Die internationalen Neuheiten der Woche im Überblick. Mit dabei sind u.a. Soja Cat, Omar Apollo, Russ & 6lack, Lila Iké & H.E.R., Lupe Fiasco und mehr.
Auf dem Cover: Billie Eilish
Die gesamte Liste findet ihr wie immer auf dem Mostdope Instagram-Account.
Billie Eilish – »HIT ME HARD AND SOFT«
Es ist selten, dass man heute eine Pop-Künstlerin findet, die sich so konstant hochgearbeitet hat, ohne sich selbst dabei an Erwartungen von der Musikindustrie und Social Media zu verlieren. Mit ihrem Bruder Finneas als Produzent und musikalischem Rückgrat haben die Geschwister sich seit »don’t smile at me« nicht nur diverse Grammy Awards, sondern auch zwei Oscars erarbeitet. Billies Art, ihren Gesang in Songs zu layern und die besondere Vocal Produktion sind mittlerweile zum Blueprint für junge Künstler*Innen geworden.
Aber trotz vieler privater Veränderungen und Erkenntnisse – vom Erwachsenwerden in der Öffentlichkeit ganz zu schweigen – ist Billie ihrem Stil immer treu geblieben. Im Gegensatz zu ihrer Musik war dieser von Anfang an ziemlich stark an den Hip Hop der 2000er angelehnt: Baggy Jeans, weiße Shirts in XXL, darüber Jerseys und immer viel Bling und Embleme. Billie Eilish und die Hip Hop Kultur gehen Hand in Hand. Sei es Vince Staples als Feature oder EARTHGANG, welche Billie als Opening Act mit auf ihre erste Europa Tour nahm, in der Hip Hop Gemeinschaft hat sie genauso Fuß gefasst wie in der Pop Welt. Von daher freuen wir uns sehr über das neue Album und besonders die Tracks »LUNCH«, »CHIHIRO« und »WILDFLOWER« lassen unser Herz aufblühen.
Rapsody – »Please Don’t Cry«
Es sollte eigentlich nicht mehr gesagt werden müssen, aber Rapsody zählt lyrisch zu einer der versiertesten artists im Hip Hop game. Dass ihr Talent aber nach wie vor hinterfragt wird, liegt zum einen ziemlich offensichtlich daran, dass sie eine Frau ist. Zum anderen liegt es aber auch daran, wie sie sich als weibliche Künstlerin in der Hip Hop Welt präsentiert. Sex sells leider nach wie vor mehr als Talent und Rapsody geht seit »The Idea of Beautiful« mit jedem Album gegen diese sexistischen Strukturen an. Auf ihrem neuen Album steht sie nun endlich alleine im Mittelpunkt.
Mit feinster Federführung präsentiert sie eine neue Seite voller Selbstbewusstsein und mit erhobenem Kopf steht sie uns gegenüber. Produktionen von BLK ODYSSY und Eric G. bieten dabei die perfekte Leinwand, um den nicht immer leichten Weg zu »Please Don’t Cry« zu beschreiben. Ihre Fans, die “Loved Ones“, haben die letzten fünf Jahre sehnsüchtig gewartet. So viel Liebe wird nun belohnt und PDC hört sich jetzt schon an wie ein absoluter Klassiker.
Childish Gambino – »Atavista«
Childish Gambino ist die letzten Jahre weniger durch seine Musik und vor allem durch sein Talent vor und hinter der Kamera aufgefallen. Sei es Atlanta, Swarm und Mr. & Mrs. Smith, allesamt Projekte, die herausstechen und überzeugen. Nun gibt es endlich bittersüße Neuigkeiten: Donald Glover hat Childish Gambino wieder aus dem Kleiderschrank rausgeholt. Erstmal gute Nachrichten, aber im gleichen Atemzug kam auch raus, dass die nächsten Projekte eventuell auch das Ende von Childish Gambino sein könnten.
Aber erstmal können wir mit dem Erscheinen von »Atavista« aufatmen. Aufmerksamen Fans wird direkt aufgefallen sein, dass es sich dabei um die fertige Version des Instrumental Albums »3.15.20« handelt. Mit Lyrics und etwas aufpolierter ist ihm der Clou gelungen. Und noch ein paar gute Neuigkeiten: Im Sommer soll es dann noch ein ganz neues Album geben. Wie es nun wirklich um Childish Gambino aussehen wird und ob es musikalisch dann nur als Donald Glover weitergeht, wird sich zeigen. Der Sommer ist auf jeden Fall gesichert und mit der großen Welttournee haben wir zumindest die Chance, uns ordentlich zu verabschieden.