Kendrick Lamar – good kid, m.A.A.d city

Heute vor 8 Jahren veröffentlichte Kendrick Lamar »good kid, m.A.A.d city«.
Nach dem Szeneerfolg vom independent veröffentlichten »Section.80« (2011) war gefühlt die halbe Majorlabelwelt hinter dem jungen Kendrick hinterher. Es war schließlich kein Geringerer als Dr. Dre mitsamt seinem Aftermath/Interscope-Gefolge, der den TDE-Rapper Anfang 2012 zur Unterschrift bewegen konnte. Nur wenig später erschien dann auch Kendricks heiß erwartetes zweites Studioalbum »good kid, m.A.A.d city«.

GKMC ist als Konzeptalbum ausgelegt und handelt vom Zwiespalt eines jungen Mannes (good kid), der im kriminellen Milieu Comptons (mA.A.d city) zwischen negativen Einflüssen und guten Absichten aufwächst. Das geschieht hier exemplarisch anhand einer Kurzgeschichte, die auf und zwischen den Tracks erzählt wird. Dabei ist die Erzählung so lebhaft und die Sprache zugleich unglaublich bildhaft, dass es sich teilweise schon wie ein Film anfühlt, wenn man das Album in ganzer Länge hört. Nicht umsonst steht auf dem Cover des Albums auch „a short film. by: kendrick lamar“. Kendrick verstrickt sich über das Kennenlernen eines Mädchens im Verlauf des Albums immer weiter in Gangkriminalität. Über Schlägereien und Einbrüche kommt es letzten Endes sogar zu einer Schießerei, der einer seiner Freunde zum Opfer fällt. Der erste Impuls von Vergeltung und damit dem immer weitergehenden Teufelskreis aus Gewalt schwillt ab, als eine alte Frau ihm und seiner Gang das Beten näherbringt. Kendrick erkennt, dass die Religion die Rettung für alles Übel sei und beschließt in Folge dessen, sein Leben neu zu starten.

Musikalische Unterstützung bekommt K. Dot aus den höchsten Rängen: Pharrell Williams oder Just Blaze steuern bspw. Beats bei, auch die Featuregäste lassen sich sehen:  TDE-Kollege Jay Rock liefert einen bösen Part auf »Money Trees« ab, während ein früher Drake »Poetic Justice« komplettiert. Legenden wie MC Eiht oder Dr. Dre bringen schließlich den gewissen Oldschool-Charakter mit. Letzterer ist als executive producer des Gesamtwerks auch mitverantwortlich für dieses absolut rund gewordene Konzeptalbum eines damals noch am Anfang seiner Karriere stehenden Kendricks.