Die internationalen Neuheiten der Woche im Überblick. Mit dabei sind Kate Nash, Ovrkast. und Clipse.
Clipse – Ace Trumpets
Nicht länger nur Teil unserer Wunschliste (zum Artikel geht es hier), mit TBA als Datum, sondern endlich etwas Festes mit Hand und Fuß: Clipse sind offiziell zurück mit der Single »Ace Trumpets« und einem Releasedatum für ihr kommendes Album »LET GOD SORT EM OUT«.
Das neue Projekt ist das erste Album der Brüder seit sechzehn Jahren und soll schon am 11. Juli dieses Jahres erscheinen. Neben Solo-Projekten von Pusha T und Malice sind die beiden zwar immer mal wieder auf Singles zusammengekommen – wie auf Nigos letztem Projekt »I Know NIGO!« und Pushas letztem Album »It’s Almost Dry« –, aber das fühlte sich immer wie ein fieser Teaser an, um zu zeigen, dass Clipse nicht vorbei sind.
Noch spektakulärer an dem Comeback sind aber die Umstände: »LET GOD SORT EM OUT« wurde in den Louis-Vuitton-Headquarters in Paris aufgenommen – kein Wunder, wenn Pharrell als exklusiver Producer dient. Alles andere wäre aber auch blasphemisch gewesen.
Ein weiteres Easter Egg ist die Veröffentlichung, die in Zusammenarbeit mit JAY-Zs Label Roc Nation stattfindet. Luxuriöser könnte es nicht sein – fühlt sich nach der langen Zeit aber mehr als passend an.
Und wie hört sich »Ace Trumpets« nach den ganzen Fanfaren nun an? Nach Pharrell und Pusha, aber mit Malice im Bunde ist es halt doch Clipse. Nicht unbedingt schlecht, aber doch erstaunlich ruhig für ein Comeback dieser Art. Wir sind gespannt, was der Rest des Albums bringt.
Kate Nash – GERM
Eines der wohl wichtigsten Lieder der Woche kommt aus den UK, von der Künstlerin Kate Nash. Dass Kate Nash sich den Mund nicht verbieten lässt und ein Rückgrat aus Stahl hat, sollten Fans wissen. Beweisen tut sie es mit dem neuen Song »GERM«, der ein sehr starkes politisches Statement gegen die jüngsten Entscheidungen in den UK in Bezug auf Trans*-Rechte ist.
Hinter der angeblich feministischen Bewegung, die trans* Frauen ausschließt und diskriminiert, stecken aber nicht nur cis Männer, sondern auch cis Frauen wie J.K. Rowling, die ihr Geld nutzen, um aktiv die Rechte von trans* Menschen aufzulösen – unter dem Deckmantel, damit feministisch zu sein und Frauenrechte zu schützen. Feminismus bedeutet allerdings nicht, die Rechte anderer aufzuheben – wie bereits fatale Fehler der Vergangenheit gezeigt haben. Kate Nash spricht all diese Argumente in »GERM« an und schmettert sie direkt nieder.
Die Wahrheit ist, dass trans* Menschen einen so geringen Bruchteil der Gesellschaft ausmachen, dass sie keine Bedrohung für irgendwen darstellen. Bewegungen von J.K. Rowling, Donald Trump und der AfD führen jedoch dazu, dass sie nicht nur weniger Rechte und damit weniger Schutz haben, sondern dass die Gewalt gegen sie ansteigt.
Die wahre Bedrohung für Frauen kommt aber nicht aus der LGBTQIA+-Community, sondern von Männern – und das sind Fakten, die mit tatsächlichen Zahlen belegt werden können.
Applaus und Danke an Kate Nash in der Hoffnung, dass sich mehr Menschen mit der Thematik auseinandersetzen und für Trans*-Rechte genauso einstehen, wie sie es für ihre eigenen tun würden.
“Using feminism to erase the rights of others and endanger them is inherently un-feminist / In my opinion it is the responsibility of a feminist to be progressive To learn from previous waves but to always be pushing towards a new one / Feminism must be intersectional, it must never be used to discriminate against others / Feminism must not be used to bully and berate both cis women and trans people / So let’s start labelling things correctly, shall we? / These types of behaviors are transphobia and misogyny / You are not defending or protecting me.”
Kate Nash »GERM«
Ovrkast. – While The Iron Is Hot
Zum Abschluss noch ein Album des Oakland-Artists ovrkast.: Sein neues Album heißt »While The Iron Is Hot« und sollte sowohl Fans von guten Lyrics als auch von guten Beats gefallen. Der Rapper und Producer hat das Projekt komplett selbst produziert und kombiniert gekonnt Samples von Instrumentals mit spannenden Twists und jazzigen Einlagen, die niemals öde, sondern immer interessant sind.
Zudem sind noch ein paar unserer Lieblings Künstler*innen wie Samara Cyn, Saba und Vince Staples als Features zu hören. Insgesamt ein sehr gelungenes Album, das man sich entspannt im Ganzen geben sollte.