Soundcheck: Ali As - DALI
Label: Four Music / Sony Music

Ali As – DALI // REVIEW

Sicherlich ist Ali As eine der kontroversesten Figuren in der Deutschrap-Szene. Wilde Rants und wüste Beschimpfungen gegen Journalisten, Rap-Kollegen und Fans brachten dem selbst ernannten Dior Don schon einige Male berechtigte Kritik ein. Nichtsdestotrotz steht der Münchener im Ruf einer der besten und gefragtesten Songwriter hierzulande zu sein. Was er mit seinem neuen Album erneut untermauern möchte.


Knapp 3 Jahre nach dem Release von »Insomnia« erschien am Freitag mit »DALI« Ali As fünftes Solo-Album. In der Promophase hierzu sorgte er vor allem auf Social Media für eine Menge Unterhaltung, wobei diese teils recht fragwürdig war. Unterhaltung ist auch das, was sein neues Album liefert: Zeitgerechter Sound gepaart mit starken Reimketten und beeindruckenden Punchlines, welche einem hier und da unweigerlich ein Schmunzeln aufzwingen.


Auf den etwa 47 Minuten Spielzeit bewegt sich Ali As thematisch zwischen High-Fashion-Drip, Liebe und Melancholie – teilweise aber eben auch auf ein und demselben Track, weshalb das Album inhaltlich stellenweise ein wenig unsolide wirkt. Allerdings finden sich auch sehr stringente Songs auf der Platte, wie zum Beispiel »AAA« – welcher im Übrigen eine der besten Anspielstationen des Albums ist. Des Weiteren ist quasi jeder Track mit einer eingängigen Melodie versehen, was erstmal nicht negativ ist, hier aber den Raum für Highlights nimmt. Die Instrumentals wurden größtenteils von dem Münchner DLS geliefert. Aber auch bekanntere Namen wie JuhDee oder Miksu finden sich auf der Platte. Diese liefern natürlich einen hochpolierten, jedoch leider wenig individuellen Sound. Dies führt gemeinsam mit den poppigen Melodien dazu, dass der Wiedererkennungswert, den z.B. »Amnesia« (2015) inne hat hier leider kaum erreicht wird.


Alles in allem ist »DALI« ein durchaus gutes Album, welches allerdings die Eigenständigkeit der Vorgänger vermissen lässt. Zwar finden sich auch hier schöne Melodien, messerscharfe Flows und raffinierte Lines, dafür aber weniger inhaltliche und soundtechnische Glanzpunkte. An diesen Stellen ist der Drip leider etwas verwässert.