Das Warten hat ein Ende: Am vergangenen Freitag veröffentlichten Earl Sweatshirt und The Alchemist endlich ihr gemeinsames Projekt, »VOIR DIRE«. Ein Album, das laut Gerüchten und Hinweisen auf The Alchemist’s Instagram bereits seit 2019 unter einem falschen Namen auf YouTube existieren soll. Ursprünglich exklusiv auf der Plattform Gala Music erhältlich, ist das Album nun auch auf allen gängigen Streaming-Plattformen verfügbar.
Obwohl die Erstveröffentlichung etwas ungewöhnlich war, passt sie dennoch perfekt zu Earl Sweatshirt, dem wohl größten Eigenbrötler der Hip-Hop-Szene. Auf Gala Music konnte das Album gegen NFTs erworben werden, wobei jeder Track auch ein eigenes animiertes Bild besaß. Nachdem der Hype um NFTs bereits verflogen ist und allgemeine Verwirrung herrschte, wurden Fans zurecht laut. Ihre Proteste und Gebete wurden erhört, und das Warten hat sich gelohnt: Mit leicht veränderter Tracklist erfüllt »VOIR DIRE« sämtliche Erwartungen.
Für Hip-Hop-Heads der älteren Generation mag sich die Kombination der beiden Künstler zunächst wohl eher etwas schräg anhören. Earl Sweatshirt, der mit knappen achtzehn Jahren schon bei Odd Future herausstach und mit 19 sein Debüt »Doris« veröffentlichte – ein Album, das bis heute Kultstatus besitzt und die doch ziemlich düsteren und mürben Gedanken von Earl offenbart –, trifft bei The Alchemist auf einen Producer, der für seinen Old-School-Sound – mit klassischen Samples und klaren Beats – bekannt ist. Dennoch scheint genau das die richtige Formel zu sein. Wie zwei Seiten einer Münze ergänzen sich die beiden perfekt und kreieren einen zeitlos wirkenden Sound, der sowohl Lyrikfans als auch Beat-Enthusiasten anspricht.
Das Album kann bisher nur digital gestreamt oder als Download erworben werden. Eine Vinyl-Version gibt es leider noch nicht, dafür aber passendes Merchandise. Für Fans mag es jetzt schon ein Favorit sein, aber schafft »VOIR DIRE« es auch, sich neben dem Hype um Drakes am selben Tag erschienenem »For All The Dogs« zu behaupten?