Rewind | KW49 (mit Mauli, DILOMAN u.v.m.)

Die Wochen vor Weihnachten sind für gewöhnlich eher weniger releasestark. Am vergangenen Freitag gab es trotzdem einige interessante Songs, die wir euch auch diese Woche vorstellen möchten. Alle Tracks und noch mehr neue Musik findet ihr in unserer Release Radar-Playlist auf Spotify. 

DILOMAN, Chapo102, Monk, KASIMIR1441 & Longus Mongus – Batzzz Mon€¥

Die Vorliebe für den Batzen ist bekanntermaßen Teil der DNA von Deutschrap. DILOMAN nimmt sich dies auf seiner neuen Single zu Herzen und bricht es in der Hook auf eine derart simple Formel runter, dass man sich fast nicht traut, dazu mit dem Kopf zu nicken.

»Batzzz Mon€¥« kommt mit einem brachialen Beat und zwar nicht weltbewegenden doch gelungenen Parts von den BHZ-Zugpferden Monk und Longus Mongus sowie Chapo102 daher. DILOMAN und KASIMIR halten die Energie unterdessen hoch, schaffen es aber abseits der irgendwo doch eingängigen Hook nicht, dem Song einen erwähnenswerten Stempel aufzudrücken.

DILOMAN – Batzzz Mon€¥
4

Score

Nina Chuba – Alles gleich

Die Sorgen von gestern eliminiert, ja das Money stimmt / Doch trotzdem geht’s mir nicht besser in grauen Givenchy Pants.

Obwohl Nina Chuba auf gutem Wege ist, sich auch in der Musikszene einen Namen zu machen, ist sie augenscheinlich noch nicht da angekommen, wo sie hin will.

Die 23-Jährige, die bereits mit 8 Jahren als Hauptrolle bei den Pfefferkörnern eine beachtliche schauspielerische Karriere startete, widmet sich seit 2018 vermehrt ihrer Musik. »Alles gleich« kommt mit einem stimmungsvollen Beat mit subtilen Reggae-Einflüssen in modernem Gewand, auf dem Nina thront. Versiert wechselt die Hamburgerin die Stimmlage und bringt in ihren emotionalen Zeilen eine ganz eigene Note mit.

Nina Chuba – Alles gleich
8

Score

BEKA – Niemals (Intro)

BEKA ist zurück und hat für seine neue EP einen Sound im Gepäck, der in Deutschland nicht mehr oft bedient wird. Die erste Single, die gleichermaßen das Intro auf »Mic Drop« ist, gibt einen Ausblick darauf, in welche Richtung der Veteran auf seinem kommenden Release gehen wird.

Zusammen mit Marcella McCrae, die dem Song einen souligen Einstieg beschert, bringt der gebürtige Würzburger rohe Flows und eine gehörige Dosis Aggressivität. Hier wird neben Luke Mockridge vor allem gegen diejenigen geschossen, die sich mit ihrer Musik einzig von Geld motivieren lassen. Dass BEKA mehr zu bieten hat, ist Fans längst bekannt. Ob die EP an das Niveau von »Niemals« anknüpfen kann, bleibt abzuwarten.

BEKA – Niemals (Intro)
7

Score

OMG – Melodie

Als OMG durch »No Cap« vor knapp zwei Jahren einem deutlich größeren Publikum bekannt wurde, dachten wohl nicht alle, dass er auch weiterhin so konsequent Hits releasen würde. Warum die Zahl derer, die einschalten, wenn der »Wonneproppen« releast, nach wie vor derart hoch ist, zeigt »Melodie«.

Scheinbar mühelos nimmt OMG eine Melodie und formt daraus einen astreinen Ohrwurm. Und auch wenn der Text dabei weniger im Vordergrund steht, schafft er es, durch den Wechsel in eine höhere Stimmlage in der Strophe durchaus nachvollziehbar Emotionen zu transportieren, ohne auch nur ein Stück verkrampft zu wirken.

OMG – Melodie
7.5

Score

Mauli & VØRLava

Dass Mauli auch Musik macht, kann bei seiner medialen Hauptrolle als Co-Host von der wundersamen Rapwoche schon mal untergehen. Mit »LAVA« gelingt ihm eine fulminante Rückker auf die musikalische Bühne, die auf mehr Releases in derselben Richtung hoffen lässt.

Wie schon auf vergangene Tracks schafft es Mauli, sein Autotune nicht schlicht als Begradigung für die Stimme zu verwenden, sondern dem Song durch den geschickten Einsatz verschiedener Layer eine unheimlich dichte Atmosphäre zu verleihen, die durchaus Soundtrack-Charakter hat. Die Stilisierung zur über die Dächer der Stadt wandelnden Figur passt sich wunderbar in dieses Bild ein und rundet »LAVA« ab.

Mauli & VØRLava
8.5

Score