Internationale Releases KW 45: Nas
Foto via Max Montgomery

INTERNATIONAL RELEASES KW 45 (mit Nas, Headie One, slowthai u.v.m.)

Die Übersicht über die wichtigsten internationalen Releases auf einen Blick. Mit dabei sind u.a. Oddisee, Fivio Foreign, GloRilla, Lil TJay, Brockhampton, Stormzy, Busta Rhymes, Bugzy Malone, Run The Jewels uvm.


Heute auf dem Cover: Nas mit seinem Album »King’s Disease III«

Eigentlich hätte sich Nas seit Jahren zur Ruhe setzen können – schließlich kann der Queens-Rapper auf eine monumentale Karriere zurückblicken, die weit über 20 Jahre anhält und ihm längst Legendenstatus verschafft hat. Immerhin kann der Mann auf Klassikeralben wie »Illmatic« oder »It Was Written« zurückblicken und hat vermutlich zahllose Rapper*innen von heute inspiriert, überhaupt anzufangen.

Aber seit 2020 hat Nas scheinbar ein neues Feuer gefunden. Ob es Hit-Boy war, der ihm seine Dienste in Aussicht gestellt oder sich einfach ein Schalter in seinem Kopf umgelegt hat aber irgendwas muss den immerhin 49-Jährigen so dermaßen motiviert haben, dass er ab »King’s Disease« durchgängig liefert, als wäre er wieder 17 und dementsprechend hungrig. Es folgten in kurzen Abständen die mindestens genauso großartigen »King’s Disease II« und »Magic«, auf die heute der dritte Teil der »King’s Disease«-Reihe folgte. Und auch der ist mit seinen 17 Tracks (ganz ohne Features!) wieder überragend. Soulige Samples und jede Menge Weisheiten machen sich eben auch 2022 noch richtig gut.

Headie One – No Borders: European Compilation Project (A)

Headie One sorgt seit Jahren nicht nur dafür, dass UK-Rap über seine Landesgrenzen hinweg immer mehr Gehör findet sondern auch vice versa, dass internationale Gäste ihren Weg nach Großbritannien finden. Prominentestes Beispiel ist wohl Drake, der sich auf dem »Only You Freestyle« wiedergefunden hat. Aber auch deutsche Artists wie Luciano und Pajel haben sich schon mit dem London-based Rapper auf mehreren Tracks zusammengefunden.

So ist es kaum verwunderlich, dass Headie jetzt ein Projekt in die Wege geleitet hat, auf dem ihm verschiedene europäische Artists Features liefern. Luciano, Kalim und Pajel vertreten die deutsche Seite, aber auch schwedische (Yasin), französische (u.a. Gazo) oder italienische (Shiva) Künstler*innen sind mit dabei.

slowthai – i know nothing

Wenn man exzentrisch im Wörterbuch aufschlagen würde, könnte daneben wohl gut und gerne ein Bild von slowthai finden. Diesjährige splash!-Besucher*innen können das wohl mehr als bestätigen. Nachdem er mit seinem Debüt »Nothing Great About Britain« und seinem Zweitling »TYRON« schon seine musikalischen Qualitäten unter Beweis gestellt hat, ist es jetzt anscheinend Zeit für sein drittes Album. Zumindest der Albumtitel »UGLY« (Eine Abkürzung für U Gotta Love Yourself) ist bekannt und ein erste Song ist erschienen – ob der auf »UGLY« sein wird scheint aber nicht sehr wahrscheinlich zu sein.

Trotzdem ist »i know nothing« richtig spannend: Es könnte straight aus einer Rage Against The Machine-Demo stammen und zeigt abermals, wie wandelbar der englische Rapper ist. Rockige Sounds treffen auf verworrene Lyrics und abgrundtiefe Vocals. Selbst wenn dieser Song nicht auf »UGLY« sein sollte: slowthai hat abermals eine neue Richtung seiner Musik eingeschlagen und bleibt einer der interessantesten Künstler*innen dieser Zeit.