Caleborate aus Sacramento ist bisher ein echter Geheimtipp. Nichtsdestotrotz konnte er bereits einige Erfolge einfahren. So wurde beispielsweise sein Song »Caught Up« im Jahr 2019 für den Soundtrack des Remakes von »Shaft« verwendet. Leider sind seit seinem letzten großen Release »Light Hit My Skin« mittlerweile zwei Jahre vergangen. Dennoch sind immer weiter Singles von Caleborate erschienen. Am 13. Juli ist dann – seit langer Zeit – wieder ein gebündeltes Release in Form der »No More Pain«- EP erschienen, die vielleicht ein Vorbote für ein neues Album sein könnte.

Insgesamt ist »No More Pain« sehr abwechslungsreich gestaltet. So klingt der Opener »Worldwide« mit seinen leicht trashigen Dirty South-Anleihen ein wenig so, als entstamme er dem Film »Hustle & Flow«. Auf »Worldwide« wird ordentlich geflext und representet. Das ist für Caleborate extrem untypisch – aber gerade deshalb erfrischend. Darauf folgt mit »Serious« eine smoother Song, auf welcher der Protagonist einen genaueren Blick auf sich selbst zulässt. »My Prayer« ist tatsächlich eine Spoken Word-Nummer, in der Caleborate ein Gebet vorträgt und seine Wünsche und Bitten preisgibt.
Die vierte Anspielstation auf »No More Pain«, »LUV IS PAIN«, an welcher Zion I-Producer Mikos da Gawd mitgewirkt hat, lebt von ihren wunderschönen entspannten Synthie Sounds. Hier beschreibt Caleborate – wie der Titel es schon ankündigt – die schmerzhafte Seite der Liebe und die regelrechte Sucht nach ebendieser. Der nächste Song »B4 U JUDGE« behandelt die Probleme der Millennials und versucht die Ursachen für ebendiese zu erklären. Der fast schon LoFi-esque Beat stammt vom belgischen Produzenten Willem Ardui.
Als Kontrast dazu kommt der Folgesong »How’s Life?« mit starken House-Anleihen daher. Dieser wurde sogar von Caleborate selbst produziert. Hier blickt er auf seine bisherige Entwicklung zurück. So heisst es hier beispielsweise:
I did some shrooms, I killed the monster
Caleborate auf How’s Life?
he was my pride
Der letzte Song der EP ist »Generational« beschäftigt sich mit transgenerationalem Trauma und den daraus entstandenen Schmerz. Jedoch auf eine fast schon versöhnliche Art und Weise, denn auch hier wird nicht vom smoothen und entspannten Sound abgelassen.
Alles in allem ist »No More Pain« ein sehr schönes Projekt mit viel Tiefgang, welches Hunger auf ein neues, komplettes Caleborate Album macht. Ein richtiges Highlight fehlt hier vielleicht, jedoch dürfte es auch schwer sein, bei sechs sehr starken Songs eines zu setzen.
Tracklist: Caleborate – No More Pain
01. Worldwide
02. Serious
03. My Prayer
04. LUV IS PAIN
05. B4 U JUDGE
06. How’s Life?
07. Generational