Soundcheck: Curren$y - Collection Agency
Label: Jet Life Recordings

Curren$y – Collection Agency // REVIEW

Kaum ein anderer Rapper zeigt einen solchen Arbeitsethos wie Curren$y. Alleine im letzten Jahr hat das Ex-YoungMoney-Mitglied neun Projekte auf den Markt gebracht. Damit hat er bewiesen, dass sich Quantität und Qualität nicht gegenseitig ausschließen. Nun releaste er am Freitag – nach weniger als drei Monaten Pause – mit »Collection Agency« sein erstes Projekt im Jahr 2021 und setzt damit seinen Run fort.


Mit seinem fast nuschelnden Laidback-Flow und seiner märchenhaften Aussprache zieht Spitta Andretti den Hörer sofort in seine Welt. Auf den 24 Minuten Spielzeit bewegt sich Curren$y thematisch zwischen Cannabisrauch, Entrepreneurship und Edelkarossen als Sammelobjekt. Die Instrumentals stammen unter anderem von Purps und Trauma Tone, aber auch von Harry Fraud mit welchem Curren$y im letzten Jahr die Projekte »The Outrunners« und »The Director’s Cut« releaste. Soundtechnisch ist die Platte in gewohnter Manier abwechselnd motivierend, entspannend und melancholisch – jedoch niemals auch nur ansatzweise hektisch.

Der einzige Gastpart auf der Scheibe stammt von Larry June, welcher Curren$y bereits auf Tour begleitet hat. Die Highlights stellen die vorab veröffentlichte Single »Misty« und der fast schon bedrückende Opener »Kush Through the Sunroof« dar. Beide stechen immerhin geringfügig aus dem sonst recht homogenen Soundbild heraus, welches der wohl größte Kritikpunkt an dem Projekt ist.


Alles in allem ist »Collection Agency« eine grundsolide und sehr angenehme Curren$y-Platte, welche den perfekten Soundtrack zu einem entspannten Smoke-Out liefert – jedoch ist sie nur eine von vielen. Der Jet Life Recordings-Leader liefert hier quasi „Dienst nach Vorschrift“ und lässt sich weder auf Experimente noch auf Kompromisse ein. Auch wenn dieser Output durchaus hochwertig ist, wünscht man sich doch ein wenig mehr Variation. Dies dürfte echte die-hard-Fans des Rapveteranen aus New Orleans jedoch kaum stören.