Beyoncé und Kendrick Lamar veröffentlichen Remix von »America Has A Problem«
FOTO VIA PARKWOOD ENTERTAINMENT

America still has a Problem: Beyoncé und Kendrick Lamar setzen ein Statement

Es gibt Künstler*innen die keine große Marketingkampagne benötigen. Der Name ist Marke und damit PR genug. Spätestens seit ihrem selbstbetitelten Album »BEYONCÉ« ist das der Fall bei Queen B. Gerade die Abwesenheit aus der Öffentlichkeit führt genau dazu, dass wir nach jedem Bild, Video und Audio Snippet lechzen. Seit Juli sind wir komplett in der Disco Dance Ära ihres letzten Studioalbums »RENAISSANCE« versunken. Mit diesem Album hat Beyoncé nicht nur einen modernen Disco Hype ausgelöst. Man muss sich nur die letzten Runway Shows der Luxuslabels anschauen, überall funkelt es von Glitzer und Pailletten.

Im November schrieb Beyoncé zudem auch noch Grammy Geschichte: 32 Preisen und 88 Nominierungen – ein Rekord! Ein starkes Statement nicht nur für sie als Künstlerin, sondern insbesondere auch für sie als Schwarze Künstlerin in Amerika. Das es leider nach wie vor wichtig ist, dies zu betonen, zeigen Kendrick Lamar und Beyoncé im neuen Remix zu »AMERICA HAS A PROBLEM«.

Künstler*innen wie Grace Jones, Donna Summers, Moi Renee und Honey Dijon um nur einige zu nennen, an die ihr bereits verstorbener Uncle Johnny sie herangeführt hat. Uncle Johnny, der selbst schwul und HIV-positiv war, spielte eine wichtige Rolle bei Beyoncé Erziehung und prägte ihre Wahrnehmung der LGBTQ+Community.

He was my godmother and the first person to expose me to a lot of the music and culture that serve as inspiration for this album.

Danksagung in den Liner notes auf »RENAISSANCE«

Das Album erscheint zu einer Zeit, in der die politische Krise in den USA gefühlt jeden Tag neue Höhen erreicht. Rassistisch motivierte Polizeigewalt, Massenschießereien und schwerwiegende Verbote von Abtreibungen sowie immer restriktivere Gesetze für LGBTQ+ Menschen sind an der Tagesordnung. Von Verboten für geschlechtsangleichende Hormontherapie für trans* Kinder bis hin zum Verbot des Wortes “gay” scheint sich die Zeit in vielen Bundesstaaten rückwärts zu bewegen.



Sieben Jahre nach »FREEDOM« hat Amerika immer noch ein Problem.

Um es einfach auszudrücken: »AMERICA HAS A PROBLEM« ein großes, bekanntes Problem. Es ist ein Spiegelbild unserer Welt und Politik, das dringend mehr Aufmerksamkeit benötigt. Wie schafft man das musikalisch besser als Beyoncé die das Problem direkt auf dem Track »AMERICA HAS A PROBLEM« anspricht? Noch wirkungsvoller, ist es wenn Beyoncé sich erneut mit Kendrick Lamar für einen Remix zusammentut.

Dies ist bereits die dritte Zusammenarbeit der beiden, und der Zeitpunkt scheint genau richtig zu sein. Kendrick spricht in seinem letzten Album (zum Soundcheck geht es hier.) viele der oben genannten Probleme an. In dem Track »Auntie Diaries« spricht er über seine eigenen Auseinandersetzungen mit trans* Personen in seiner Familie. Auf der ersten gemeinsamen Single »FREEDOM« haben Beyoncé und Kendrick Lamar gezeigt, dass die Chemie zwischen ihnen stimmt. Sieben Jahre später ist die politische Situation scheinbar nicht besser, aber die mediale Aufklärung hat zugenommen. Pop-Rap kann wirken und zumindest viel Aufmerksamkeit generieren. »AMERICA HAS A PROBLEM« mag zwar nicht den direkten Volltreffer landen, führt jedoch dazu, dass weltweit wieder darüber gesprochen wird.