Soundcheck: Falk - Bitter
Label: Starterdeal / Wolfpack Entertainment

Falk – Bitter // REVIEW

Der Name Falk dürfte einem im Battlerapkontext wohl am geläufigsten sein, besonders im Team mit Khacoby. Doch auch abseits diverser Acapella-Written-Battles, hat der Duisburger musikalisch einiges zu bieten. Diesen Freitag erschien sein bisher zweites Album »Bitter«.


Schon seit Jahren hält sich hartnäckig das Klischee, Battlerapper würden keine guten Platten aufnehmen können. Meist bestünden die Platten nur aus aneinander gereihten Punchlines, seien zu technisch und zu wenig musikalisch – dem stellt sich Falk nun entgegen. Während er auf der DLTLLY-Bühne eher für lustige Texte bekannt ist, gibt er hier unironische und schonungslose Einblicke in sein Seelenleben. Zwischenmenschliche Zerwürfnisse, eine schwierige Kindheit und damit einhergehende Selbstzweifel zerren am Seelenheil von Falk, was er klar und deutlich ausspricht. Dass sich besonders ein Battlerapper so angreifbar macht und eigene Probleme anspricht, ist mehr als bemerkenswert. Dennoch kommen in der zweiten Hälfte des Albums auch Battlerap-Fans auf ihre Kosten.


Die Beats auf der Platte klingen allesamt melancholisch-verträumt und bieten einen soliden Klangteppich für die Lyrics von Falk. Auf »Bitter« finden sich Gastbeiträge von Team Reiben-Member Masu und Malik. Battle-Partner Khacoby ist gleich bei drei Songs mit von der Partie. Ein Highlight des Albums ist der gemeinsame Song mit Odd John. Auf »als Raf Camora mir im Traum erschien« beschäftigen die beiden sich mit ihrem eigenen Standing in der Szene und dem ausbleibenden Hype.


Alles im Allen ist »Bitter« ganz sicher kein legendärer Klassiker, welchen man in 10 Jahren noch hören wird, allerdings durchaus der Beweis, dass auch Acapella-Battlerapper sehr gute und tiefgründige Alben aufnehmen können.