Che Noir – Food For Thought // REVIEW

Che Noir fliegt mit kaum 50.000 monatlichen Hörer*innen wahrscheinlich weit unter dem Radar der meisten Rapfans. Dabei hat die 27-Jährige in der Hip-Hop Welt bereits einen regelrechten Ritterschlag erhalten: Ihr Album »As God Intended« aus dem Jahr 2020 entstand in Kollaboration mit niemand geringerem als der Detroiter Producerlegende Apollo Brown. Desweiteren durfte Che sich schon über Features und Co-Signs von Urgesteinen wie Black Thought, Planet Asia und Skyzoo freuen. Nun erschien letzten Freitag ihr neues Album »Food For Thought«, mit dem sie weiterhin die Fahne für klassischen Eastcoast Sound hochhält, denn genau diesen Sound fährt die Rapperin quasi seit ihrem Karrierebeginn Mitte der 2010er.

Nach dem eingesprochenen Intro wartet Che Noir auf »Split the Bread« gleich mit Bars über einen atmosphärischen Samplebeat auf. Damit zeigt sich auch gleich, wohin es auf der Platte gehen soll. Che performt über die 12 Anspielstationen raptechnisch durchweg stark. Vom einprägsamen Storyteller wie »Eat or Starve« bis zum Battle-Song »Brains for Dinner« findet sie die richtigen Reime zu jedem Thema. Insgesamt sechs Features finden sich auf der Platte, darunter auch die Griselda-Member Armani Caesar und Rome Streetz. Auch wenn Che Noir nicht direkt zu Griselda Records gehört, stammt sie – wie die meisten Mitglieder der Crew – aus Buffalo.

Neben der Herkunft gibt es natürlich noch eine weitere Parallele: Den Sound. So klingen die Beats allesamt recht klassisch und damit zeitlos. Das Bemerkenswerte hieran ist, dass Che den größten Teil der Beats selber produziert hat, was noch einmal ihr Talent auch in diesem Bereich unterstreicht.

Alles in allem ist »Food For Thought« ein sehr starkes Release für Hörer*innen, die Rap ohne viel Schickschnack lieben und bei denen Lyrics im Vordergrund stehen sollen. Bleibt nur zu hoffen, dass Che Noir ihren auf diesem Album gezeigten Hunger nicht verliert und weiterhin Beats und Raps in derart hoher Qualität abliefert.