Das Reeperbahn Festival ist nicht nur bekannt für die endlose Menge an Networking-Events, sondern auch für seinen besonderen Blick auf Newcomer*innen aus aller Welt. Seit 2016 gibt es deshalb auch den Anchor Award, der im Rahmen des Festivals verliehen wird und so unterschiedlichen wie faszinierenden Artists neue Möglichkeiten und Support liefert. Am letzten Tag des Reeperbahn Festivals hat nun die Verleihung im St. Pauli Theater stattgefunden.
Mit strongboi hat ein Projekt aus Berlin den Anchor Award gewonnen, das die Jury um die so renommierten wie erfahrenen Musiker*innen und Songwriter*innen Tim Bendzko, Julia Stone, Emily Kokal und Tayla Parx mit ihrem verträumten Bedroom-Pop unter allen sechs Nominierten am meisten überzeugt hat – und das bei dieser Konkurrenz: Die südafrikanische Musikerin Moonchild Sanelly (lies hier die Mostdope-Vorstellung) mit ihrem selbst ernannten Future Ghetto Funk musste ebenso den Kürzeren ziehen wie der experimentelle (Hyper)Pop von der Wienerin Kässy oder die Londonerin Pop-Rockerin Beth McCarthy. Aus Australien nach Hamburg kam derweil der geloopte, samplelastige und soulful Mix aus Hip-Hop und RnB von Milan Ring, die sich aber eben so geschlagen geben musste wie das Aufeinandertreffen von traditionellen mongolischen Gesängen mit modernem Jazzspiel durch die Folksängerin Enji.
Eine derartig breite Streuung an Soundbildern wie Herkunftsländern unter den sechs nominierten Newcomer*innen zeigt letzlich aber egal bei welcher Siegerin auf, wie aufregend die Zukunft für die Musikwelt noch sein wird. strongbois Performance auf dem Reeperbahn Festival – eine maßgebliche Kategorie für die Auswahl der Jury – hat aber schließlich den kleinen Ausschlag gegeben, um sich gegen die fünf anderen Artists durchzusetzen und den Preis von 20.000€, einem Tourbus für die nächste Tour und jeder Menge Prestige mit nach Berlin zu nehmen.