Als sich Jay-Z und Kanye West 2011 für ein Kollabo-Album zusammentun, sind sie längst zwei gestandene Rap-Könige. Trotzdem wird ihr Chefstatus vorsichtshalber auch nochmal namentlich festgehalten und der Künstlername The Throne für die gemeinsame LP aus dem Boden gestampft.
Was ursprünglich als EP mit fünf Tracks starten sollte wurde schnell zu einem riesigen Projekt. Aufnahmesessions in Hawaii, Sydney oder Paris, Produktionen der Kategorie The Neptunes oder RZA und die (bis zur Drake & Future Tour 2016) lukrativste Tour der Hip-Hop-Geschichte – bei Jay und Ye ist eben alles eine Spur größer und protziger. Der Opener des Albums »No Church in the Wild« setzt inklusive Frank Ocean in der Hook und einem kinotauglichen Musikvideo den musikalischen Startschuss für die folgenden elf Tracks. Gerade die erste Hälfte des Albums stellt dann auch die weiteren Highlights: Zunächst kommt Jiggas Ehefrau Beyonce per Feature auf »Lift Off« zum Einsatz, bevor dann der Turn-Up-Moment schlechthin mit »N**** in Paris« folgt. Es gab Situationen auf der Tour, wo die beiden den Track elf Mal am Stück gespielt haben. Das folgende »Otis« zeigt dann einen Producer-Kanye in Höchstform. Abwechselnd bearbeiten Jay und Kanye ein in seine Einzelteile zerteiltes Otis Redding-Sample – nur das Auto im Clip wird noch weiter auseinandergenommen. Weitere Highlights der Platte sind »Gotta Have It«, wo die beiden ihre auf das Jahr 2000 zurückgehende Chemie in abwechselnden Verses unter Beweis stellen, oder der Track »New Day«, auf dem beide ihre Kinder auf die Zukunft als Promi-Kind einschwören.
Die hohen Erwartungen, die ein Release dieser Art mit sich bringt, haben die beiden ohne große Mühen übertroffen. So ist »Watch The Throne« einer DER Maßstäbe geworden, an dem sich andere Kollabo-Alben immer wieder messen lassen müssen.