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Soundcheck: Aphroe – Akribie (EP) // REVIEW

Mehr als 20 Jahre ist es inzwischen her, dass die Ruhrpott AG ihr legendäres Album »Unter Tage« auf den Markt brachte. Welches das Nachrichtenmagazin Der Spiegel sehr passend als „Soundtrack für gepflegte Melancholie mit genügend Gelegenheiten zum Ausbrechen“ bezeichnete. Nach der Trennung der Crew im Jahr 2001 ist viel geschehen: diverse Soloprojekte der Protagonisten, der tragische Tod von Mitglied Michael Galla vor rund 10 Jahren, das Jubiläumskonzert im Jahr 2018 und die Dokumentation »We almost lost Bochum«.

Nun veröffentlichte Aphroe am letzten Freitag die »Akribie«-EP, auf welcher er zeigt, dass er nach all der Zeit noch „In Bewegung wie Perpetuum mobile“ sein kann.
Auf der gerade mal vier Song starken EP werden die Hörer und Hörerinnen von Aphroe für eine kurze Zeit in eine längst vergangene Hip-Hop-Ära gesogen.
Auch nach all den Jahren, bleibt er seinem alten Stil treu und liefert ausgefeilte Texte und gedichtartige Reime.

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Auf dem Opener »Kommentarspalter« behandelt er die aktuelle Situation rund um Querdenker, Radikale, Verschwörungstheorien und allgemein Diskussionen im Internet.
Der Titelsong »Akribie« wiederum beschäftigt sich mit dem bewegten Lebensweg des Protagonisten und seines Umfeldes. Auf der dritten Anspielstation »Als Ob« widmet sich Aphroe der Liebe, jedoch ohne dabei in kitschige Klischees zu verfallen.

Der bewegendste Song der Platte findet sich mit »Neunter August« am Ende. Hier erzählt Aphroe vom Verlust seines langjährigen Freundes Galla und wie er selbst diesen erlebt hat.

Die Instrumentals auf der Platte stammen von Hade und niemand geringerem als Martin Stieber und führen einen – passend zu Aphroes Raps – in die Golden Era des Hip-Hop.

Somit ist die »Akribie«-EP eine kurze, aber dennoch sehr angenehme Platte, die zeigt das Rapper aus den 90ern durchaus mehr als nur Hip-Hop-Urgesteine sein können, auch wenn sie ihren Stil von damals beibehalten.