Soundcheck: Lute - Gold Mouf
Foto via Dreamville

Lute – Gold Mouf // REVIEW

Lute dürfte hierzulande den wenigsten Rap-Hörer*innen ein Begriff sein. Auch wenn der 32-Jährige auf dem Label, eines der größten Rapper der Vereinigten Staaten gesignt ist – Dreamville von J. Cole. Obwohl er schon knapp sechs Jahre das Dreamville-Camp seine Heimat nennt und sogar einen Song auf einem Madden-Soundtrack platzieren konnte, erschien nun am Montag erst Lutes zweites Album »Gold Mouf« – benannt nach einem seiner Alter Egos. Bereits die Promophase zum Album hatte einiges zu bieten: Eine eigene Kurzserie und ein YouTube-Format haben das Interesse am Projekt über Monate immer weiter angefacht.

Auf den knapp 44 Minuten Spielzeit zeigt sich Lute von seiner besten Seite: Starke Reime und messerscharfe Flows treffen auf emotionale Tiefe und gekonnten Wortwitz. Inhaltlich deckt er das gesamte Spektrum menschlicher Gefühle ab, ohne dabei auch nur einmal zu melancholisch zu werden.
Die insgesamt 23 Producer liefern einen, für Dreamville typischen, zwar modernen, aber doch entspannten und größtenteils samplebasierten Sound. Auf der langen Liste der Produzenten findet sich sogar der Name der Boom Bap Legende Marco Polo.


Auf der Gästeliste finden sich exzellente Lyriker wie Labelkollege J.I.D oder WESTSIDEBOOGIE, neben denen sich Lute kein Stück verstecken muss. Im Gegensatz dazu verschönern Ari Lennox und Blakk Soul mit ihren butterweichen Stimmen das Soundbild auf dem Song »Ghetto Love«.
Insgesamt sind die neun Featureparts auf der Platte sehr passend gewählt und platziert worden.

Alles in allem ist »Gold Mouf« eines der wohltuendsten Alben des Jahres und macht Hunger auf weitere Projekte des Rappers aus Charlotte. Diese dürften bald erscheinen, denn 2019 verkündete er an drei verschiedenen Platten zu arbeiten.