OG Keemo und Funkvater Frank über »Mann Beisst Hund«, verschobene Releases und verlorene Freunde

Wie folgt man auf einen Klassiker? Als Ende 2019 »Geist«, das Debütalbum von OG Keemo und Funkvater Frank, erschien, landete es prompt auf vielen Jahresbestlisten ganz oben. Nach einigen Ankündigungen und verschobenen Releasedates erscheint morgen am 07.01. der Nachfolger. Ohne weitere Singles geht das Duo in die Veröffentlichung und bricht damit nicht nur mit Promo-Konventionen in Zeiten von Streaming und schnelllebigem Erfolg.

»Mann Beisst Hund« ist ein düsteres und komplexes Album, das man gehört haben muss, um es ganz zu erfassen. Passend dazu haben wir uns an einem dunklen und regnerischen Tag in Berlin mit OG Keemo für ein Gespräch über sein Zweitlingswerk getroffen. Per Video war auch Franky zugeschaltet, der uns gutgelaunt von seinem Balkon in Mannheim begrüßte. Im Verlauf des Gesprächs musste er sich leider spontan verabschieden, aber nicht, ohne uns noch so manche Geschichte aus der Entstehungsphase mit auf den Weg zu geben.

Erstmal die wichtigste Frage gleich am Anfang: Hast du schon einen neuen Termin für deine Theorieprüfung?
Keemo: Nee, habe ich noch nicht. Ich bin durch die erste durchgerasselt, einfach weil ich selber dran schuld war und den nächsten realisier ich erst, wenn ich bisschen besser vorbereitet bin.

Also willst du dich vorbereiten?
Keemo: Das weiß man nicht. Word on the street sagt: Vielleicht lernt der, vielleicht lernt der nicht. (lacht)
Franky: Ich hab das alles einfach über den Post von der BACKSPIN erst erfahren. Voll der Scheiß. (lacht) Hat mich voll abgefuckt.

Die ganze Republik fiebert mit.
Keemo: Ey, die haben mir bei der Fahrschule gesagt, ich soll nochmal 45€ für die App ausgeben und ich hab gesagt nein. Deswegen muss ich andere Wege jetzt finden.
Franky: Einfach bisschen fahren und was lernen ohne Führerschein, bisschen gucken.
Keemo: Bro, das ist ein anderes Mindset.

Aber Autos sind ja eh so ein Ding. Der Honda Civic hat es ja auch nicht auf Albumlänge durchgehalten. Bei »Blanko« kommen die Gangzeichen schon wieder aus dem Ford.
Keemo: Das stimmt, aber die Geschichte mit dem Civic wird ja bis zum Ende nochmal aufgegriffen. Aber ja, mehrere Autos auf jeden Fall.

Dann steigen wir auch mit dem Album ein. Ich kenne den Titel vom Journalismus. Diese Wendung „Hund beißt Mann“ ist keine News, aber „Mann beißt Hund“ ist eine. Das war meine erste Assoziation, als ich den Titel gelesen habe. Aber ihr macht damit ja durchaus was anderes. Wo kam eigentlich die Inspiration her?
Keemo: Wir haben irgendwann mal einen Song gemacht, der nichts mit dem Album zu tun hat. Das war ungefähr 2019.
Franky: Ich hab kein Zeitgefühl.
Keemo: Da waren wir schon aus »Geist« raus und haben gesagt, wir wollen auf jeden Fall wieder anfangen, Musik zu machen. Das war aber noch keine aktive Albumarbeit. Dann haben wir einen Song gemacht, der hieß »Welt voller Hunde«, so arbeitstitelmäßig. Im Endeffekt hat der es nie aufs Album geschafft. Ich glaub, das war ein bisschen der Anstoß. Wie so eine Art Konzept einfach. Aber das hat wie gesagt mit dieser Redewendung wenig zu tun und mit dem Film auch nicht. Wir dachten einfach, das klingt cool. Zuerst war der Arbeitstitel vom Album einfach »Hunde«. Und dann dachten wir »Mann Beisst Hund« klingt vielleicht ein bisschen passender.
Franky: Und auf »Geist« sagt er ja auch bei »55 (Interlude)« „Mann beißt Hund, wo ich herkomm‘“ und irgendwie haben wir damit was zusammengedreht. Ist eigentlich wieder einfach nur im Prozess mitentstanden und hat sich immer mehr abgewandelt.

OG Keemo und Funkvater Frank vor Häuserfront mit Hunden
Foto via Chimperator

Franky, du meintest mal, dass dich Keemo daran erinnert, dass die Musik auch für Spaß ist und nicht nur Arbeit. Auf »Ende« rappt Keemo aber, dass er versprochen hat, deinen Kopf nicht zu ficken. Das klingt fast so als hätte sich da ein bisschen was umgekehrt bei euch.
Keemo: Die Zeit war halt sehr stressig einfach und ich weiß noch, was es war. Wir waren nämlich beide hier in Berlin, um das Albumcover zu shooten, und er ist schon heim und ich hab gesagt, ich würde eigentlich gerne noch ein, zwei Tage hier bleiben. Und er hat gesagt: „Ja okay, aber wir müssen das Outro safe machen.“
Franky: Ich bin zurückgegangen, weil wir mixingmäßig einfach vorwärtskommen mussten, weil es halt immer enger wurde. Einfach um das abzuarbeiten.
Keemo: Und dann habe ich gemeint, ich will seinen Kopf nicht ficken, deswegen habe ich das Outro dann noch auf dem Heimweg geschrieben.
Franky: Aber Kopf ist trotzdem gefickt.
Keemo: (lacht) Nicht wegen dem, sondern einfach, weil es 2 Jahre durchgehend so eine Konzeptarbeit war. Immer mit Fokus auf: Wir müssen in diese Richtung arbeiten. Das hat mich kaputt gemacht. Unsere Herangehensweise ist ja eh, was zu machen und es wird schon was daraus entstehen. Und diesmal war es sehr konzeptbezogen. Du konntest gar nicht mehr raus aus diesem Raster und es war einfach anstrengend. ‘Ne anstrengende Zeit.

Also das Konzept stand auch schon wirklich so fest? Ihr habt auch mal gegenüber DIFFUS gesagt, dass das bei »Geist« teilweise auch schon war und ihr auch schon Songtitel hattet ohne einen Text oder Beat.
Keemo: Also das Grundgerüst stand schon relativ früh. Also dass wir gesagt haben, was wir ungefähr erzählen wollten.
Franky: Ja, die Geschichte stand schon.
Keemo: Genau. Aber wie wir das erzählen hat sich dann halt auch erst so ein bisschen über die Zeit gefestigt, weil am Anfang war das viel mehr Storytelling.

///Hund aus dem Off bei Franky bellt///

Keemo: Ist das Carlo?
Franky: Nee, das ist der Nachbarsköter. Aber kurz nochmal zum Albumprozess-Ding. Es war auch jetzt das erste Mal mehr so, dass wir eine Geschichte am Anfang hatten, von der wir eigentlich das Album runtergebrochen haben. Wir hatten erst zum Beispiel Songs, die viel mehr in die Tiefe gegangen sind von der Geschichte, die wir vorgeschrieben haben und die wir erzählen wollen. Songs, die wir am Ende aber wieder rausgenommen haben, weil es ist ja nicht der Witz dahinter, wenn du sagst, „Yo, ich bin der und der, und ich mach das und das, und das ist jetzt der Track. Auf zur nächsten Story aus dieser Albumwelt.“ Da haben wir am Ende dann einfach runtergebrochen und mehr mit so Vibes, Moods, keine Ahnung, schwierig.

Hast du die Geschichte verstanden?

Ich glaube es
Franky: Ja, geil. Genau das ist es nämlich. 
Keemo: Darauf arbeiten wir hin. Dass man glaubt, dass man es versteht. Das ist der Anspruch.
Franky: Und selber auch ein bisschen interpretiert und jeder auch für sich so ein bisschen was damit machen kann. Wir hatten zum Beispiel einen Song aus der Sicht von Malik, der so voll detailmäßig über’s Ticken ging, also wie er Drogen verkauft. Genau so Sachen haben wir rausgenommen, weil der Charakter eher durch die Songs und durch die einzelnen Tracks beschrieben werden soll.

OG Keemo draußen vor Abendhimmel
Foto via Chimperator

Habt ihr auch Songs wieder rausgenommen für dieses Album?
Franky: Nicht viele, ich glaub’ so drei Songs.
Keemo: Bei uns ist es ja immer so: Wir bauen uns dieses Gerüst auf und dann arbeiten wir spezifisch auf diesen Song hin.

Und wenn es im Kasten ist, dann ist es eigentlich auch im Kasten.
Beide: Genau.
Franky: Es ist meistens eher so, dass Beats halt nochmal geswitcht werden oder Texte verworfen, die dann gar nicht recordet sind und noch gar kein Song draus entstanden ist, also Skizzen aus unser beider Köpfe, die dann wieder ad acta gelegt werden.

Jetzt steht die Albumankündigung und es kommen aber keine Singles mehr. Das ist nicht der gewöhnlichste Move zu Zeiten von Playlistplacement und Streaming. Was war der Anlass dafür zu sagen, wir gehen jetzt wirklich komplett all-in und geben jetzt keine Teaser mehr?
Franky: Ich fick Streaming! (alle lachen) Ist alles nur noch so Algorithmus-Bedienung – Kasper spielen für irgendwelche AI-Scheiße. (Greift zum Handy und spricht mit Kasper Stimme:) „Ey, Leute Bing Bong bah hallo.“
Aber ja, das war überhaupt nicht der ausschlaggebende Punkt. Mir hat das in die Karten gespielt, weil es mir mittlerweile einfach mies auf den Sack geht. Ich hab immer mehr das Gefühl, dass dadurch ein Riesenstück von Kultur auch einfach abbricht, weil es immer mehr zu einer schnelllebigen Wegatmerei wird. Es wird nicht mehr wirklich Musik gemacht, die ein bisschen Zeit überdauern soll, sondern die eigentlich nur für einen Freitag und nur für ein paar Euro funktionieren soll.
Und aufs Album runtergebrochen waren wir dann auch an dem Punkt, dass wir gesagt haben, jetzt haben wir zwei Jahre zusammengehockt und haben ein Album gemacht, was du als Ganzes oder Gesamtbild hören kannst und auch musst, finde ich. Guck mal, wir haben jetzt so lange aufm Arsch gesessen, dass wir uns gedacht haben, jetzt hat es vier Monate gedauert und es ist nichts gekommen. Jetzt kann man auch noch die zwei Monate absitzen und dann kommt das ganze Album.

Wir sind auf jeden Fall gespannt, was dann passiert, wenn es wirklich da ist.
Franky: Ich auch! (lacht) Ob das klappt, steht auch noch auf einem anderen Platz.

Der Release?
Franky: Nee, dass der Releasetermin klappt, ist natürlich klar. Aber das Ding ist, wir sind jetzt ja auch an einem Punkt, wo wir darüber nachdenken müssen, ob die Leute das überhaupt noch checken. Gerade jetzt in den letzten zwei Jahren, wo alle zuhause waren und nur aufs Handy gestarrt haben von morgens bis abends. Ist halt ne Zeit, in der du dich fragst, ob das überhaupt noch so funktionieren kann.

Ich glaube nicht, dass die Leute genauso ein Album erwarten, aber die werden auf jeden Fall erwarten, dass auch ein bisschen was dahintersteckt und dass man es am Stück hören und sich nicht einfach Tracks rauspicken sollte. Aber das machen wir an der Stelle trotzdem mal mit der Single »Malik«.


Der Song ist ja mittlerweile schon vor einem Jahr erschienen und im Kontext von dem Album sind mir sehr viele Zeilen aufgefallen, die mir vorher nicht so bewusst waren, weil sie an anderer Stelle wieder aufgepickt werden. Zum Beispiel, dass Malik irgendwann sagt „tote Vögel fallen wieder aus der Luft“ oder wie du ihn beschreibst mit „kurzem Fell“ und dass er sagt, er ist „der letzte dieser Zucht“. Stand schon fest, dass das alles wichtige Motive werden, als der Song damals erschienen ist?
Keemo: Ja, also für mich auf jeden Fall safe. Wenn ich einen Text schreibe, dann mache ich das in Bildern. Wie eine kleine Welt, aus der ich mir Stücke rausnehmen kann und da draus mach ich dann einen Text. Deswegen war das auf jeden Fall geplant.

Dann ein anderer Track – hörst du Mac Miller?
Keemo: Ich liebe Mac Miller! »Faces« ist doch letztens wieder re-releast worden auf Spotify.

Als ich nur die Tracklist gesehen habe, ist mir »2009« ins Auge gesprungen, weil es ja auch so ein wichtiger Track auf »Swimming« war. Hat jetzt nichts damit zu tun, aber es ist auch ein wichtiger Track auf deinem Album. Damals bist du 17 geworden. Was war 2009 in der Rückschau für dich für ein Jahr?
Keemo: 2009 war gut auf jeden Fall. Also ich würde sagen unbeschwert. Da ist auch viel Scheiße passiert, aber das realisierst du ja in so einem Alter einfach noch nicht. Also wenn du das in der Retrospektive einfach so betrachtest, dann war das eigentlich pure Unbeschwertheit und Fun. Das war ‘ne gute Zeit.

Für mich sieht es so aus, als wäre es der Startpunkt für die Geschichte, die du auf dem Album erzählst.
Keemo: Ja, das ist die Mitte glaube ich, oder nicht, »2009«? Und ja, das ist der Startpunkt der Geschichte. (lacht)

Ich finde das ganze Album hat das Gefühl von einem Rückblick. Du rappst ja auch auf »Regen«: „Ich jage schon mein Leben lang die Gegenwart“. Mal dahin gestellt aus welcher Perspektive das gerappt ist – wann hast du für dich gemerkt, dass du jetzt vielleicht keine 17 mehr bist?
Keemo: Ich bin zweitausendund… ich weiß nicht mehr, wann’s war. Ich glaub, ich bin mit 21 – oder vielleicht war ich 20 – zurück zu meiner Mutter gezogen, nach Mannheim von Mainz und das war für mich wie ein kleiner Moment wo ich dachte „Okay, ich muss mal vielleicht ein bisschen Abstand nehmen von der ganzen Sache.“ Ich würde sagen, das ist so ein Einschnitt gewesen. Also in Mainz habe ich viel Scheiße mitgemacht und das Ganze, was ich auch so die erste Hälfte erzähle. Das dreht sich auch hauptsächlich um die Zeit dort. Und der Schnittpunkt ist dann auf jeden Fall gewesen, dass ich gemerkt habe, Leute bleiben kleben und es ist ein bisschen heikler als ich mir das gedacht habe. Es ist vielleicht nicht mehr ganz so Fun. Und deswegen bin ich dann zurück zu meiner Mutter gezogen und das wird so der Punkt gewesen sein.

Ich schweig’ am Tag und red’ im Schlaf / Ho, ich jage schon mein Leben lang die Gegenwart

»Regen«

Gab es einen Auslöser, diese Thematik dann wieder aufzugreifen und sich wieder in diese Zeit zurückzuversetzen?
Keemo: Ja, ich hab mir ganz am Anfang überlegt, was will ich erzählen. Ich hab mich gefragt: „Was ist denn für mich gerade aktuell? Was liegt mir denn auf dem Herzen?“ Und dann ging‘s mir die letzten zwei Jahre so. Diese ganzen Pandemiejahre hatten wir voll das Fallout gehabt intern bei uns im Freundeskreis. Deswegen habe ich viel darüber nachgedacht. Ich will irgendwas, das um Freundschaft geht und zerbrochene Freundschaft vielleicht und dann habe ich noch ein Gespräch gehabt mit jemandem von damals, der mir Sachen vorgeworfen hat, die ich auf »Töle« thematisiere. Weißte, dann ging es um diese Überlebensschuld, wo du dir dann auch selber irgendwie Vorwürfe machst, weil du siehst halt, wie Leute einfahren und du denkst, wenn ich vielleicht dieses Musik-Ding nicht gemacht hätte, wäre das alles ein bisschen länger gegangen. Das sind so Sachen gewesen.

Ich finde auf dem Album kommt ein bisschen ein ambivalentes Verhältnis zu Mainz oder der Siedlung durch. Hat dir der Albumprozess auch dabei geholfen, dazu ein klareres Verhältnis für dich persönlich zu entwickeln?
Keemo: Ja, auf jeden Fall. Mir sind einige Sachen bewusst geworden.

Würdest du nochmal zurückgehen?
Keemo: Wohin zurück?

Nach Mainz.
Keemo: Ich weiß nicht. Ich weiß es nicht.

Du hast ja auch durch die Musik dein eigenes Umfeld aufgebaut und in den letzten Jahren auch immer mal wieder bei anderen gefeaturet. Für mich ist es dein wahrscheinlich persönlichstes Release bisher, aber auch das erste mit zumindest mal einem definitiven Feature. Ist das nicht eigentlich auch irgendwo ein Widerspruch?
Keemo: Warum Widerspruch?

Naja man könnte ja sagen wenn es vor allem um persönliche Themen geht, dass du das dann selber behandeln willst.
Keemo: Ach so, ja das hat einfach gepasst. Ich finde, du solltest es nicht ausschließen und »Blanko« ist jetzt auch kein persönlicher Song, weißt du? Der lockert das am Ende ein bisschen mehr auf. Wir sind ein bisschen offener rangegangen an dieses Album. Wir haben uns bei »Geist« schon gedacht, es wäre mal cool auch mit anderen Leuten zusammenzuarbeiten, aber unsere Arbeitsweise ist halt nicht: Lass mal Berlin fahren, bisschen Session machen mit irgendjemanden und gucken was dabei rumkommt. Wir machen halt sehr für uns, weil wir ‘ne gewisse Vorstellung haben und dann machen wir verschiedene Songs und am Ende ist der Song irgendwie fertig. Dann ist halt kein Platz mehr für irgendjemanden einfach, „Ja komm, spring mal noch da drauf, obwohl der Song eigentlich schon fertig ist.“
Und bei »Blanko« war es tatsächlich so, dass es so ein Ding war. Wir haben den Song aufgenommen und der erste Part von mir ist ja schon ziemlich monoton. Fanden wir cool, aber wenn dann der zweite Part genauso ist, haben wir uns gedacht, kickt das irgendwie nicht so. Und dann haben wir gesagt, vielleicht brauchen wir jemanden, der ein bisschen lauter ist, ein bisschen expressiv und mehr so auf den Takt “tak, tak, tak, tak, tak”. Dann haben wir gesagt, okay Kwam.E. Und so hat sich das dann ergeben.


Auf einen anderen Rapper würde ich auch noch gerne zu sprechen kommen. Du erwähnst ihn auf »Ende«.
Keemo: Welcher Rapper?

Du hast gesagt, du stehst nicht hinter dem Vergleich…
Keemo: … Kendrick!

Ich check, was du meinst / Doch ich steh’ nicht hinter dem Kendrick-Vergleich

»Ende«

Kendrick Lamar, genau. Hast du die Zeile eingebaut damit jetzt Hip-Hop-Journalisten nicht zu sehr versuchen, das Album mit »good kid, m.A.A.d city« zu vergleichen?
Keemo: Ja, schon bisschen. Ich bin ja mein eigener Künstler. Ich verstehe, warum man das sagt. Das ist ja keine Beleidigung, ich bin ja riesengroßer Fan. 

Im Gegenteil.
Keemo: Ich bin wahrscheinlich auch sehr dadurch inspiriert, kann man ja nicht abstreiten. Aber ich versuche, meinen eigenen Shit zu machen.

Deswegen habe ich das gesagt, aber das ist jetzt nicht, dass ich mich mega dagegen sträube oder dass ich denke, das ist Quatsch der Vergleich. So finde ich das nicht, aber so ist immer gut.

Ja, ich glaube es gibt schlimmere Künstler mit denen man verglichen werden kann. (lacht)
Keemo: Ja auf jeden Fall. (lacht)

Im März geht es auf Tour. Ihr habt ja alle möglichen Moods hier bedient, auf welchen Song freust du dich am meisten zu performen?
Keemo: Ich habe »Blanko« ein, zweimal gemacht. Ich glaube, wenn der ein bisschen mehr gesettlet ist, könnte der krank werden. Und ich glaube »Big Boy«. Der wird bös’, wahrscheinlich. Auf den habe ich am meisten Bock.