Die internationalen Neuheiten der Woche im Überblick. Mit dabei sind Cordae & Joey Bada$$, Ice Cube, Killer Mike, Busta Rhymes und Ab-Soul.
Cordae & Joey Bada$$ – Syrup Sandwiches
Cordae steht an einem entscheidenden Punkt seiner Karriere: Mit dem anstehendem Album »The Crossroads« will er wieder an den Erfolg seines Debüts anknüpfen und den Faden aufnehmen, den seine letzten Releases nicht ganz halten konnten. Die ersten Singles »Mad as F**k« und »Saturday Mornings« mit Lil Wayne deuten schon an, dass hier etwas potenziell Vielversprechendes zu erwarten sein könnte. Jetzt legt er mit »Syrup Sandwiches« nach und heizt die Spannung noch einmal etwas weiter an.
Eins ist klar: »Syrup Sandwiches« ist ein starker Track und geht auf jeden Fall geschmeidig gut ins Ohr. Cordae und Joey Bada$$ legen sich hier richtig ins Zeug und gleiten mühelos über die sanfte Produktion während sie sich Lines hin und herwerfen über ihren Grind, ihren Hustle und Frauen mit Ecken und Kanten – erstaunlicherweise weniger über Kurven. Na dann.
Ice Cube, Killer Mike und Busta Rhymes – Ego Maniacs
Drei Schwergewichte auf einem Track: Ice Cube, Killer Mike und Busta Rhymes haben sich für »Ego Maniacs« zusammengetan. Straighte Ansage und jede Menge Confidence strotzt aus dem Testosteron geschwängerten Trio, das mit einer Energie aufwartet, die nur wenige ihrer Generation noch so auf den Punkt bringen.
Inhaltlich geht es vor allem um die vielfach berappten Social issues vor allem innerhalb der Black Community. Während Busta eher das Heavylifting bei Energy und Performance übernimmt und weniger durch politische Statements auffällt, freut es einen doch immer wieder aufs Neue, ihn so in seinem Element zu sehen, und dass ein anständiger Busta Rhymes Part immer noch eine gelungene Ergänzung und Aufwertung eines jeden Songs bedeutet.
Killer Mike wiederum eröffnet mit einem Rückblick auf seine Anfänge, Cube stellt klar, dass ihm nach wie vor niemand das Wasser reichen kann und Busta zollt den alten Größen Respekt, die ihn inspiriert haben: Chuck D, N.W.A. und auch Cube bekommen ihre Rosen.
Ein starker Track mit Haltung – auch wenn etwas mehr Tiefgang noch interessanter gewesen wäre.
Ab-Soul – Soul Burger (Album)
Ab-Soul ist mit dem 15-Track starken Projekt »Soul Burger« zurück und bringt Neo-Soul mit seinem typischen West-Coast-Flair auf den Teller. Gewidmet ist das Werk seinem Freund DoeBurger, der 2021 verstorben ist (R.I.P.) und dessen Verlust Ab-Soul bereits auf »Herbert« verarbeitet hat. Die Tracks »Crazier«, »All That« und »Squeeze 1st 2« waren erste Vorboten mit denen er seine Fans über das Jahr versorgt hat und sind auch allesamt auf dem neuen Album zu finden.
Aber, und da sind wir auch schon bei der Kritik, nicht jeder Bissen von »Soul Burger« sitzt perfekt. Die Tracklist hat leider auch eine gute Handvoll Filler und Experimente, bei denen Ab-Soul sein Ziel nicht ganz trifft. Manche Styleswitches wirken etwas holprig und wackelig auf den Beinen. »Go Pro« mit Ty Dolla $ign beispielsweise, zündet einfach nicht richtig und wirkt unausgegoren und ungewohnt für einen eigentlich sehr versierten Rapper, wie Ab-Soul es ist und in der Vergangenheit ja auch unbestritten vielfach unter Beweis gestellt hat. Klar, er will neue Sounds ausloten – doch manchmal bleibt die Umsetzung hinter dem Potenzial zurück.
Aber es gibt auch starke Momente: Ab-Soul überzeugt mit Tiefgang, cleveren Punchlines und einer Selbstsicherheit, die Respekt verdient. Einige Tracks ( »9 Mile«, »Paiday« und »California Dream«) stechen besonders hervor und zeigen, dass er lyrisch nach wie vor on top of his game ist und eine klare Vision verfolgt – auch wenn vielleicht nicht jeder Track diese ganz erreicht.