Isaiah – Farbenfroh auf dem Weg zur Frührente

An manchen Wintertagen wird man lange vergeblich seine Blicke schweifen lassen, auf der Suche nach Farben. Um nicht komplett im Grau zu versinken, muss man deshalb hin und wieder auf anderen Wegen fündig werden. Hier ist Isaiah zur Stelle. Nicht nur trägt seine Debüt-EP samt Titeltrack den Namen »Farben«, auch seine Songs bringen verspielte neue Facetten und Töne in eine teils farblos gewordene Landschaft. Mit einer guten Mischung aus Instinkt und Mut, jugendlicher Frechheit und akribischem Perfektionismus führt er das musikalische Erbe, das ihm in die Wiege gelegt wurde auf neue Wege. Mostdope hat ihn im letzten Jahr zum Interview getroffen und ein Gespräch führen dürfen, das zeigt: Isaiah ist weit mehr als nur der Sohn von Max Herre und Joy Denalane. Es geht um seinen musikalischen Anspruch und seine Ziele, seinen Großvater, sein Label und selbstverständlich seinen Bezirk.

Hi Isaiah, wie geht’s dir heute?
Schlechten Menschen gehts immer gut… Nee im Ernst, ich bin ein bisschen kaputt, aber sonst geht’s gut.

Kaputt von der Vorbereitung auf das Release morgen?
Genau. Es ist ja ein EP-Release, das heißt, es ist immer ein bisschen mehr Aufwand als bei einer Single. Da gibt es dann immer noch ein paar Baustellen, die aufklaffen. Heute kommt erschwerend hinzu, dass ich gestern eine Show in Hamburg gespielt habe. Nicht meine eigene Show. Ich war Voract für Savvy und bin dann erst sehr spät wieder in Berlin Charlottenburg angekommen. Deshalb bin ich noch ein wenig im Gestern heute. Aber ansonsten geht’s mir top.

Wie sieht es generell aus mit deiner Bühnenerfahrung? Bist du mittlerweile schon öfter aufgetreten?

Nee, ich sammel’ gerade meine ersten Live-Erfahrungen. Vor kurzem habe ich eine kleinere Veranstaltung in Stuttgart gespielt, die Bekannte von mir organisiert haben und dann mal eine kleinere Bühne auf so einem internationalen Austausch.

Und findest du Spaß daran?

Ich muss gestehen, es ist nicht mein Lieblingsteil der Arbeit. Im Studio zu sein, liegt mir schon sehr viel mehr, aber ich denke, es gehört halt dazu. Und wenn wir ganz ehrlich sind, performen wir doch alle immer so ein bisschen vor dem Spiegel. Das heißt, es wäre ja auch schade, wenn das ganze Potenzial dann einfach brach liegt, dass ich mir über Jahre im Badezimmer angeeignet habe.

Wenn du meinst, du bist ein wenig kaputt, spürst du jetzt eine gewisse Erleichterung, dass die EP abgegeben ist und endlich veröffentlicht wird?

Ja, total. Es ist quasi mein Jahresabschluss. Also nicht, dass ich jetzt nicht mehr arbeiten müsste dieses Jahr. Ich bin natürlich nach wie vor in Management-Terminen und im Studio und Sessions und muss Sachen schreiben. Aber der Druck fällt mir natürlich gerade so ein bisschen von den Schultern. Das ist ja auch meine erste EP. Das heißt, da lag natürlich eine besondere Erwartungshaltung drauf und ich bin eh so der kurz-vor-knapp-Typ – das Video zum Beispiel habe ich letzte Woche gedreht – darum knallt es dann immer doch sehr auf mich rauf, kurz vor dem Release. Aber ich hab’ zum Glück ein gutes Team, das hinter mir steht und mir hilft und die Sachen dann möglichst schnell möglichst gut zuarbeitet.

Wie würdest du dein Aufregungslevel jetzt kurz vor Release beschreiben?

Es ist weniger, als ich jetzt zum Anfang der Releases gedacht hätte. Ich denke, weil es nicht mehr der erste Release ist und ich diese Rutsche jetzt schon ein paar mal hatte. Deswegen weiß ich natürlich auch schon ein bisschen, was auf mich zukommt. Zwei Tage lang ist dein Handy auf einmal sehr, sehr aktiv. Hoffentlich sind es diesmal drei oder vier Tage. Aber das sind so die kleinen Babysteps, die da vorgehen. Und natürlich bin ich irgendwie aufgeregt und hoffe auch, dass die Musik Leuten gefällt und irgendjemand damit was anfangen kann, außer mir. Aber richtiges Muffensausen oder so habe ich nicht. Ich glaube, das wird cool. Ich habe lange und hart dafür gearbeitet, die EP dieses Jahr noch rausbringen zu können und darum bin ich eher froh, den Schritt zu schaffen, als dass ich irgendwie Angst davor hätte, wie die Leute das finden könnten.

Und geht es dann in Richtung Album oder erstmal weiter mit Singles und EPs?

Ich mag EPs total gerne, weil sie einem ähnliche Möglichkeiten geben wie ein Album – einen Kosmos aufzumachen, Storytelling, einen Faden zu verfolgen innerhalb von einer Welt – aber das ganze dabei kürzer zu halten. Das heißt, ich kann die Welt abschließen mit fünf Songs und ne neue aufmachen und muss nicht unbedingt zwölf Songs auf dieselbe Story abzielen lassen. Darum gefallen mir EPs total gut. Ich würd’ auch in Erwägung ziehen nochmal eine zu machen bzw. habe ich eine wieder mal mit Storyline, auf die ich mich freue. So ein kleines Konzeptprojekt, was ich wahrscheinlich nächstes Jahr releasen werde. Aber ja, dann sind die nächsten Schritte definitiv auch mal Richtung Album.

Wenn du meinst, das EP-Konzept reizt dich schon, hast du dann auch einen gewissen roten Faden im Kopf während der Entstehung?

Als ich angefangen habe, diese EP zu schreiben, hatte ich ein stehendes Konzept, an dem ich unbedingt festhalten wollte. Dann sind aber im Entstehungsprozess die ganze Zeit neue Songs dazu gekommen und von der EP, wie ich sie eigentlich mal geplant hatte, stehen nur noch zwei Nummern »CHBABY« und »Farben«. Was natürlich nicht heißt, dass die anderen Sachen komplett weggefallen sind, aber um den Storyfaden beizubehalten sind die erstmal nach hinten gerückt. Und jetzt bin ich gerade an dem Punkt, wo meine Konzeptidee, die ich eigentlich geplant hatte, hoffentlich mein nächstes Projekt wird.

»CHBABY« ist ein ganz guter Aufhänger. Einen roten Faden in der EP sehe ich nämlich zum Beispiel in deinem Bezug zu Charlottenburg. Was würdest du meinen, seit wann du dich über deinen Bezirk identifizierst? Seit wann siehst du dich als CHBABY?

Also ich muss dazu sagen, dass ich in Stuttgart geboren bin. Mein Vater ist Stuttgarter und meine Mutter ist Kreuzbergerin. Sie hat sich dann sehr früh durchgesetzt, wofür ich ihr wahnsinnig dankbar bin. Meine erste Adresse in Berlin war tatsächlich Charlottenburg. Darum würde ich sagen, ich habe mich im Kindesalter angefangen, über den Bezirk zu identifizieren.

Foto by Gabriela Alatorre

Charlottenburg funktioniert so wie die meisten Gegenden auf der Welt. Es gibt bessere und schlechtere Ecken und dann gehst du halt bis die Laternen angehen auf den Fußballplatz und der einzige gemeinsame Nenner, den du mit allen Kids hast, ist, dass sie aus deinem Bezirk sind. Unabhängig davon, was der Background ist, ist das die eine Sache, die einen eint, dass alle um die Ecke wohnen. Und ich glaube, da fängt man schon sehr früh an, sich über seinen Heimatort zu identifizieren, unabhängig davon, wie groß man in jetzt steckt. Ob ich sage, es ist mein Block, es ist meine Straße, es ist mein Kiez oder meine Stadt. In meinem Fall ist es halt mein Kiez.

Es ist natürlich nochmal viel stärker geworden, als diese Hip-Hop-Affinität gekickt hat und ich gemerkt habe, dass ich gar nicht der einzige Mensch auf der Welt bin, der sich über seine Bezirksnummer identifiziert. Dann hat man den Bezug nochmal ein bisschen größer ausgebaut, um auch Flagge zu zeigen.

Spannend, dass du jetzt auch den Hip-Hop-Bezug mit einbringst. Letztens meintest du in einem Backspin-Podcast, dass die drei prägendsten deutschen Rap-Alben für dich »Azzlack Stereotyp« (Haftbefehl), »Mietwagen Tape« (Celo & Abdi) und »M.Bilal 2010« (Manuellsen) sind. Da ist jetzt gar kein Berliner dabei. Könntest du auch einen Berliner Rapper, vielleicht sogar einen Charlottenburger, als Bezug für dich nennen?

Berliner Rapper als Bezug… (überlegt) Es gibt Rap in Charlottenburg, auf jeden Fall. Was da gerade so passiert, allgemein in Berlin oder im „Newcomer-Deutschrap”, ist, ohne da irgendwen diskreditieren zu wollen, vor allem thematisch nicht so meine Welt. Ich versteh’ die Soundästhetik. Es geht alles sehr in diese Trap-Richtung und in die amerikanische Southside-Richtung. Ich find’ das cool, ich kann das hören. Meine persönliche Welt ist es aber nicht. Das heißt, den identitären Sound aus Charlottenburg musste ich tatsächlich für mich selber schreiben, weil ich ihn woanders nicht bekommen habe.

Ich denke, man kann nicht immer das machen, wovon man Fan ist. Man muss das machen, wofür man selber steht.

Was meinst du, wie viel fließt von den drei genannten oder anderen Alben in diesen eigenen identitären Sound ein?

Ich versuche es natürlich möglichst wenig reinzulassen. Fandom hin oder her. Ich denke, man kann nicht immer das machen, wovon man Fan ist. Man muss das machen, wofür man selber steht. Und auch wenn ich die Leute cool finde, sie als jüngerer Mensch vielleicht noch als direkte Vorbilder empfunden habe, ist mir heute natürlich bewusst, dass es bei mir ein bisschen in eine andere Richtung geht, dass ich auch woanders herkomme. Es spielt in meinem Sound selber also keine große Rolle, außer vielleicht, dass ich mir was die Beat-Ästhetik angeht, etwas abgeschaut habe. Das guckt man sich natürlich immer bei den Sachen ab, die man selber gerne hört, weil man ja auch Musik machen will, die man selber gut findet. Aber ansonsten würde ich sagen, dass die Deutschrap-Einflüsse relativ gering sind. Im Writing waren sie mal sehr viel größer als ich jünger war und noch unbedachter geschrieben habe. Ich habe relativ früh angefangen Texte zu schreiben und mit 15, 16 machst du keinen Reality Check auf dich selbst. Das kommt dann irgendwann mit der Zeit, vor allem mit persönlichen Erfahrungen. Dann musst du nicht mehr die Storys von anderen erzählen.

Ich habe mittlerweile genug eigene Storys gesammelt in meinem Leben, um noch ein paar Alben zu füllen

Foto by Emmanuel Ofori

Ich habe mittlerweile genug eigene Storys gesammelt in meinem Leben, um noch ein paar Alben zu füllen. Und irgendwann funktioniert diese Transition von: Das ist, was ich cool finde und das ist aber, wer ich selber bin. Und natürlich bin ich auch ein Produkt meiner Einflüsse, aber ich muss dann auch ganz klar dazu sagen, dass es sehr verschiedene Einflüsse sind. Das ist nicht nur der Street Deutschrap, der mich in meiner Jugend beeinflusst hat. Es ist auch Soulmusik. Es ist Jazzmusik, es ist aber auch Studentenrap, der einfach clever geschrieben ist, weil ich ein Hip-Hop-Fan bin und Bar für Bar höre. Auch wenn ich den Typen Dulli finde, kann ich ihn als Rapper krass finden und da ist es mir auch immer wichtig zu differenzieren. Weil man sonst einfach … wenn man in diesem Land von jedem Artist, dessen Sound man gut findet, noch erwartet, dass er unsere Coolness-Ansprüche erfüllt – gar nichts mehr hören könnte.

Würdest du bei aller Bereitschaft neue Sachen auszuprobieren, behaupten, dass du perfektionistisch bist, in dem was du machst? Weil ich finde, aus deinen Texten klingt schon immer eine große Akribie für Reime, Flows und Silben heraus.

Ja, ich habe so eine sehr interessante Art zu schreiben. In einer halben Stunde schreibe dir von Scratch einen ganzen Song runter, einen guten Song. Und dann reite ich drei Tage lang auf irgendwelchen Endreimen rum. Ich denke, es ist dieses Mittelding aus Perfektionismus und Sachen, die aus dem Gefühl und aus dem Moment entstehen. Das ist immer die beste Basis. Es muss wirklich einen Klick geben, dass ich emotional connected bin oder was sagen will. Manchmal reicht es auch aus, dass der Beat mich dazu reizt, irgendwie besonders frech oder schelmisch zu performen. Aber die Nachbearbeitung ist dann, wo ich schon ins Detail gehe, weil ich bestimmte Qualitätsansprüche an mich selber habe. Ich kenne das auch so von meiner eigenen Musikhörgewohnheit, dass man hört, wenn ein Song richtig, richtig gut ist und der eine Reim dann halt schnell geschrieben wurde. Je nachdem, wie rapaffin man ist und wie viel man sich selber damit beschäftigt, kriegt man da ein sehr gutes Gefühl für. Ich würde nicht wollen, dass irgendjemand, den ich vielleicht raptechnisch interessant finde, sich meine Sachen anhört und denkt „Cooler Song, aber die Mühe hat er sich nicht gegeben”. Das will ich einfach nicht.

Den Feinschliff hört man auf jeden Fall raus und aus künstlerischer Perspektive ist das natürlich der beste Ansatz. Jetzt würde ich gern nochmal ein anderes Thema aufmachen: Eine prägende Quelle, die immer wieder auftaucht, wenn man sich mit dir befasst, ist dein mittlerweile leider verstorbener Großvater. Magst du vielleicht noch ein paar Worte dazu verlieren, welche Rolle er in deinem Leben gespielt hat und wo er dich vielleicht auch hingebracht hat als Mensch?

Ich finde, du stellst die Fragen sehr gut formuliert, so dass ich direkt darauf eingehen kann. Erstmal war mein Großvater das Familienoberhaupt und hat immer auf die Befindlichkeiten von allen geachtet, immer ein offenes Ohr gehabt. Darüber hinaus war er auch sehr lustig, man konnte immer viel mit ihm lachen, auch wenn er als Teil der älteren Generation natürlich an manchen Stellen Traditionalist war und auch konkrete Wertvorstellungen hatte. Eigentlich konntest du mit ihm immer über alles reden, was glaube ich, wenige Leute in dem Alter, die dann noch aus einem ganz anderen Land kommen, so gut hinbekommen. Auf der anderen Seite muss ich ihm aber auch den Credit dafür geben, dass er mich insofern dahin gebracht hat, wo ich bin, als dass ich, nur weil er nach Deutschland gekommen ist, in Deutschland in besten Verhältnissen aufwachsen konnte. Natürlich gibt es einen Schritt, den meine Eltern gemacht haben. Aber ich denke, den größten Schritt hat tatsächlich mein Großvater hingelegt. Und die größte Diskrepanz ist wahrscheinlich nicht zwischen dem Startpunkt von mir und dem meiner Mutter, sondern zwischen dem meines Großvaters und dem meiner Mutter. Es in Deutschland zu etwas zu bringen, wenn man schon in Deutschland aufwächst ist zwar nicht unbedingt leicht, aber machbar. Aber er hat es zu etwas gebracht, obwohl er ganz woanders herkam und auch in einer Zeit hier angekommen ist, in der es gar nicht leicht war, sich zu etablieren. Er hat als Zahnmediziner gearbeitet, als afrikanischer Mann, zu einer Zeit, in der sich noch nicht jeder von einem Schwarzen hat behandeln lassen wollen. Und darum ist er eine total identitäre Figur für mich.

Foto by Emmanuel Ofori

Natürlich auch weil ich in ihm immer sehen konnte, was mein ethnischer Background ist. Da musste ich nicht weit greifen, weil es für mich immer total klar war. Ich muss dazu sagen, wir sehen uns sehr, sehr ähnlich, von den Gesichtsstrukturen, haben aber eine komplett andere Hautfarbe. Ich war als junges Kind in einer gemischten Familie mit Abstand der hellste und auch als einziger blond. Sogar mein deutscher Vater hat schwarze Haare. Da fragt man sich schon: „Wieso sehe ich so aus und alle anderen sehen so aus?” Und das coole an ihm war halt, dass er genauso aussieht wie ich. Mit einem Anstrich, weißt du? Darum konnte ich mir das dann immer total gut erklären, wo ich bin.

Richtig schön, wie du das beschreibst. Ich hatte ein bisschen Gänsehaut gerade.

Hey, das freut mich, Mann. Wenn ich das jetzt noch mit meiner Musik hinbekomme, dann läuft’s richtig gut.

Nun hast du ja dein eigenes Label OTG (OFF THE GRID) auf die Beine gestellt, auch mit deinem Großvater als Gesicht. Wie kam das zustande? Was war die Ambition dahinter?

Genau richtig. Ich glaube, das muss man den Leuten erklären. Du und ich haben da jetzt einen ganz anderen Blick drauf, wenn man sagt, man hat ein Label eröffnet. Das ist aber in Wahrheit gar nicht so bedeutungsschwer, wie es jetzt klingt. Ich habe keine Millionen von Euro Budget zur Verfügung und ziehe auch nicht in Erwägung, irgendjemand alsbald zu signen oder so. Ich habe nur ein Label gegründet. Und das bedeutet: Ich habe eine Firma gegründet und release meine Songs darüber. Und für mich persönlich war das cool, weil ich nicht den Major-Weg gegangen bin bzw. keinen Label Deal, sondern einen – da komme ich immer durcheinander – Verlagsdeal?, Vertriebsdeal? (Hilfe aus dem Off:) “Vertriebsdeal!” unterzeichnet habe.

Das heißt, ich brauchte sowieso eine Labelstruktur, die dahinter steht und für mich hat es sich dann total angeboten, da einfach ein eigenes Ding aufzumachen, weil das generell so ein bisschen meine Grundeinstellung ist: Auf eigenen Füßen mit dem Kopf durch die Wand und hoffentlich klappt’s. Ich konnte mir dann niemanden Besseren als Markenbotschafter vorstellen als meinen Großvater, weil ich eigentlich gerne gehabt hätte, dass er meine ersten Schritte noch mitbekommt und er sie leider sehr, sehr knapp verpasst hat. Dann dachte ich, dass ich es vielleicht für ihn ein Stückchen sichtbarer mache, wenn ich ihn da namentlich mit reinhole. Vielleicht wundert er sich jetzt, wer die ganzen fremden Deutschen sind, die wissen wollen, wer er ist. Aber es wird in jedem Fall über ihn geredet.

Ja, voll! Das ist aus der Perspektive definitiv ein logischer Schritt.

Genau. Also versteh mich nicht falsch, ich bin da super stolz drauf und ich finde es richtig cool. Man muss aber für den Otto Normalverbraucher da ganz klar erklären, was der Unterschied zwischen OFF THE GRID und Universal ist.

Dann noch eine kleine Klischee Frage in Richtung Label und Zukunft. Wenn du dich in 5 Jahren siehst, womit wärst du happy? Was würdest du gerne erreichen und beibehalten, woran vielleicht noch arbeiten?

Es gibt nur einen Weg, mit dem ich in fünf Jahren wirklich happy wäre, dann wäre ich Frührentner. Ich bin aber Realist. Wenn ich in fünf Jahren behaupten kann, dass alles, was ich die letzten Jahre gemacht habe, inklusive dem, was bis jetzt passiert ist, mir selber Spaß gemacht hat, ich mit bestem Wissen und Gewissen gearbeitet habe und es vielleicht sogar zwei drei Leuten gefallen oder gar etwas bedeutet hat, dann wäre ich mehr als happy. Ich weiß nicht, ob ich mir für immer vorstellen kann, als Musiker und vor allem öffentlichkeitswirksam zu arbeiten, weil die Öffentlichkeitsarbeit einfach bei weitem nicht mein favorite Teil des Jobs ist. Aber Musik machen würde ich vermutlich schon gerne immer. Wie lange ich sie releasen werde, weiß ich selber noch nicht. Solange es sich lohnt wahrscheinlich. 

Oh und ein Kind hätte ich gerne!