Soundcheck: A$AP Rocky - Live.Love.A$AP
A$AP Rocky Recordings

A$AP Rocky – Live.Love.A$AP // REVIEW

Heute zählt A$AP Rocky zu einem der größten Rapper unserer Zeit. Dies hätte er sich wahrscheinlich im Mai 2011, als er seinen Straßenhustle einstellt um sich voll und ganz auf seine Rapkarriere zu konzentrieren selbst nicht gedacht. Innerhalb von knapp einem halben Jahr hat Rakim Athelaston Mayers, wie sich Rocky bürgerlich nennt, dann ein ganzes Mixtape aufgenommen: »LIVE.LOVE.A$AP« erschien am 31. Oktober 2011 und legte den Grundstein für eine sagenhafte Karriere. Mehr als 40 Gold- und 50 Platinplatten, Kollaborationen mit großen Modemarken oder gemeinsame Touren mit Stars wie Rihanna sind nur einige glanzvolle Eckpunkte seines bisherigen Schaffens. Nun erschien A$AP Rockys Debütmixtape passend zum zehnjährigen Jubiläum endlich auf allen gängigen Streamingplattformen.

Schon im August 2011 erschien die Single »Peso«, welche Rocky erste Aufmerksamkeit sicherte und sogar auf dem bekannten Radiosender Hot 97 AirPlay erhielt. Von der Kritik wurde die Auskopplung damals jedoch eher negativ beäugt. Nach dem Release des Mixtapes verstummten die kritischen Stimmen allerdings recht schnell und machten Platz für Props und Co-Signs.

Auf den 49 Minuten Spielzeit liefert A$AP Rocky einen Sound, welchen man bis dahin nicht gehört hat. Moderner New York Rap trifft auf extrem starke Dirty-South Einflüsse und verschmelzen zu einem finsteren und atmosphärischen Machwerk. Gleich der Opener wartet mit Chopped & Screwed Elementen – welche sich im ganzen Album wiederfinden – einem epochalem Sample und Laid-Back-Flows auf und stellt für so manchen Fan sogar den besten Song der Platte da. Das achtköpfige Produzententeam, das für den Klangteppich auf »LIVE.LOVE.A$AP« verantwortlich ist, beinhaltet Namen wie A$AP Ty Beats oder SpaceGhostPurrp. Insbesondere aber der New Jersey-Producer Clams Casino sorgte mit gleich fünf Produktionen maßgeblich für den Sound des Tapes.

Ein weiterer Glanzpunkt der Platte ist der Song »Wassup« – welcher auch der erste Song war, welcher fertiggestellt wurde – in welchem Rocky sich flowtechnisch ausprobiert und ein paar der ikonischsten Lines seiner Karriere rappt:

Back once again, sippin Henn’, mixed with juice and gin
Bitches in, couple ladys friends countin’ Benjamins
Spinners spin, on the twenty-twins that Mercedes-Benz
Dividends made a change of plans well that all depends

A$AP Rocky auf »Wassup«

Dazu schaffte er es, sein eigenes Scheinwerferlicht auf seine Crew, den A$AP Mob, strahlen zu lassen – auch wenn lediglich A$AP Nast und A$AP Twelvyy einen Platz als Feature auf der Platte finden. Des Weiteren lieferten ScHoolboy Q, Chace Infinite und SpaceGhostPurrp Gastparts ab, welche allesamt sehr passend platziert sind. Insbesondere mit Q hat Rocky über die Folgejahre noch einige Kollaborationen gehabt – hier auf diesem Tape wurde der Grundstein gelegt.

Abschließend lässt sich sagen, dass A$AP Rocky ein monumentales Erstlingswerk abliefert, welches nicht umsonst im Laufe der Zeit einen regelrechten Legendenstatus erreicht hat. Ausnahmslos jeder der 15 Songs auf »LIVE.LOVE.A$AP« ist ein Meisterwerk und bescheinigt dem damals 23-Jährigem ein unbeschreibliches Talent. Somit ist es für Fans ein regelrechtes Geschenk, dass das ikonische Tape nun auch im Steam verfügbar ist und dazu sogar der neue Track »Sandman« hinzugefügt wurde.