIEW

Fünf Jahre mussten die Fans warten, nun ist es endlich soweit. Isaiah Rashad hat am vergangenen Freitag sein neues Album »The House Is Burning« veröffentlicht, das 16 Tracks (inkl. der vier vorab releasten Singles) und überraschend viele Features enthält.

Schon 2014 konnte der damals 22-Jährige, charismatische Rapper aus Chattanooga, Tennessee viele Hip-Hop-Fans mit seiner introspektiven, düsteren und zugleich cleveren EP »Cilvia Demo« begeistern. Nach dem von Kritikern gefeierten Nachfolger, seinem formalen Debütalbum, »The Sun’s Tirade (2016)« konnte sich Rashad endgültig als feste Größe in Top Dawg neben Rap-Schwergewichten wie Kendrick Lamar oder ScHoolboy Q einreihen. Seine lässige Delivery in Kombination mit seiner kratzigen Stimme auf melodischen Beats sind zu seiner Nische geworden.

Dann wurde es plötzlich lange still um ihn. Wegen seiner Xanax- und Alkoholprobleme drohte, neben dem finanziellen Ruin, auch der Label-Rauswurf. Schließlich sah er sich zum Entzug gezwungen.
Nun kehrt er erstmals wieder auf Albumlänge zurück. Es ist das erste Album, dass Rashad vollkommen nüchtern aufgenommen hat. Der Titel dient hier als Metapher für sein eigenes Leben. In einem FADER Interview sagte er dazu: „When your house is on fire, are you going to go into that bitch to get the personal possessions, or are you just going to trust in yourself and in God that you’re going to be able to bounce back?“.
Psychische Gesundheit, Drogenmissbrauch, Isolation und Traumata sind sehr präsente Themen, während er einen Einblick in die vergangenen fünf Jahre seines Lebens gibt.

Dabei gelingt es ihm, seinen einzigartigen lyrischen Stil mit Southern Rap und sogar R&B zu einem homogenen Ganzen zu verbinden. Die Produktion ist vielseitig und durchgehend stimmig: laid-back, jazzig, energetisch und gelegentlich werden auch Synths und Trap-Elemente eingestreut. Die Features machen allesamt einen guten Job. Besonders hervorzuheben sind IamdoechiiSminoAmindi und Jay Rock. Insgesamt handelt es sich um ein sehr spaßiges, gut durchhörbares Album ohne Skips, das die Tiefe eines »Cilvia Demo« nicht ganz erreicht, dafür aber fokussierter daherkommt als »The Sun’s Tirade«.