Kaum zwei Wochen dauert das neue Jahr und der Releasekalender füllt sich bereits. Damit ihr nicht den Überblick verliert, stellen wir euch wieder ein paar Highlights der letzten Woche hier zusammen. Alle Tracks und noch mehr neue Musik findet ihr in unserer Release Radar-Playlist auf Spotify.
DJ JEEZY, badmómzjay, Bausa & KALIM – Andale
Der spanische Ausdruck „ándale“ hat ganz unterschiedliche Bedeutungen und kann unter anderem mit „schnell“ übersetzt werden. Schnell ist die neue von DJ JEEZY zusammengetrommelte Kombi vor allem wieder vorbei, da der Kölner Hitgarant und seine Gäste es auf »Andale« gerade so über 2 Minuten schaffen.
Auf dieser Laufzeit liefern aber alle Beteiligten ohne Umwege genau das, was man von dieser ungewöhnlichen Kombi erwarten könnte. Zwei solide Parts und eine effektreiche Hook von Bausa, die nach ein paar mal Hören immer besser ins Ohr geht, sorgen für ein Ergebnis, das absolut „in Ordnung“ ist. Und genau das kann „ándale“ ebenfalls bedeuten.
GlenGang 030 – Dreck
Spätestens seit letztem Jahr ist der Prenzlauer Berg eine Adresse für spannende neue Rap-Acts aus der Hauptstadt geworden. Nach ihrem Kollabotape mit Teuterekordz und dem Album »Dimitroff« scheinen die Jungs von der GlenGang keinerlei Interesse an einer Auszeit zu haben.
»Dreck« ist erneut ausschließlich von Mitgliedern produziert und performt und zieht neue Facetten als den bisher oft rauen Sound auf. Joey99 gibt mit einer Hook, die kaum catchier sein könnte, den Ton vor und liefert den passenden Einstieg für einen grundentspannten Song, in dem sich die drei dankbar zeigen und gleichzeitig den Blick nach vorne auf weitere hoffentlich ähnlich packende Releases werfen.
YRRRE, Maeckes & Christopher Annen – Dilemma
Erfüllung und Enttäuschung liegen manchmal näher als gedacht. Auf »Dilemma« setzt YRRRE sich mit dem Gefühl auseinander, immer wieder nach neuen Lücken zu suchen und scheinbar in einem Loop gefangen zu sein, der im dazugehörigen Video durch eine stimmungsvolle Karaoke-Szene mit Augenzwinkern schön eingefangen wird.
Für die mittlerweile vierte Single aus seinem im Februar erscheinenden zweiten Album holt sich der Berliner zudem zwei gut gewählte Gäste ins Boot. Während Maeckes‘ bildhafte Zeilen die unkonventionelle Schreibe von YRRRE gut ergänzen, rundet das AnnenMayKantereit-Mitglied Christopher Annen den Song in einem unaufdringlichen Outro zu einem gelungenen Gesamtbild ab.
Josi – Sniper
Von den Signings des noch recht neuen Authentic Athletic Camps hat sich Josi schon recht früh hervorgetan. Mit ihrer neuen Single »Sniper« stellt sie erneut unter Beweis, warum man die Newcomerin für 2022 definitiv auf dem Schirm haben sollte.
Über einem gespenstischen Beat von Slagovsky, auf dem die Synths regelrecht über die Drums schrubben, flowt Josi versiert und präsentiert sich außerordentlich hungrig. Die Erwartungen auf ein ganzes Projekt steigen mit »Sniper« erneut. Denn mit ihrem markanten Auftritt konnte sie mittlerweile nicht nur ihre im Video stolz schauende Mutter, sondern auch eine stabile Fanbase von sich überzeugen.
Apsilon – Köfte
Leitkultur in Hanau, Leitkultur “Wir sind das Volk” / Sie sind Einzeltäter oder Psychos mit nem Colt
Als Apsilon diese Zeilen vor etwa einem Jahr auf einem Acapella rappte, machte er unmissverständlich klar, worum es ihm in seiner Musik geht.
Auf »Köfte« wird diese Wahrnehmung eines in zwei Kulturen gespaltene Landes wirkungsvoll in Apsilons Strophen über die Geschichte der Gastarbeiter und ihrer Nachfahren eingebunden. Trotz des Titels seiner introspektiven Debüt-EP »Gast« setzt der Track damit ein weiteres Zeichen, dass Apsilon in die Szene gekommen ist, um zu bleiben.