Staff Pick: Armani Caesar - THE LIZ
Cover via Griselda Records

Armani Caesar – THE LIZ

Griselda Records ist seit geraumer Zeit die vielleicht meist diskutiere Crew aus den Vereinigten Staaten. So gut wie jedes Magazin und viele große Rapper haben dem Kollektiv aus Buffalo bereits Co-Signs zugesprochen. Unglücklicherweise fällt dabei das Spotlight nur auf einige, wenige Akteure. So überstrahlen die Gallionsfiguren Westside Gunn, Benny The Butcher und Conway The Machine leider häufig ihre eher unbekannten Crewkolleg*innen. So auch die „First Lady of Griselda“ Armani Caesar – und das völlig zu Unrecht, denn die 32-Jährige steht ihren männlichen Mitstreitern in nichts nach. Das bewies sie bereits im letzten Jahr mit ihrem Labeldebut »THE LIZ«.

Auf den gerade mal 25 Minuten Spielzeit zeichnet die ebenfalls in Buffalo geborene Rapperin ein eindrucksvolles Bild vom Leben als Frau, welche sich von niemandem Vorschriften machen lässt und sich auch in männerdominierten Sphären durchsetzen kann – und zwar von der Straße bis zur Rap-Cypher. Dabei flowt Armani Caesar stets gelassen und verteilt mit verruchter Stimme reihenweise Tiefschläge. Passend dazu zeigt das von Isaac Pelayo gemalte Cover die Ikone Elisabeth Taylor mit einem dritten Auge und sorgt damit gleichzeitig für die Titelgebung der Platte. Die andere Liz, die für den Titel Namenspatin war, ist übrigens die Wrestling Managerin Miss Elizabeth – sie ist auf dem Backcover der Platte zu sehen.

Staff Pick: Armani Caesar - THE LIZ
Backcover via Griselda Records

Griselda-Typisch arbeitet Armani auf knisternden Boom Bap-Beats. Jedes der 9 Instrumentals wurde von einem anderen Produzenten geschaffen. Unter anderem findet sich auch ein Beat von niemand geringerem als Gang Starr-Legende DJ Premier auf »Simply Done«, den Armani zusammen mit Benny The Butcher bearbeitet. Desweiteren finden sich natürlich auch die anderen eingangs erwähnten Acts auf der Gästeliste von »THE LIZ«.

Insgesamt liefert Armani Caesar hier ein solides, aber leider viel zu kurzes Tape, denn von den 11 Anspielstationen sind sowohl Intro als auch Outro lediglich Skits. Auf den vorhandenen Songs zeigt, sie aber, dass sie sowohl Bars als auch Delivery hat und sich auch in so einer extrem stark besetzten Crew nicht zu verstecken braucht.

https://open.spotify.com/playlist/76neUmm9K7StOnCYP9k5Tp?si=2d251aaa9445440a