Dante Terell Smith ist seit 2011als Yasiin Bey unterwegs, doch das heutige Album ist lange vorher unter dem Namen entstanden, der vermutlich auch den meisten mehr Begriff ist: Mos Def. Mitte/Ende der 90er machte er sich im Rahmen des Kollektivs Native Tongues (u.a. De La Soul und A Tribe Called Quest) zuerst einen Namen, bevor er gemeinsam mit Talib Kweli als Black Star große Bekanntheit erlangte. Dementsprechend heiß erwartet war dann auch sein Solodebüt auf Albumlänge, das kurz vor der Jahrtausendwende veröffentlicht worden ist.
Als ein Aushängeschild des Conscious-Raps sind die Texte der insgesamt 17 Lieder häufig Auseinandersetzungen mit tiefgreifenden Inhalten und werden von Mos Def eloquent reflektiert. Auch wenn zwischendurch die globale Wasserkrise oder der damalige State of Hip-Hop Thema sind, liegt der Fokus des Albums jedoch ganz besonders stark auf Identität, sozialen Ungleichheiten und Rassismus. Der junge Rapper befasst sich mit kultureller Aneignung von ursprünglich schwarzer Musik (»Rock N Roll«), legt den klanglichen Rahmen für Black Empowerment (»Know That«) und adressiert in »Mr. Ni**a« den vorherrschenden Rassismus in einer modernen Welt.
Die 71 Minuten des Albums sind voller Wut über die Zustände, beinhalten jedoch auch gleichzeitig hoffnungsvolle Worte und sprechen Mut zu.
Das alles kommt dank seiner Delivery und seines Flows unfassbar smooth und wird durch die Instrumentals sogar noch butterweicher. Zum Teil sind die Produktionen von ihm selbst, meistens lässt er sich jedoch die Beats von Schwergewichten wie DJ Premier oder 88-Keys auf den Leib schneidern.
»Black On Both Sides« ist ein Conscious-Rap-Album par excellence. Intelligenter, wortgewandter Rap mit wichtigen Inhalten auf jazzigen Hip-Hop-Beats – dieses Album sollte man gehört haben. In unserer Playlist ist nun ein Auszug des Albums zu finden!