Staff Pick: Yelawolf - Love Story
Label: Shady Records / Interscope Records

Yelawolf – Love Story

Wer genauer unsere wöchentlich erscheinenden Internationalen Releases beobachtet hat wird gesehen haben: Allein in diesem Jahr hat Yelawolf schon fünf Alben released (vier davon im April!): »Yelawolf Blacksheep«, »TURQUOiSE TORNADO«, »Slumafia«, »Mile Zero« und »Mud Mouth«. So überproduktiv ist der Rapper aus Alabama längst nicht immer gewesen.

»Love Story«, das Album des heutigen Staff Picks, sollte ursprünglich 2012 erscheinen, kam aber schlussendlich erst 2015 auf den Markt.
Grund für die vielen Verschiebungen des Releasedates wird vor allem die Hingabe gewesen sein, mit der Yela an diesem speziellen Album gesessen hat. Er selber hat mal dazu gesagt, dass er in Frieden sterbe könne, nachdem dieses Album erschienen sei, weil es sich so anfühle, als ob er seine Arbeit auf Erden getan hätte. Das klingt erstmal ziemlich hoch gegriffen, aber wer das Album gehört hat, weiß dass der Rapper wirklich viel, wenn nicht alles, in »Love Story« gesteckt hat.

Staff Pick: Yelawolf - Love Story
Backcover von Love Story

Auf 18 Tracks behandelt das damalige Shady Records-Signing in teils hochemotionalen Verses Themen wie Obdachlosigkeit, Alkoholismus und das Heranwachsen ohne leiblichen Vater. Apropos Shady Records: Eminem himself ist nicht nur Executive Producer des ganzen Albums und hat hier und da Tracks co-produziert, sondern ist mit seinem Part auf »Best Friend« auch als einziges Feature des gesamten Albums vertreten.

Musikalisch hat der Südstaaten-Rapper abermals seine Alleinstellung im Rapgame bestens unterstrichen. Seine so eigenwillig wie einzigartige Mischung aus Country, Rock und Rap, teils gesungenen Verses sowie Einsätzen von eher Rap-untypischen Instrumenten wie Violinen oder Westerngitarren hat definitiv Wiederkennungswert.

Dass diese Mischung nicht bei allen ankommt, ist klar. Bestes Beispiel sind die vier Alben aus dem letzten Monat, die wohl alle eher szeneintern als im Mainstream zur Geltung kamen. »Love Story« aber hat es geschafft, seinen Stil so zu verpacken, dass sich zumindest für ein Album viele Leute darauf einlassen konnten. Platz 3 in den Charts und die Hitsingle »Till It’s Gone« liefern den Beweis dafür, dass auch diese ausgefallene Mischung gut verpackt vielerorts ankommen kann.