Soundcheck: Drake - Scary Hours 2
Label: OVO Records

Drake – Scary Hours 2 // REVIEW

Bereits 2020 kündigte Superstar Drake sein bisher sechstes Studioalbum »Certified Lover Boy« für den Sommer an. Allerdings wurde das Release – wohl aufgrund der Pandemiesituation – immer wieder verschoben, erst auf den Januar 2021, dann auf einen späteren, unbestimmten Zeitpunkt in diesem Jahr. Dennoch lässt der 6God seine Fans nicht im Stich. So releaste er am Freitag die EP »Scary Hours 2« und will für seine Hörenden die Wartezeit auf eines der am heißesten erwarteten Alben überhaupt verkürzen.


Die Ankündigung für das Überraschungsrelease erfolgte ohne weitere Promotion, nur einige Stunden vorher, auf Drakes Social Media Kanälen. Für die sehr kurze EP hat Drake ein recht großes Team um sich geschart. So waren an den drei Anspielstationen ganze neun Produzenten und zwei weitere Rapper beteiligt.


Auf dem Opener »What‘s Next« – zu welchem bereits ein eindrucksvolles Video erschienen ist – vergegenwärtigt der Kanadier der übrigen Rapszene seine absolute Marktdominanz auf einem Synthie-Brett und wird dabei nicht müde zu erwähnen, mit welcher Leichtigkeit er an der Spitze steht. Der zweite Song »Wants and Needs« kommt um einiges trappiger und härter daher. Drake selbst liefert zu Beginn des ersten Parts einen einprägsamen Offbeat-Flow und auch Lil Baby zeigt eine starke Leistung in der zweiten Strophe. Der letzte und beste der drei Songs »Lemon Pepper Freestyle«, zusammen mit Rick Ross, macht mit über 6 Minuten in etwa die Hälfte der gesamten Spielzeit aus. Untermalt von butterweichen Vocalsamples sinnieren die beiden über das Privatleben als Multimillionär. Natürlich heizt der Track weitere Diskussionen um ein mögliches Rick Ross & Drake Kollaboalbum an, welches sie bereits 2012 unter dem mittlerweile legendären Titel »YOLO« angekündigt hatten.


Genau wie der erste Teil aus dem Jahr 2018 ist »Scary Hours 2« lediglich ein Appetizer. Doch dieser macht definitiv Hunger auf mehr. Auch wenn sich hier kein Rekordhit wie »God’s Plan« findet, sind alle drei Songs sehr stark und hinterlassen einen positiven Ausblick auf »Certified Lover Boy« – trotz des ewigen Delays.