Soundcheck: GoldLink - HARAM!
Label: RCA Recrods / Sony Music

GoldLink – HARAM! // REVIEW

GoldLink ist hierzulande noch eher ein Geheimtipp. Unberechtigterweise muss man sagen: Zwar hat der aus Washington stammende Rapper noch einen recht kleinen Katalog an Hits zu bieten, dennoch durfte er schon mit Produzenten-Legende Rick Rubin zusammenarbeiten und wurde zwei Mal für den Grammy nominiert. Nun erschien am Freitag – knapp 3 Jahre nach seinem letzten Album »Diaspora« – sein neues Projekt »HARAM!«.

An diesem Album hat GoldLink bei weitem nicht alleine gearbeitet. Insgesamt 14 Gastmusiker und 19 Produzenten haben an den Songs mitgewirkt. Dabei setzt er zum größten Teil auf eher unbekannte Namen wie Pink Pantheress oder Nes. Allerdings finden sich auch größere Namen wie NLE ChoppaSantigold oder die frischgebackene XXL Freshman Class-Rapperin Flo Milli auf der Gästeliste.

Auf den knapp 37 Minuten Spielzeit zeigt GoldLink abermals seine Qualitäten. Durchweg liefert er stringente Flows und einen ganz eigenen Erzählstil. Dennoch reicht seine raptechnische Leistung an dieser Stelle nicht an vergangene Releases heran.

Der rote Faden, welcher sich durch die Albumproduktion zieht, ist der Distortion-Effekt – vor allem in den Vocals, aber auch den Instrumentals. Dieser mag zwar stellenweise durchaus interessant wirken, wird hier allerding zu exzessiv eingesetzt und lässt das gesamte Projekt etwas unbequem und gewollt künstlerisch klingen. Dennoch gibt es mit »Don’t Cry Over Spilled Milk« zusammen mit Jesse Boykins III zum Ende hin einen Glanzpunkt.

Alles in allem muss man sagen, dass Goldlink mit »HARAM!« weit unter seinen Möglichkeiten geblieben ist. Zwar war er schon in der Vergangenheit dafür bekannt mit verschiedenen Sounds zu experimentieren, dieses Experiment ist allerdings dieses Mal misslungen.